Das Ende der „Ruhephasen“

Bautätigkeiten am Emmericher Neumarkt schreiten voran – Schoofs verhandelt mit Edeka Rhein-Ruhr

Es bewegt sich etwas am Neumarkt: Derzeit wird die Baugrube ausgehoben, wo voraussichtlich ab Januar, Februar dann die Arbeiten an der Tiefgarage beginnen sollen. NN-Foto: MB

EMMERICH. Derzeit wird auf der Baustelle am Neumarkt wieder gearbeitet, Bagger tragen Erdreich ab. „Und nächste Woche steht hier wieder alles still“, unkt ein Emmericher, der am Bauzaun steht. Solche und ähnliche Äußerungen kennt Dr. Stefan Wachs nur allzu gut. „Bis zum heutigen Stand ist aber viel geschehen“, betont Emmerichs 1. Beigeordneter, „das oft von außen nicht zu sehen.“ Wachs erinnert an zahlreichen Verträge, die geschlossen, an Planungen, die erstellt, und an Genehmigungen, die beantragt werden mussten. „Das hat alles Zeit gekostet“, sagt Wachs, gibt jedoch zu: „An mancher Stelle hätte das ganze Projekt schneller gehen können.“

Verschiedene Faktoren hätten zu den Verzögerungen geführt – einer trägt den Namen Josef Schoofs. Seitens des Investors habe es immer wieder „Ruhephasen“ gegeben, die aus Sicht von Wachs „nicht alle nötig gewesen wären“. Auch die Informationspolitik von Schoofs sei an mancher Stelle ausbaufähig gewesen. So habe das Projekt „in dieser Verwaltung viel Energie gekostet“. Gleichzeitig versichert Wachs aber: „Der Investor hat von Anfang an zum Projekt Neumarkt gestanden. Es ist insgesamt alles im Sinne einer geordneten Abwicklung gelaufen.“

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Seit gut einer Woche geht es nun aber sichtbar voran. Bis kommenden Donnerstag soll das Material aus der Baugrube geholt werden, mit dem diese vor Jahren verfüllt wurde. Anschließend wird der Boden auf etwaige Belastungen untersucht, da das Gelände in der Vergangenheit auch industriell genutzt wurde. „Für eine Belastung gibt es jedoch keine Anzeichen“, berichtet Wachs. Zwischen Januar und Februar soll dann mit der Spundung der Bau der Tiefgarage beginnen.

Parkplätze
Durch die Bautätigkeiten am Neumarkt sind dort 120 Parkplätze weggefallen. Der Kritik, nun finde man kaum noch einen Parkplatz, tritt Emmerichs Pressesprecher Tim Terhorst entgegen: „Wir haben immer noch in der Innenstadt 2.000 Parkplätze, hinzu kommen 350 im Rheincenter, die aktuell auch kostenfrei sind.“ Ohnehin sei am Wochenende das Parken in Emmerich größtenteils kostenfrei.

Bis Mai 2020 muss das neue Gebäude fertiggestellt sein. Und Wachs geht davon aus, dass Schoofs den Bauzeitenplan auch einhalten wird: „Wir haben regelmäßige Baubesprechungen mit den zuständigen Ingenieuren und Bauleitern, die das Projekt professionell voranbringen.“ Im kommenden Jahr wird die Stadt dann auch den Auftrag für die Platzgestaltung am Neumarkt ausschreiben. „Die Mittel dazu stehen im Haushalt“, ergänzt Pressesprecher Tim Terhorst.

Die Frage des Ankermieters für den Einzelhandel im Erdgeschoss ist derweil so gut wie geklärt. Die Politik hatte sich mehrheitlich für Edeka ausgesprochen. Wenn es so kommt, „wird Edeka voraussichtlich die gesamte Fläche im Erdgeschoss mieten und dann Mietverhältnisse mit Dritten eingehen“, erläutert Wachs. Das könnten beispielsweise ein Tiermarkt, eine Drogerie und ein „Action“-Discounter sein. Auch die Gasthaus-Stiftung hat Interesse signalisiert, sich in einem Teil des Gebäudes einzumieten. In den Obergeschossen sollen Wohnungen gebaut werden.

Bei Edeka Brüggemeier bestätigt man die Verhandlungen mit Schoofs. Die Verträge liegen derzeit bei der Edeka Rhein-Ruhr, voraussichtlich bis Ende Januar durchlaufen sie dort alle Abteilungen, bevor es zu einer Entscheidung kommt. Fällt diese positiv aus, wird sich dann auch entschieden, ob Brüggemeier der Partner wird.

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