Mülltonnen in Goch werden mit einem Chip versehen

Firma Schönmackers übernimmt weiter die Leerung / Preise bleiben stabil

GOCH. Die Gebühren für die Abfallentsorgung in Goch bleiben im Vergleich zum Jahr 2018 auch 2019 auf einem ähnlichen Niveau. Änderungen gibt es aber dennoch. Jede Mülltonne wird in den kommenden Tagen mit einem Chip ausgestattet, um unberechtigte Leerungen zu vermeiden. Die Briefe an die Gocher Bürger, in denen die Umweltdienste Schönmackers alles Wichtige zur künftigen Abfallentsorgung zusammenfassen, sind bereits an die Haushalte verschickt.

Die Müll-Entsorgung übernimmt Gochs Bürgermeister Ulrich Knickrehm (3.v.l.) nur fürs Foto. Ansonsten arbeitet die Stadt weiterhin mit der Firma Schönmackers, hier vertreten durch Marcel Horstmann (2.v.l.) und Wolfgang Scheuren, zusammen. Gochs Kämmerin Bettina Gansen stellte die Preis-Entwicklung vor. NN-Foto: SP

„Der Müll in Goch hat hohe Wellen geschlagen. Es war ein langer, politischer Prozess”, fasst Gochs Bürgermeister Ulrich Knickrehm die Diskussionen der vergangenen Monate zusammen. Der Vertrag mit der Firma Schönmackers lief schließlich zum Jahresende 2018 aus und bereits vor einem Jahr wurde im Rat der Stadt Goch darüber gesprochen, wie die Abfallentsorgung ab dem Jahr 2019 weiter aussieht. Die Ratsmitglieder diskutierten zunächst darüber, ob die Stadt Goch den Müll ab 2019 selbst einsammelt, verwarf diese Idee aber schnell und leitete eine Ausschreibung ein. Auf diese bewarb sich auch das Unternehmen Schönmackers. „Sie haben das günstigste und beste Angebot gemacht”, sagt Knickrehm. Der Vertrag geht nun bis 2022 mit der Option für eine Verlängerung um ein weiteres Jahr.

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„Es bleibt alles beim Alten”, könnte man nun meinen. Für die Gocher Bürger verändern sich mit dieser Neu-Vergabe aber trotzdem einige Kleinigkeiten. Zum einen werden die Grünen Tonnen für Altpapier gegen dunkle Abfallbehälter mit blauem Deckel ausgetauscht. „Blaue Tonnen sind in der Bundesrepublik Standard für Altpapier”, erklärt Bürgermeister Knickrehm. Umweltschützer bräuchten aber trotzdem keine Sorge haben. „Alle Tonnen werden recycelt und wieder neuverwertet”, verspricht Wolfgang Scheuren, Regionalleiter Niederrhein bei der Firma Schönmackers.

Zum anderen bekommt jede Tonne – Altpapier, Bio-Abfall und Restmüll – einen sogenannten RFID-Transponder. Dieser sei in der Papiertonne bereits eingefasst. „In den anderen Tonnen wird dieser eingeschraubt”, erklärt Marcel Horstmann von der Firma Schönmackers. Diese Nachrüstung beginnt bereits ab kommenden Montag und soll bis Ende Januar abgeschlossen sein. Der Austausch der Papier-Tonne beginnt am Montag, 7. Januar. Wie das alles genau abläuft, steht in dem Schreiben des Entsorgungsunternehmens, das bereits an alle Haushalte verschickt wurde und auch online auf der städtischen Homepage (www.goch.de) nachzulesen ist.

Auf dem Computerchip im Abfallbehälter werden übrigens keine personenbezogenen Daten gespeichert. „Der Transponder beinhaltet einen weltweit einmaligen Code, mit dem die Tonne eindeutig zugeordnet werden kann. Antennen im Entsorgungsfahrzeug erkennen ihn und geben an, ob die Tonne für eine Leerung zugelassen ist und ob sie schon einmal im Zeitraum der Leerung geleert wurde”, erklärt Horstmann. Doppelte Leerungen oder unberechtigte Leerungen, weil ein Haushalt über mehrere Tonnen verfügt, für die aber nicht extra bezahlt, sind damit künftig auch in Goch nicht möglich.

„Andere Kommunen, die um uns herumliegen, haben das System bereits eingeführt”, sagt Knickrehm. Dann unerlaubtes Stellen eines Mülleimers den Straßenrand zur Leerung sei nicht selten. „Man schätzt, dass dies in jeder Kommune fünf bis zehn Prozent aller Leerungen ausmacht”, sagt Knickrehm. Das sei wiederum mit wirtschaftlichen Faktoren verbunden. „Denn zehn Prozent von drei Millionen Euro sind immerhin auch schon 300.000 Euro”, meint Knickrehm. Letztendlich müssten diese Kosten alle Gocher Bürger tragen. Denn die 3,2 Millionen Euro pro Jahr, die insgesamt für die Abfallentsorgung aufgewendet werden müssen, werde auf die Gocher Gesamt-Bevölkerung umgelagert, wie Bettina Gansen, Kämmerin der Stadt Goch, erläuterte.

Die Gocher liegen mit ihren für 2019 erhobenen Abfallgebühren im Übrigen im Vergleich mit den anderen Kommunen im Kreis Kleve im Mittelfeld. Für die Weberstadt ist das ein Erfolg. „2017 waren wir Spitzenreiter”, erinnert sich Gansen. Um etwa 900.000 Euro konnte die Stadt Goch die Kosten für die Abfallentsorgung im Jahr 2018 senken, so dass die Gocher ins – in diesem Fall – erfreuliche Mittelfeld abrutschten. Dies wurde unter anderem dadurch erreicht, dass durch modernere und bessere Techniken mittlerweile mehr Mülleimer im selben Zeitraum entleert werden können, wie Scheuren von der Firma Schönmackers erklärt.

Sparsame Müll-Sammler bekommen von der Stadt Goch nun übrigens ein kleines Weihnachtsgeschenk: Ab sofort bietet die Stadt Goch nicht nur die große 240 Liter Mülltonne, sondern auch die kleinere 120 Liter Variante an. „Weil die Nachfrage danach so groß war, haben wir das nun umgesetzt”, begründet Gansen.

Für Fragen zur Um- beziehungsweise Nachrüstung steht Schönmackers unter Telefon 0800/1747474 montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr zur Verfügung. Die Beratung und der Anruf sind kostenlos.

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