Klever Schulmodell gestartet

Betriebe, vier Kommunen im Nordkreis und die IHK helfen bei der „Reise zum Ausbildungsplatz

Freuten sich über einen erfolgreichen Projektauftakt: (v. l.) Susanne Convent-Schramm, Joachim Schmidt, Kranenburgs Bürgermeister Günter Steins, Sarah Thomas und Bedburg-Haus Kämmerer Georg Fischer. Foto: IHK Niederrhein

NORDKREIS. Bereits seit sieben Jahren läuft das „Duisburger Schulmodell“ und hat sich in dieser Zeit zu einem Erfolgsprojekt entwickelt. Nun ist es als Gemeinschaftsinitiative der Städte Kleve und Emmerich, der Gemeinden Bedburg-Hau und Kranenburg sowie der Niederrheinischen IHK auch hier in der Region gestartet, als „Klever Schulmodell“.

Ziel ist es, Jugendlichen bereits vor dem Schulabschluss die Chancen der dualen Ausbildung näherzubringen und ihnen damit den Start ins Berufsleben zu erleichtern. Dafür stehen Beratungen im Klassenzimmer, Betriebsbesichtigungen, Kontaktgespräche und Azubi-Speed-Datings mit Unternehmen auf dem Programm.

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„Als Unternehmen stehen wir vor einer großen Herausforderung: Der Fachkräftemangel wird sich in den kommenden Jahren zuspitzen“, sagte Susanne Convent-Schramm, Vizepräsidentin der Niederrheinischen IHK und Geschäftsführerin der Convent Spedition in Emmerich, auf der Auftaktveranstaltung in Kleve. Ein Grund dafür sei der demografische Wandel, zudem seien viele Ausbildungsberufe den Jugendlichen unbekannt. Dies erfordere eine „intensive Berufsorientierung“, sagte Convent-Schramm, um den Jugendlichen den Übergang von der Schule in den Beruf zu erleichtern.

Kleves erster stellvertretender Bürgermeister Heinz-Joachim Schmidt wünschte in seiner Begrüßung der Projektkoordinatorin Sarah Thomas viel Erfolg und prognostizierte: „An Ihre Arbeit werden viele Erwartungen seitens der Schüler, Betriebe und Kommunen gestellt.“

Kontakt
Weitere Informationen zum Klever Schulmodell bei Sarah Thomas, Telefon 02821/97699165, E-Mail s.thomas@niederrhein-ihk.de.

Unter dem Motto „Deine Reise zum Ausbildungsplatz“ ist Sarah Thomas seit Schuljahresbeginn an sechs weiterführenden Schulen im Nordkreis unterwegs. In Workshops erhalten die Schüler zahlreiche Informationen rund um die Themen Bewerbung und Ausbildung. Erste Station für Thomas war die Hanse-Real­schule in Emmerich, ebenfalls dabei sind die Joseph-Beuys-Gesamtschule, die Gesamtschule am Forstgarten in Kleve und die Karl-Kisters-Realschule sowie die Europaschule.

182 Schüler haben an den Workshops bislang teilgenommen. Diesen vermittelte Thomas nicht zuletzt, dass sie „der Kapitän ihres eigenen Schiffes“ seien, also auch eigenverantwortlich für die Suche nach einer Lehrstelle seien. Weiter berichtete Thomas von Einzelgesprächen, in denen sie teils negativen Selbstbildern mancher Schüler begegnet sei – „sie trauen sich nichts zu oder sie sind sich unsicher, wie ihr Umfeld ihren Berufswunsch aufnimmt“ –, sowie von Image-Problemen einiger Berufsfelder, die sich in Workshops gezeigt hätten. An die Betriebe richtete Thomas den Appell, Geduld für die Schüler aufzubringen, die Defizite in der schulischen Bildung aufwiesen, dennoch eine hohe Motivation mitbrächten.

Bei der heutigen Auftaktveranstaltung fand ein erster Austausch zwischen ausbildungsinteressierten Schülern aus den Workshops und Unternehmen statt. Mit dabei waren Kao Chemicals und die Convent Spedition aus Emmerich, Project Automation & Engineering aus Kranenburg sowie CurryQ und Mercedes-Benz Herbrand aus Kleve. Die Betriebe stellten ihr breites Ausbildungsangebot vor und gaben Tipps für die Bewerbung. Im Frühjahr findet mit dem Azubi-Speed-Dating die nächste Plattform für einen Austausch zwischen Schülern und regionalen Unternehmen statt.

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