GELDERN. Wo wäre Jesus geboren, wenn er in der heutigen Zeit das Licht der Welt erblickt hätte? Genau diese Frage stellte sich die Klasse 9a der Liebfrauenschule Geldern und setzte ihre verschiedenen Antworten in Krippenkulissen um.

Gemeinsam mit Klassenlehrer Joachim Domogola hat die 9a der Liebfrauenschule zwölf Krippenkulissen erstellt. NN-Fotos: Dickel

Die Idee zu diesem Projekt hatte Klassenlehrer Joachim Domogola: „Ich habe in Köln an einen Krippenwandertag teilgenommen und fand die Idee so toll, dass ich sie meiner Klasse vorgestellt habe”, so Domogola. Den traditionellen Aspekt wollte seine Klasse aber weglassen, stattdessen wollen die Schüler „das Ganze anders umsetzen und das, was jetzt entstanden ist, ist original 9a”, so der Religionslehrer. Im ersten Moment waren die Mädchen der Liebfrauenschule auch durchaus skeptisch: „Wir haben erst nicht richtig verstanden, worum es geht, aber nachdem wir die Weihnachtsgeschichte noch mal durchgelesen haben, fanden wir die Idee toll”, so Lea. Am Anfang dachten die Schülerinnen auch noch, dass die Sache etwas kleiner werde, wie Berit berichtet: „Am Ende ist es jetzt doch sehr groß geworden und wir sind schon etwas stolz darauf.”

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30. November um 11 Uhr auf dem Gelderner Markt

Am besten hat den Schülerinnen gefallen, dass sie selbst aktiv werden durften: „Es ist toll, wenn man im Unterricht etwas Eigenes entwickeln darf und auch mal rausgehen kann”, erklärt Lisa und Anna fügt hinzu, „dass, was jetzt entstanden ist, ist die wirkliche Weihnachtsgeschichte.” Entstanden sind insgesamt zwölf Krippenkulissen, die die 9a in insgesamt elf Gelderner Einzelhandelsgeschäften ab Freitag, 30. November, ausstellen wird. Als Highlight werden die Schülerinnen gemeinsam mit ihrem Lehrer am 30. November um 11 Uhr auf dem Marktplatz sein und Interessierten die Krippen präsentieren und im Anschluss zu den Einzelhändlern bringen.

„Weihnachten ist mehr als bunte Kugeln und Schokolade.”

Und wo würde Jesus heutzutage geboren werden? „Eher nicht im Krankenhaus, da waren wir uns einig”, erklärt Klassenlehrer Joachim Domogola. Stattdessen haben die Schülerinnen sich ganz andere Kulissen ausgesucht: da gibt es zum Beispiel ein Motiv vor der JVA, eins an einer Bushaltestelle vor dem Markt und eins am Skaterpark. „Es sind alles nicht so schöne Orte, aber wir finden, dass das auch passt”, erklärt Domogola und Gefion erklärt: „Genauso wie damals gibt es auch heute viele Flüchtlinge, die vielleicht keinen Ort finden, um ein Kind zu gebären. Genau deshalb sei die Geschichte auch heute noch sehr aktuell und weise vor allem daraufhin, „dass das Weihnachtsfest viel mehr ist als nur eine paar bunte Kugeln und viel Schokolade. Wenn wir damit die Leute zum Nachdenken anregen können, würde uns das freuen”, so Domogola.

Eines der zwölf Motive ist der Skaterpark.

Die Krippenkulissen der Klasse 9a sind in folgenden Schaufenstern in Geldern ab dem 30. November zu sehen: Goldschmiede Link, Eine-Welt-Laden, Betten Giesberts, Bücher Keuck, Bücherkoffer, Öffentliche Bücherei Geldern, Augenoptik Sommer, Goldschmiede Bergers, Slickers, Handarbeit Arden und Haarmoden Schult.

 

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