Der neue 1. Vorsitzende Sascha Elsing (r) freut sich, Marita van de Kamp auf der „Flüstersitzung“ am 13. Januar 2019 mit Urkunde, Doktorhut und Schärpe in den Kreis der Doktoren aufzunehmen. Auch Heiner Terbuyken (l), Flüstersitzungs-Präsident, und die zweite Vorsitzende Lisa Verpoort (Prinzessin Lisa I., 2017) sind schon auf die Antritts-Büttenrede der neuen Doktorin gepannt.NN-Foto: CDS

GOCH. Noch seien die Frauen in den Reihen der „Doktoren Humoris Vrouwenpoortius“ in der Unterzahl, erzählt Magdalena Wiegand, „Doktorin“ seit 2012, aber die Prinzengarde der Pumpengemeinschaft Vrouwenpoort arbeitet am Thema. So wird in dieser Session nun Marita van de Kamp in den honorigen Kreis aufgenommen. Sie ist die sechste „Doktorin“ nach Nelly Derix (1972), Fine Mees­ters (1982), Margret Hannen (1990), Martha Schönell (2008) und eben Magdalena Wiegand.

Besondere Verdienste rund um karnevalistische Tradition, Freude, Frohsinn, Humor und gute Laune im Gocher Karneval ehrt die Vrouwenpoort seit 1969 in unregelmäßigen Abständen mit ihrer Auszeichnung „Dr. Humoris Vrouwenpoortius“. Damals wurde auch die „Narrenakademie Vrouwenpoort“ gegründet, die sich die Ausbildung des nicht immer nur jungen karnevalistischen Nachwuchses für die Bütt auf die Fahnen geschrieben hat.
Die 27. Doktorwürde seit 1969 wird nun Marita van de Kamp zuteil. Als Büttenrednerin war sie viele Jahre auf den Gocher Bühnen unterwegs; zuletzt 2008, als ihre Tochter Nicole Prinzessin wurde (Nicole II. van de Kamp und Prinz Ulrich II. Daniels von der Vrouwenpoort) und Marita van de Kamp bei der Prinzenkür als Milva auftrat. „Ich war auch mal Michael Jackson und Tina Turner“, erinnert sie sich gern zurück.

-Anzeige-

Als langjähriges Mitglied der Pumpengemeinschaft war Marita van de Kamp zudem viele Jahre fester Bestandteil der Kappenabende. Im Duo „Stella und Nella“ eroberte sie mit ihrer Partnerin Angela Kühnapfel (Dunkel) die jecken Bühnen der Weberstadt. „Ich war schon im Kindergarten eine Vorwitznase“, schmunzelt van de Kamp, „ich habe immer gerne Theater gespielt und habe als Kind schon gewusst, dass ich einmal in Goch in die Bütt gehen möchte.“ Als ihre Partnerin aufhörte, war Marita van de Kamp aber noch nicht bereit für den jecken Ruhestand. Fortan stand sie solo in der Bütt und hielt ihre Vorträge natürlich auf „Gochse Platt“. Sie entwickelte ihren eigenen Stil und dichtete Lieder. Der blaue Mantel, unter dem sie die verschiedenen Kostüme ihrer Figuren trug, wurde zu ihrem Markenzeichen. „Ich konnte vieles sagen, was man so auf hochdeutsch nicht hätte sagen können“, erinnert sie sich gerne an ihre aktive Zeit zurück. Inzwischen hat sich die 61-Jährige von der Bühne zurückgezogen: „Es reichte, ich wollte jüngeren Leuten den Vortritt lassen“, erklärt sie, „außerdem wollte ich lieber aufhören, wenn es heißt ,schade’ als ,ach, die schon wieder’.“

Urkunde, Doktorhut und Schärpe bekommt Marita van de Kamp am 13. Januar 2019, im Rahmen der neuen „Flüstersitzung“, die um 11.11 Uhr im Vereinslokal „Poort Jäntje“ beginnt, verliehen. Dieses Format hat in der vergangenen Session Premiere gefeiert und war ein großer Erfolg. „Es ist eine neue Variante im Gocher Karneval“, berichtet Flüstersitzungs-Präsident Heiner Terbuyken, „90 Besucher waren dabei.“ Sie erlebten eine Kappensitzung ohne Lautsprecher, Verstärkertechnik und Musikanlage. Das habe durchaus selbsterzieherische Wirkung gehabt, so Terbuyken, wer während eines Vortrags redete, sei von seinem Nachbarn gleich ermahnt worden: „Ich will was hören!“ Am 13. Januar stehen von Günter Hemmers auf Platt gesungene Lieder und diverse Büttenreden auf dem Programm. Die bekannte Band „K6“ spielt „unplugged“ und das Gocher Prinzenpaar, Christian II. und Lisa II. vom Karnevals-Club-Concordia Goch, wird die Flüs­tersitzung ebenfalls besuchen. In diesem feierlichen Rahmen wird Marita van de Kamp ausgezeichnet. Da dürfen sich die Anwesenden zusätzlich auf eine Bütt und Gesang der neuen „Doktorin“ freuen. Dafür wird auch der blaue Mantel noch einmal aus dem Schrank geholt. Das Thema des Vortags wird jetzt natürlich noch nicht verraten.

Karten für die Flüstersitzung (zwölf Euro) können ab sofort beim Sitzungspräsidenten Heiner Terbuyken per Mail (h.terbuyken@ht-projekte.de) vorbestellt werden. Bereits wieder ausverkauft ist die „Mädelssitzung“ der Vrouwenpoort am 16. Februar 2019 im eXcited Goch. Außerdem beteiligt sich die Pumpengemeinschaft Vrouwenpoort an der „KCC-VP-RW-Night“, der gemeinsamen Karnevalsparty mit dem Karnevals-Club-Concordia Goch und der 1. Großen Gocher Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß am 18. Januar 2019, im „Poorte Jäntje“. Hier ist der Eintritt frei. Mehr Infos gibt es auch auf der Homepage: www.vrouwenpoort.de.

Vorheriger ArtikelDRK warnt vor falschen Spendensammlern
Nächster Artikel„Klönstunde“ über alte Postkarten beim Heimatverein