Seltene „Alte Musik“ im historischen Schloss Wissen

Preisträger von Jugend musiziert NRW kommen am 18. November nach Weeze

WEEZE. Wohin passt „Alte Musik” besser als zum Schloss Wissen in Weeze? Die Frage hat der Landesmusikrat Nordrhein-Westfalen für sich ganz schnell beantworten können. „Alte Musik ist in so historischen Räumen am besten aufgehoben”, sagt Eva Luise Roth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des Landesmusikrats NRW. Die Preisträger der Sonderkategorie „Alte Musik” im Landeswettbewerb Jugend musiziert NRW haben die besondere Ehre, am Sonntag, 18. November, ab 11 Uhr ein Konzert auf Schloss Wissen geben zu dürfen. Der Eintritt ist frei.

va Luise Roth und Raphaël Freiherr von Loë stellten das Konzert vor. NN-Foto: SP

Aus ganz Nordrhein-Westfalen reisen dazu die Musiker an, die sich für ganz spezielle Soloinstrumente entschieden haben. Denn ein Cembalo (ein historischer Flügel) und einer Viola da gamba (eine historische Geige) wählen heutzutage nur noch ganz wenige Musiker aus. „In der heutigen Popmusik spielen diese Instrumente gar keine Rolle mehr”, weiß Roth. Das habe vor allem einen Grund: „Sie sind zu leise.” Ins Schloss Wissen passen diese Instrumente laut der Referentin des Landesmusikrats NRW aber sehr gut. „Die historischen Räume geben den wundervollen Klang wieder”, meint Roth. Das Konzert sei damit etwas ganz Besonderes.

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Schlossherr Raphaël Freiherr von Loë freut sich auf den Besuch am 18. November. „Musik ist etwas, das hier bei uns auf Schloss Wissen eine gute Tradition hat”, sagt der Freiherr. Unter anderem mit der Musik-Biennale seien die historischen Gemäuer in Weeze bereits Anziehungspunkt vieler Musik-Interessierter gewesen. Umso mehr freue es ihn, das Schloss Wissen nun auch für ein Konzert zur „Alten Musik” – die europäische Musikstile vor dem Jahr 1750 bezeichnet – zur Verfügung stellen zu dürfen.

Michael Bender, Geschäftsführer von Jugend musiziert, hatte dazu bei Raphaël Freiherr von Loë angefragt, um dieses erstmalig stattfindende Spezial-Konzert ausrichten zu können. Bisher gab es den Wettbewerb für Cembalos und Viola da gambas nämlich nicht. „Diese Kategorie ist sehr selten, da es nicht viele Musiker gibt, die diese Instrumente spielen”, sagt Roth. Als eine der drei größten Landesverbände habe man es dieses Jahr aber geschafft, einen Wettbewerb in dieser Sonderkategorie zu initiieren. Anders als bei den meisten anderen Kategorien gebe es in diesem Bereich allerdings keinen weiterführenden Wettbewerb auf Bundesebene, in dem sich die jeweiligen Preisträger der Landesverbände nochmals messen. „Mit dem Konzert wollten wir den jungen Musikern aber dennoch einen schönen Rahmen geben”, sagt Roth.

In einer schönen Sonntags-Matinee sollen die Künstler die Gelegenheit bekommen, vor einem Publikum in angenehmer Atmosphäre ihr Talent zeigen zu können. Ein vielfältiges Programm an „Alter Musik” haben die Musiker dabei im Gepäck, verspricht Roth. Neben sämtlichen Bach-Werken seien unter anderem auch Stücke von Wolfgang Amadeus Mozart dabei, die teilweise auch eine eigene Note der jungen Musiker erhalten. „Sie haben natürlich die Freiheit, Dinge neu zu interpretieren. Es wird also auch ‚Alte Musik‘ geben, die in die Jetzt-Zeit übertragen wurde”, verrät Roth.

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