Umweltbildung für alle in der Parkanlage St. Bernardin

nklusives Projekt der beiden LEADER Regionen hat Vorbildfunktion für alle Kommunen

SONSBECK. Beim Spaziergang durch die Parkanlagen und den Bauerngarten der CWWN-Wohnanlage in Hamb werden die Sinne angeregt. Der Duft von Thymian und Zitronenmelisse ist intensiv, die Hummeln scheinen sich an den blühenden Pflanzen wohlzufühlen.

Ein symbolischer Akt: Leo Giesbers, Vorsitzender der LEADER-Region „Niederrhein Natürlich lebendig“ pflanzt gemeinsam mit Projektleiterin Sabine Kotzan eine Zitronenmelisse
NN-Foto: Lorelies Christian

Ein schöner Platz, Natur zu entdecken, auf der Parkbank sitzend die Sonne zu genießen, sich auf den Grünflächen auszutoben, eine Runde Minigolf zu spielen. Für Sabine Kotzan, Porjektleiterin von „Umweltbildung für alle – Inklusion inklusive“ ist das längst nicht alles. Die gelernte Landschaftsökologin hat 1.000 Ideen, wie dieser schöne barrierefreie Ort von Kindern und Erwachsenen mit und ohne Handicap genutzt werden kann. Seit März ist sie im Einsatz, pflegt mit Bewohnern und Ehrenamtlichen jeden Donnerstag den Schaubauerngarten, den der NABU Kreisverband Kleve vor acht Jahren angelegt hat. Dabei geht es nicht nur um Gartenarbeit im eigentlichen Sinne sondern um Umweltbildung, Erfassen von den Schätzen, die die Natur zu bieten hat. Das geht spielerisch, auch mal mit Singen, Kochen, Basteln. Sabine Kotzan hat schon mit den Grundschülern aus Kapellen die Natur vor Ort erforscht und auch die Gelderlandschule für Naturprojekte am St. Bernardin-Gelände begeistern können.
Und Sabine Kotzan plant mehr: „Park und Garten sollen noch stärker ökologisch ausgerichtet werden, die biologische Vielfalt soll in den Mittelpunkt gerückt werden“, ist ihr Ziel für 2019. Sie ist in der ganzen Region unterwegs Kooperationspartner zu finden, die Umweltbildungsangebote nutzen wollen – entweder in Hamb oder in einem Park vor Ort. Kindergärten und Schulklassen sind willkommen, die Natur zu entdecken und dabei selbst aktiv zu werden, zum Beispiel bei Schnitzarbeiten, beim Apfelsaft-Pressen oder anderen kreativen Kursen. Hier draußen in der Natur können auch Kindergeburtstagsfeiern stattfinden oder Mitmach-Workshops für Familien. Senioren können das Gelände für Ausflüge oder zur Gartentherapie nutzen. Fortbildungen zur Umweltpädagogik richten sich an angehende Erzieher oder Altenpfleger.
Sabine Kotzan ist von Münster nach Geldern gezogen, um dieses Projekt für die beiden LEADER-Regionen „Niederrhein: Natürlich lebendig!“, zu der Alpen, Rheinberg, Sonsbeck und Xanten gehören und für die Region „Leistende Landschaft mit Geldern, Kevelaer, Nettetal und Straelen aufzubauen. LEADER ist ein Förderprogramm der EU zur nachhaltigen Förderung des ländlichen Raums. Für dieses Projekt haben sich die beiden Regionen zusammengeschlossen und als zusätzlichen Kooperationspartner den NABU-Kreisverband Kleve als Träger des Projektes gewinnen können, dazu die CWWN St. Bernardin Wohnanlage, die NABU Kreisgruppe Wesel und als Förderer zusätzlich die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW.
Rund 125.000 Euro (LEADER 65 Prozent), Stiftung 25 Prozent und NABU Kreisverband Kleve 10 Prozent) werden in den nächsten zweieinhalb Jahren investiert zur Finanzierung der Projektleiterin und für Flyer.
Monika Hertel vom NABU-Kreisverband Kleve betont: „Nach der Erprobungsphase sollen die Erfahrungen aus dem Projekt weiteren Akteuren der Umweltbildung in beiden LEADER-Regionen zur Verfügung gestellt werden.“ Leo Giesbers, Vorsitzender der Region „Niederrhein Natürlich lebendig“ bekräftigt: „Das Projekt soll nachhaltig angelegt sein und sozusagen zum Selbstläufer werden. Wir würden uns daher sehr freuen, wenn sich viele Orte bereits jetzt daran beteiligen würden und die von Frau Hertel entwickelten Konzepte mit ihrer Unterstützung auf ihre Parkanlagen oder Gärten übertragen würden.“
Informationen und Programme gibt es unter www.nabu-kleve.de

-Anzeige-
Vorheriger ArtikelVeganes Festival für ein bewussteres Leben
Nächster ArtikelStadtverwaltung geschlossen wegen Betriebsfest