Eurorun im Wandel: Vom Citylauf zum Landschaftslauf

Die 35. Ausgabe am 7. Oktober hat ein neues (Strecken-)Konzept

NÜTTERDEN. Der Eurorun in Nütterden ist umgezogen: Statt im Nütterdener Ortskern rund um den Marktplatz und die Grundschule, wird die 35. Ausgabe der Traditionsveranstaltung in diesem Jahr am Sonntag, 7. Oktober, im Sportzentrum Haferkamp in Nütterden ausgetragen.

Der „Herr der Eurorun-Strecke“ ist in diesem Jahr Peter Brückner. Er hat 2018 die Strecke geplant und vermessen. NN-Foto: SP

Das ist aber nicht die einzige Änderung, die sich die Organisatoren für dieses Jahr überlegt haben: So fällt auch der Halbmarathon 2018 weg. „Für ihn hatten wir schlichtweg zu wenig Anmeldungen. Die Teilnehmerzahlen gingen in den vergangenen Jahren zurück. Wir haben einiges versucht, um den Eurorun attraktiv zu machen. Am Umfeld kann es deshalb nicht gelegen haben”, sagt Kerstin Hoffmann vom Organisationsteam. Selbst die große NRW-Meisterschaft im vergangenen Jahr brachte nicht den erhofften Zuwachs an Teilnehmern.

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„Die Zeiten haben sich geändert. Vor 30 Jahren traf man beim Lauftreff 60 oder 70 Leute. Heute sind es nur noch wenige”, erklärt Peter Brückner vom Organisationsteam und fügt hinzu: „Um einen Halbmarathon zu laufen, muss man trainiert haben. Den läuft man nicht mal ebenso wie einen fünf-Kilometer-Lauf. Aber für intensives Training haben die meisten heutzutage keine Zeit und keine Lust mehr zu.” Überlegungen, den Halbmarathon deshalb zu streichen, habe es bereits vor fünf Jahren bei der 30. Ausgabe gegeben. „Wir hatten uns damals eine fünf-Jahres-Frist gestellt und vereinbart, dass wir zur 35. Ausgabe nochmal schauen, wie sich der Halbmarathon mit Veränderungen entwickelt”, erläutert Hoffmann. Unmittelbar nach dem letzten Eurorun im Oktober 2017 hätten die Organisatoren dann einstimmig beschlossen, den Halbmarathon ruhen zu lassen.

Der 35. Eurorun beinhaltet nun neben dem fünf-Kilometer-Lauf auch einen zehn-Kilometer-Lauf, für die jeweils eine neue Laufstrecke hermusste. Da der Start-/Ziel-Bereich in diesem Jahr im Sportzentrum Haferkamp liegt, ist diese schließlich komplett anders als in den Vorjahren. „Wir haben nun keinen Citylauf mehr, sondern einen Landschaftslauf”, sagt Peter Brückner, der die Strecke vermessen hat. Sie führt die Läufer überwiegend an Felder und Natur vorbei und nicht mehr durch Wohngebiete.

Zum Jahreswechsel hatte Brückner mit der Arbeit an der neuen Strecke begonnen. „Ich habe erstmal am PC auf einer Karte die Strecke ungefähr geplant und ausgemessen”, erklärt Brückner. Anschließend lief er die Strecke mit einem Messrad vor Ort ab. „Zunächst bin ich vom Ziel aus rückwärts die gesamte zehn Kilometer lange Strecke abgelaufen, um zu schauen, ob es auch wirklich passt”, sagt Brückner. Alle Messungen – auch die, die er in zwei weiteren Kontrollgängen machte – hielt er in einem Strecken-Protokoll fest. Dieses kann von jedem Teilnehmer auf Anfrage sogar eingesehen werden.

„Läufer sind sehr sensibel, was die Strecke angeht. Sie merken an ihrer Zeit, die mittlerweile so gut wie jeder Läufer mit einer GPS-Uhr misst, wenn 200 oder 300 Meter fehlten oder zu viel waren. Dann können sie keine persönliche Bestzeit laufen und ihre persönlichen Zeiten nicht vergleichen”, sagt Brückner, der die Strecke selbst unter anderem auch mit einer GPS-Uhr abgelaufen ist und nun sagen kann, dass er die zehn Kilometer mit seinen Planungen getroffen hat.

Mehr als 20 Stunden Arbeit hat Brückner in die neue Strecke gesteckt. Am 7. Juli konnte er sie vollenden. Verschiedene Punkte entlang der Strecke hat er mit Markierungsnägeln versehen, damit der Weg leicht nachempfunden werden kann. „Am Veranstaltungstag selbst werden wir morgens nach jedem Kilometer größere Schilder anbringen, damit die Läufer ihre Orientierung haben”, erklärt Brückner.

Während die Athleten über zehn Kilometer den kompletten Weg nehmen, wenden die Läufer über fünf Kilometer nach exakt der Hälfte der Strecke. Was alle vereint: Der Start- und Zielbereich im Sportzentrum Haferkamp. „Die ersten 300 und letzten 400 Meter werden im Stadion gelaufen. Das ist sowohl für die Läufer, die sich auf eine tolle Atmosphäre und einen tollen Empfang freuen dürfen, als auch für die Zuschauer etwas Tolles”, sagt Brückner. Ein spannender Start und ein aufregendes Finish sind so garantiert.

Der „Lauf der kleinen Talente” über 333 Meter für Kinder bis Jahrgang 2012 sowie die Schüler-Läufe über 1,6 beziehungsweise einen Kilometer werden indes nur im Sportzentrum auf der Laufbahn ausgetragen. „Wir haben in diesem Jahr zudem alles sehr kompakt gehalten. Der erste Start erfolgt um 11.15 Uhr, der letzte bereits um 12.05 Uhr. Dann sind zwar noch lange nicht alle im Ziel, aber keiner muss lange auf seinen Start warten”, sagt Hoffmann.

Wer die neue Lauf-Strecke kennenlernen möchte, hat am Samstag, 29. September, dazu die Gelegenheit. Um 16.30 Uhr trifft sich eine Lauf-Gruppe am Sportzentrum Haferkamp.


35. Eurorun

11.15 Uhr Ein-Kilometer-Schülerlauf (Jahrgang 2008 bis 2012; Mädchen)

11.25 Uhr Ein-Kilometer-Schülerlauf (Jahrgang 2008 bis 2012; Jungen)

11.35 Uhr Schülerlauf (1,6 Kilometer; Jahrgang 2003 bis 2008)

11.50 Uhr Zehn-Kilometer-Lauf

12 Uhr Fünf-Kilometer-Lauf

12.05 Uhr „Lauf der kleinen Talente” (333 Meter; Jahrgang 2012 und jünger)

Anmeldungen bis Dienstag, 2. Oktober, online unter www.leichtathletik-nuetterden.de oder www.taf-timing.de (Nachmeldungen sind bei den Ein-Kilometer-Schülerlaufen nicht mehr möglich)

Lauftreff zum Kennenlernen der neuen Strecke am Samstag, 29. September, um 16.30 Uhr am Sportzentrum Haferkamp

 

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