Pfarrerin Rahel Schaller, Vorsitzende des Trägervereins „Arche“ sowie Irmgard Kamps und Bärbel Burda (Lebensmittelausgabe) wissen um die Bedürftigkeit vieler Menschen. Die Gocher Tafel hilft ihnen seit zehn Jahren.NN-Foto: CDS

GOCH. Seit zehn Jahren gibt es die Gocher Tafel unter der Trägerschaft des Vereins „Arche e.V.“ Ins Leben gerufen wurde sie seinerzeit von Bruno Boenigk.

„Es wäre schön, wenn wir keine Tafel in Goch brauchen würden“, das würde sich auch Pfarrerin Rahel Schaller, Vorsitzende der „Arche“ wünschen. Dennoch wird der Geburtstag natürlich gebührend gefeiert. Am Freitag, 7. September, ab 18 Uhr, findet ein kleiner Festakt mit Freunden und Gästen im Gocher Kastell statt. Dort wird ein Film von Goch.TV über zehn Jahre Gocher Tafel gezeigt; Bürgermeis­ter Ulrich Knickrehm spricht ein Grußwort, ebenso ein Vertreter des Tafelverbandes. Hilla Heien liefert einen Beitrag zum Schmunzeln und Musik kommt von der Familienband um Chris­toph Krott.

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Die Stadt hat das Kastell übrigens kostenlos zur Verfügung gestellt – eine Unterstützung, über die sich Rahel Schaller und das ganze Team sehr freuen. Denn auf Unterstützung ist die Tafel seit jeher angewiesen. Dazu zählen nicht nur Geld oder Waren, sonder auch Zeit. Knapp 60 Ehrenamtliche arbeiten im Moment bei der Tafel. Sie kümmern sich um die Ausgabe der Lebensmittel, um das Vorsortieren, bestreiten den Fahrdienst zum Abholen der Waren und entsorgen auch, was nicht mehr rechtzeitig vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums verteilt werden konnte. Ein Team aus vier Leuten – Sylvia Brüx, Toni Jacobs, Werner Pennekamp und Karl Beunings – koordiniert und organisiert alles. Wer sich ebebnfalls ehrenamtlich einbringen möchte, der kann sich gerne bei der Tafel melden (E-Mail: gocher-tafel-westring@t-online.de oder Telefon 02823/9764434). Helfende Hände werden immer gebraucht.

Und das war schon von Beginn an so: Die Räumlichkeiten am Westring wurden in Eigeninitiative renoviert, um die Lebensmittel anbieten zu können. Vor einigen Jahren konnte mit Hilfe von Sponsoren ein Kühlhaus angeschafft werden. Gleichwohl: „Die Räume sind schon sehr beengt“, erzählt Rahel Schaller. Das sei auch dem Umstand geschuldet, dass man sich eben rein aus Spenden finanziere und eine höhere Miete schwer zu stemmen sei. Zudem müssten die Räume zentral liegen und gut erreichbar sein. Damit punktet der Standort am Westring. Und: „Wir liegen hier nicht mitten auf dem Präsentiersteller.“ Ein Umstand, den viele Kunden schätzen. Zurzeit werden zirka 150 Haushalte in Goch versorgt. Dienstags und freitags werden die Waren ausgegeben. Zu den Kunden zählen viele Familien mit Kindern und auch Einzelpersonen. Vor allem ältere Menschen, die bedürftig seien, hätten große Scheu zur Tafel zu kommen, das haben die Ehrenamtler oft festgestellt.

Wer Kunde der Tafel werden möchte, der kann sich bei der „Arche“ melden. Dort wird die Bedürftigkeit geprüft und die Kundenkarte ausgegeben, die zum Einkauf in der Tafel berechtigt. Die „Arche“ bietet außerdem eine Basisberatung, kann Hilfesuchenden Anlaufstellen wie Caritas, Jobcenter oder Sozialamt nennen. Weitere Informationen gibt es unter www.arche-goch.de.

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