KEVELAER. Die Evangelische Kirchengemeinde Kevelaer veranstaltet am Sonntag, 9. September, 15 Uhr, erstmals ein Tauffest im Garten der Jesus-Christus-Kirche. Der sonntägliche Gottesdienst wird an diesem Tag nicht vormittags sondern erst nachmittags stattfinden. Bei einer Fortbildung vor zwei Jahren hatten Kollegen aus dem Ruhrgebiet Karin Dembek, Pfarrerin der evangelischen Gemeinde Kevelaer, von ihren Tauffesten berichtet, die sie an ungewöhnlichen Orten durchführten. Das Angebot richtete sich an Eltern mit ungetauften Kinder im Alter zwischen drei und zwölf Jahren.
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„Manche Menschen haben den Zeitpunkt für die Taufe verpasst, andere sind alleinstehend und scheuen sich davor, ohne Partner vor der Gemeinde zu stehen. Andere Eltern vertreten den Standpunkt, ihre Kinder sollten alleine entscheiden, ob sie getauft werden wollen. Doch wie sollen sie über etwas entscheiden, dass sie nicht kennen“ fragt sie. Anfangs war sie skeptisch, „ob es auch im beschaulichen Kevelaer ungetaufte Kinder gibt.“ Sie durchforstete folglich die Kartei der evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer und kam nach genauer Prüfung auf 70 Kinder mit mindestens einem evangelischen Elternteil, die für solch ein Fest in Frage kommen. Deren Eltern wurden angeschrieben, bislang liegen neun verbindliche Zusagen für die Teilnahme vor. Karin Dembek hatte zuvor die Idee dem Taufteam vorgestellt, dessen Mitglieder sehr aufgeschlossen waren und direkt fragten: „Wo veranstalten wir das Tauffest?“, erinnert sich Karin Dembek. Ihre erste Wahl war der Zeltplatz Anna Fleuth in Kevelaer-Winnekendonk. „Doch wegen des gleichzeitig auf dem Weezer Flughafengelände stattfindenden Q-Base-Festivals gibt es dort am 9. September keine freien Kapazitäten“, berichtet die Pfarrerin. „Nun feiern wir das Fest jetzt im Garten der evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer.“ Der Chor der evangelischen Gemeinde unter Leitung von Tom Löwenthal wird das Fest musikalisch gestalten. Die Eltern können sich in die Gestaltung des Tauffestes miteinbringen. Die Details besprechen sie mit Pfarrerin Dembek beim Taufgespräch. An diesem Termin erhalten die Eltern einen Holzfisch mit dem Namen des Kindes. Der Fisch wird zum Gottesdienst aufgehängt. Am Sonntag, 9. September, werden die Taufen an zwei Stationen vorgenommen. Pfarrerin Dembek wird dabei von ihrem Mann Jürgen, einem ebenfalls ordinierten Pfarrer, unterstützt. „Mit dem Angebot des Tauffests soll Menschen der Weg in die Kirche geebnet und ein unverkrampfter Zugang ermöglicht werden“, so Karin Dembek. Anmeldungen zum Tauffest sind noch bis Ende August bei ihr möglich.
