In 160 deutschen Städten erhielt die Herde der blauen Friedensschafe bereits Weiderecht. Jetzt kommt mit Kevelaer eine weitere Stadt hinzu.Foto: Joachim Rieger

KEVELAER. Die friedlich weidende, blaue Schafherde, ein Aktionskunst-Projekt von Rainer Bonk zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses, für Toleranz und ein friedliches Miteinander, soll am 26. August, dem Tag der IV. Interreligiösen Friedenswallfahrt in Kevelaer, die Botschaften verstärken: Alle sind gleich – jeder ist wichtig.Während im vergangenen Jahr der „Engel der Kulturen“ in Kevelaer mit den Friedenspilgern der drei abrahamitischen Religionen auf ihrem Pilgerweg durch die Stadt und auf dem Kapellenplatz war, wird es in diesem Jahr die Blauschafherde aus Rheinberg sein. Sie ist schon seit vielen Jahren in Deutschland und Europa unterwegs – vom Niederrhein aus in die Welt. Mit der Botschaft von Toleranz, Solidarität und Frieden.Diese Blaue Friedensherde erhielt bereits in 160 Städten an prominenten Plätzen Weiderecht. So auch jetzt in Kevelaer.

In 160 deutschen Städten erhielt die Herde der blauen Friedensschafe bereits Weiderecht. Jetzt kommt mit Kevelaer eine weitere Stadt hinzu.Foto: Joachim Rieger

Der Rektor der Wallfahrt, Pastor Gregor Kauling, und Bürgermeister Dr. Dominik Pichler freuen sich über dieses Zeichen aus Anlass der Interreligiösen Friedenswallfahrt 2018. „Jenseits aller ethnologischen, religiösen oder kulturellen Unterschiede möchten die Blauschafe Denkanstöße geben und das Verbindende betonen“, so Rainer Bonk. So ist es auch die Intention aller Religionsvertreter an diesem Tag und so war es auch eindeutig der Beweggrund des verstorbenen Menschenrechtlers Dr. Rupert Neudeck, der diese interreligiöse Wallfahrt in Kevelaer genau an diesem 26. August, dem Tag des „I have a dream“ von Martin Luther King, gemeinsam mit dem damaligen Rektor der Wallfahrt und heutigen Regionalbischof für den Niederrhein, Rolf Lohmann, sowie der Vorsitzenden der Stiftung Aktion pro Humanität, Dr. Elke Kleuren-Schryvers, initiiert hat. Mit dem leuchtenden Blau des weltbekannten Künstlers Yves Klein und seiner „Blauen Revolution“ ist auch der amtierende Rektor der Wallfahrt seit vielen Jahren vertraut. Nicht verwunderlich, wenn Yves Klein bei der Kreation seines „Yves Klein-Blau“ inspiriert wurde vom Blau der Fresken der Basilika von Assisi. Vom Blau des Himmels und des Meeres. Genau dort – unter diesem Himmel und auf diesen Meeren unserer Welt – geschieht aktuell so viel Unmenschliches.Diese blaue Schafherde jedoch steht gegen Ausgrenzung, gegen Gewalt, gegen Gleichgültigkeit, Ungerechtigkeit. Das Blau der europäischen Friedensbewegung erinnert an ein Europa der Werte auf der Basis der Wertschätzung des Anderen. UNO, UNESCO, UNICEF, die EU – diese blaue Farbe symbolisiert das Miteinander und Füreinander. Das blaue Schaf mit seiner sympathischen Ausstrahlung wird als Symbol einer toleranten, friedlichen Geisteshaltung mit den Friedenspilgern der Interreligiösen Friedenswallfahrt auf ihrem Pilgerweg sein. Ab 16 Uhr treffen die Friedenspilger am Marienpark in Kevelaer ein, wo die Blauschafherde bereits weidet. Erste Interviews mit den Religionsvertretern, den Friedenspilgern, dem Künstler sowie das „warm up“ und „get togehter“ mit der Moderatorin Angela Krumpen finden dort im Marienpark statt. Dann macht sich die interreligiöse Pilgerschar mit den Schafen auf den Weg durch die Stadt zum Kapellenplatz. Dort werden die Friedenspilger begrüßt vom Familienchor der Basilikamusik. Die blauen Friedensschafe werden mit den Pilgern auf dem Kapellenplatz und auch später an der Friedenslichtstele sein. Auf den Stufen der Basilika findet zunächst das Programm der Religionen statt. Dann führt der Weg weiter zur Gnadenkapelle und Friedenslichtstele. Auch hier weidet die Blauschafherde wieder, während die Friedensdeklaration verlesen wird. Die Pilger legen dann an der Friedenslichtstele symbolisch ihre Steine der Angst ab und die Friedenslichter werden entzündet. Der Kevelaerer Männergesangverein begleitet diesen Abschluss der inter-religiösen Friedenswallfahrt an der Friedenslichtstele musikalisch. Zur Verabschiedung erhält jeder Friedenspilger als Erinnerung ein kleines Miniatur-Blauschaf, gespendet vom Künstler. Beim anschließenden Konzert „Kirche trifft Synagoge“ für Orgel und Viola um 19 Uhr in der Kerzenkapelle wird die Friedensherde der Blauschafe auch dort Einzug halten.

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