Nicht müde vom Fußball

Detlef Janssen gehört zum TuS wie kaum ein anderer / Noch heute ist er aktiv

KRANENBURG. Lässig lehnt Detlef Janssen an dem Pfosten des Tores – den Ball in der Hand. Seit etwa sechs Jahrzehnten ist er so etwas wie sein bester Freund. „Es gab für mich immer nur Fußball”, erzählt der heute 65-Jährige. Einen TuS Kranenburg ohne ihn? Unvorstellbar.

Detlef Janssen ist dem TuS Kranenburg und dem Fußball seit 58 Jahren eng verbunden. NN-Foto: SP

Mit sieben Jahren trat Janssen in den TuS ein. „Es gab damals ja auch nichts anderes als Fußball”, sagt Janssen, dessen Vater Josef lange Zeit im Vorstand tätig war. Das „Kicken” habe er aber nicht auf dem Sportplatz gelernt, „sondern auf der Straße. Jeden Mittag sind wir nach der Schule mit unseren Bällen losgezogen”, erinnert sich der Kranenburger. Eine schöne Zeit, an die er gerne zurückdenkt. „Heute ist das bei den Kindern ja leider nicht mehr so. Sie trainieren zwei bis drei Mal die Woche im Verein und das war‘s dann schon mit Fußball”, meint Janssen. Schade findet er das. „Das merkt man auch leider am Fußball. Er ist sehr taktisch geworden. Da fehlt mir oft die individuelle kämpferische Klasse, die wir früher hatten.”

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Früher ist bei Janssen noch gar nicht so lange her, wie man vermuten mag. Denn der 65-Jährige spielte noch Fußball, als seine früheren Mitstreiter längst in der sportlichen Rente waren. „Ein wirkliches Ende gab es bei ihm eigentlich gar nicht. „Ich habe zwar ein, zwei Mal mein Karriereende verkündet, aber dann wurde ich doch wieder angefragt, ob ich nochmal auflaufen könnte, weil Spieler fehlen”, berichtet Janssen. An sein letztes Spiel kann er sich deshalb gar nicht mehr genau erinnern. Nur so viel: „Ich habe weit über 30 Jahre in der ersten Mannschaft gespielt.”

Seit etlichen Jahren schon ist er auch Betreuer dieser Mannschaft. „So kann ich dem Fußball erhalten bleiben und sehe den Nachwuchs”, erklärt Janssen. Wann damit Schluss sein soll, weiß er nicht. „Es ist schon sehr zeitintensiv. Aber so lange die Gesundheit mit macht, möchte ich weitermachen”, sagt der Krankenpfleger, der über 40 Jahre im Dienste des LVR in Bedburg-Hau tätig war.

Während seiner sportlichen Karriere hat die Gesundheit immer mitgespielt. „Ich war nie ernsthaft verletzt. Das war mein großes Glück”, weiß Janssen, der neben seiner 58-jährigen Vereinstreue zum TuS Kranenburg aber auch ein kleines Auswärtsspiel in seiner Vita hat. „Zwei Jahre lang habe ich Mitte der 1970er Jahre beim VfB Kleve unter Trainer Franz Schubert gespielt. Die sportliche Herausforderung in der Landesliga hat mich damals gereizt. Ich musste aber sehr viel dafür investieren”, sagt der ehemalige „Libero”.

Am Ende hat es ihn doch wieder zurück nach Kranenburg gezogen. „Hier war die Kameradschaft einfach anders – besser”, findet Janssen. Gerne denkt er an enge Lokalkämpfe zwischen dem TuS und dem SV Nütterden („Da hatten wir 300/400 Zuschauer auf der Anlage”) zurück und an die gemeinsamen Stunden nach den Spielen. Heute erlebt er sie auch noch mit der ersten Mannschaft. Zwar nicht mehr als Spieler, dafür aber als beliebter und wichtiger Betreuer.

 

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