„Bedeutung der Mark ist nicht hoch genug einzuschätzen“

Das Geldmuseum feiert die Deutsche Mark und will den Wardter Thaler prägen

XANTEN. „Von der Zigarettenwährung zur D-Mark – 70 Jahre Deutsche Mark“ heißt die Sonderausstellung, die jetzt im Museum rund ums Geld in Xanten-Wardt eröffnet wurde und bis zum 30. November in den Räumen der ehemaligen Villa Kunterbunt zu sehen ist.

Sie bringen den „Wardter Thaler“ ins Rollen: (von links) Dr. Johan Mooij und Oskar Haan vom Verein „Wardt zusammen“, Jürgen Schweitzer und Grafikerin Svenja Höfer von der Firma B&V, Wolf-Dieter Nacken („Wardt zusammen“) und Norbert Müller, Leiter des Museums rund ums Geld.
NN-Foto: Scholten

Doch nicht nur die Deutsche Mark stand im Mittelpunkt der Vernissage, zu der Initiator und Museumsleiter Norbert Müller eingeladen hatte. Auch eine brandneue „Währung“ feierte Premiere: der Wardter Thaler. Im „Inselbrot“-Laden, den der Verein „Wardt zusammen“ zur Verbesserung der Nahversorgung plant und mit Hilfe einer Genossenschaft realisieren möchte, soll der Thaler als Treueprämie für die Kunden ausgegeben werden. Er dient dann einerseits als Zahlungsmittel im „Inselbrot“-Laden, wird aber vermutlich auch von vielen Wardter Bürgern und Gästen als Souvenir aufbewahrt.

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Der Wardter Thaler zeigt u.a. das Hagelkreuz, die Nord- und die Südsee.

Aktuell besteht der Wardter Thaler nur als Entwurf auf Papier, den Jürgen Schweitzer und Grafikerin Svenja Höfer von der Firma B&V jetzt gemeinsam mit Vorstandsvertretern von „Wardt zusammen“ Museumsleiter Norbert Müller überreichten. Er wird ihn an einen Graveur weiterleiten, der den Prägestempel fertigt. Dieser kommt dann am Schlagwerk, an der Spindelpresse oder am Fallhammer des Geldmuseums zum Einsatz, damit aus Münzrohlingen der Wardter Thaler werden kann.
Die erste Prägung dürfte dann Einzug ins Geldmuseum halten und gleichberechtigt mit der D-Mark ausgestellt werden. Dass sich heute, mehr als 16 Jahre nach Einführung der Euro-Münzen und -Scheine, noch immer 26 Milliarden D-Mark in den Schränken, Schatullen und Spardosen der Deutschen befinden, wertete Norbert Müller als Beleg für die ungebrochene Popularität der 1948 eingeführten D-Mark.
Auf deren spannende Anfangsjahre ging Dr. Karlheinz Keller ein. Der Vorsitzende der Rheinischen Münzfreunde machte deutlich, wie eng die Einführung der Deutschen Mark und das Wachstum der deutschen Wirtschaft miteinander verknüpft waren: „Die Bedeutung der Mark ist nicht hoch genug einzuschätzen“, bilanzierte Dr. Karlheinz Keller.
Xantens stellvertretender Bürgermeister Volker Markus lobte nicht nur die D-Mark, sondern auch das Geldmuseum. Seit der Eröffnung am Weltspartag 2016 sei es, als einziges Geldmuseum in Nordrhein-Westfalen, ein Aushängeschild für die Stadt Xanten und deren Museumslandschaft. Unter den Ehrengästen, die zur Ausstellungseröffnung gekommen waren, gehörten auch die Vorsitzenden der Krefelder und Aachener Münzfreunde sowie Margit Oesterling, die in den 60er und 70er Jahren als Schulsparlehrerin an der Grundschule Holzweg in Wesel-Feldmark arbeitete. Wie die Schüler damals für jeden gesparten Groschen eine Sparmarke erhielten, war ebenso Teil ihrer kurzweiligen Lesung wie ihre persönlichen Erinnerungen an die Währungsreform im Juni 1948.

 

INFO:

Geldmuseum, Am Kerkend 7, Xanten-Wardt
geöffnet: samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr, außer am ersten Montag des Monats.
Abweichende Termine sowie Führungen können unter Telefon 02801/9856888 vereinbart werden. Mehr Infos unter www.geldmuseum-xanten-wardt.de

Doppeljubiläum: Museumsleiter Norbert Müller berücksichtigte auf der Torte zur Ausstellungseröffnung nicht nur „70 Jahre D-Mark“, sondern auch „60 Jahre Niederrhein Nachrichten“, inklusive blau-weißem Jubiläums-Bulli, der jetzt auch am Geldmuseum in Xanten-Wardt parkte. NN-Foto: Scholten

 

 

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