Das alte Rathaus Rheinberg wird zum FilmSchauPlatz

Die Filmstiftung NRW macht den Großen Markt am 27. Juli zum Open-Air-Kino

RHEINBERG. Hans-Theo Menniken kann sich nicht genau erinnern, wann das letzte Kino in Rheinberg seine Türen schloss. Doch der Vorsitzende des Trägervereins Altes Rathaus Rheinberg sorgt nun mit dafür, dass Rheinberg einen Abend lang wieder zur Filmstadt wird: Am Freitag, 27. Juli, läuft die französische Komödie „Docteur Knock – Ein Arzt mit gewissen Nebenwirkungen“ auf einer 30 Quadratmeter großen Leinwand, direkt am Alten Rathaus.

Anna Fantl von der Film- und Medienstiftung NRW besuchte Norbert Nienhaus (Mitte) und Hans-Theo Mennicken im künftigen „FilmSchauPlatz“, dem Alten Rathaus RheinbergNN-Foto: Michael Scholten

Ermöglicht wird das Open-Air-Kino auf dem Großen Markt durch die Reihe „FilmSchauPlätze“, die im 21. Jahr von der Film- und Medienstiftung NRW organisiert wird. Dabei laufen in den Sommerferien 19 Filme an 19 Orten, stets unter freiem Himmel, mit Gastronomie und Begleitprogramm, das von der jeweiligen Stadt gestellt wird.
Norbert Nienhaus, stellvertretender Vorsitzender des Trägervereins Altes Rathaus Rheinberg, besuchte den „FilmSchauPlatz“ Herne und wusste sofort: So eine Kinonacht würde auch Rheinberg gut zu Gesicht stehen. Also bewarb sich der Trägerverein um die Ausrichtung und erhielt eine Zusage aus Düsseldorf.
„Wir haben mehr als 30 Bewerbungen erhalten und mussten einige Städte auf das nächste Jahr vertrösten, aber mit dem Alten Rathaus Rheinberg und dem LVR-Niederrheinmuseum Wesel haben wir auch in diesem Jahr wieder zwei ganz besondere FilmSchauPlätze am Unteren Niederrhein“, sagt Anna Fantl von der Film- und Medienstiftung NRW. Die Initiatorin der Reihe reiste jetzt auch zum Pressetermin nach Rheinberg und lobte nicht nur die Location, sondern auch das Engagement der Stadt und des Trägervereins.
Der Eintritt zur Kinonacht ist frei. Die 1500 Euro, mit denen sich Rheinberg an der Vorführtechnik beteiligt, bringen die Stadtverwaltung und Sponsoren auf, darunter die Stiftung der Sparkasse Rheinberg, der Kulturfonds sowie der Stadtmarketing-Beirat und Förderverein. „Für dieses Geld erhalten wir Werbung in ganz Nordrhein-Westfalen“, sagt Hans-Theo Mennicken und verweist auf viele tausend Flyer und Plakate, die landesweit Werbung für die 19 „FilmSchauPlätze“ machen. Inzwischen gibt es treue Fans der Filmreihe, die in den Sommerferien bewusst jene Städte ansteuern, die mit einem Open-Air-Kino aufwarten.
Für Auswärtige und Einheimische gleichermaßen werden ab 17.30 Uhr kurze Führungen durch den historischen Stadtkern von Rheinberg angeboten. Die Gastwirte öffnen ihre Biergärten und stellen obendrein eine „Gastronomiemeile“ mit Getränken, Popcorn und vielen anderen Leckereien. Im Alten Rathaus laufen historische Filmaufnahmen aus Rheinberg. Ab 19 Uhr spielen „Big J and his Hot Pots Gang“ Rockabilly-Musik in der Stadt.
Frühestens gegen 21.30 Uhr, wenn die Sonne halbwegs untergegangen ist, begrüßen Bürgermeister Frank Tatzel und Anna Fantl die Besucher und machen die Großleinwand frei für den 15-minütigen Vorfilm „Herman, the German“. Regisseur Michael Binz zeigt darin einen Mann um die 50, der seine Zentralangst finden will, indem er jede Phobie der Welt austestet.
Als Hauptfilm ist ab circa 22 Uhr Lorraine Levys Komödie „Docteur Knock“ zu sehen, in der ein Ex-Ganove mit medizinischer Ausbildung an einem Phänomen erkrankt, gegen das es keine Medizin gibt: die Liebe. Die Hauptrolle spielt Omar Sy aus der Erfolgskomödie „Ziemlich beste Freunde“. Der Film ist ab sechs Jahren freigegeben und dauert 113 Minuten.
Der Trägerverein Altes Rathaus stellt 200 Stühle auf, doch die Besucher dürfen auch eigene Sitzgelegenheiten mitbringen. Der Trägerverein sucht noch ehrenamtliche Helfer, die sich am Auf- und Abbau beteiligen. Und wer schon am Vorabend erste Kinonacht-Erfahrungen sammeln möchte, kann zum LVR-Niederrheinmuseum Wesel fahren. Dort läuft am Donnerstag, 26. Juli, nach Einbruch der Dunkelheit das französische Kinomärchen „Der Junge mit dem Fahrrad“. Das kleine Meisterwerk der Brüder Dardenne gewann bei den Filmfestspielen in Cannes den großen Preis der Jury und passt perfekt zur aktuellen Ausstellung „hin & weg: 200 Jahre Radfahrgeschichte“, durch die an diesem Abend auch Führungen angeboten werden.

-Anzeige-

 

Vorheriger ArtikelNN-Leser können Tickets für die Vengaboys gewinnen
Nächster ArtikelWieso? Weshalb? Warum? Der Niederrhein in 120 Fragen