Kein Kahlschlag am
Kevelaerer Kapellenplatz

Rat und Verwaltung sind für Baumerhalt – Näheres in Bürgerversammlung am 20. Juni

KEVELAER. Die Ratsfraktionen der CDU, SPD, KBV und der Grünen sind sich mit der Verwaltungsspitze einig, dass es einen Kahlschlag am Kapellenplatz und an den benachbarten Plätzen nicht geben soll. Der mit externen Fachleuten besetzte Gestaltungsbeirat hatte in seiner jüngsten Sitzung einstimmig die Empfehlung ausgesprochen, den Charakter des Kapellenplatzes und des Luxemburger Platzes mit dem vorhandenen Baumbestand möglichst zu erhalten. Zu den Planungsüberlegungen für den gesamten Bereich um den Kapellenplatz es am Mittwoch, 20. Juni, 19 Uhr, in einer Bürgerversammlung der Stadt Kevelaer im Petrus-Canisius-Haus.

Stephanie Janning (l.) vom Büro IPW (Ingenierplanung Wallenhorst) erläutert das Vorentwurfskonzept für die Umgebung Kapellenplatz, Johannes-Stalenus-Platz und Luxemburger Platz.NN-Foto: Gerhard Seybert

Die Fraktionsberatungen ergaben, dass die vier Fraktionen dem Votum ihrer Vertreter im Gestaltungsbeirat folgen wollen. Demnach soll die im Gestaltungsbeirat vorgestellte Planungsidee, die unter anderem die Fällung von mehr als der Hälfte der vorhandenen Bäume vorsah, nicht realisiert werden. Auf Nachfrage teilte Bürgermeister Dominik Pichler den Fraktionen mit, dass er bereits veranlasst hat, dass das Planungsbüro an einer nur minimal in die Platzstruktur eingreifenden Lösung arbeiten soll. Das gilt nicht für die wenigen vom Baumgutachter als schwer geschädigt eingestuften Bäume. Diese werden in nächster Zeit beseitigt. In den vergangenen Jahren sind immer wieder Bäume auch auf dem Kapellenplatz ausgetauscht worden. Dies wird auch in Zukunft erforderlich bleiben, um den Charakter des Platzes auf Dauer erhalten zu können. Nach den bisherigen Ergebnissen sind zwei Linden vor dem Priesterhaus, eine Linde zwischen Petrus-Canisius-Haus und Kerzenkapelle und eine Kastanie am Zugang zum Museum am Luxemburger Platz betroffen. Sie sollen aus Gründen der Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit innerhalb von sechs Monaten gefällt werden. Wie die Stadt Kevelaer mitteilt, „stellt die Linde am Petrus-Canisius-Haus die größte Gefahr dar, da sie von dem Brandkrustenpilz befallen ist. Für diesen Baum besteht daher die Notwendigkeit, schnell zu handeln. Daher wurde dieser Baum im Kronenbereich weitgehend gekappt, um die Bruchgefahr zu beseitigen.” Wenn Bäume jedoch wegen der Planung zur Umgestaltung oder einer notwendigen Sanierungsmaßnahme gefällt werden sollten, müssten die notwendigen Maßnahmen aber separat besprochen werden. Kapellenplatz, Luxemburger Platz und Johannes-Stalenus-Platz würden unterschiedliche Funktionen erfüllen. Für alle drei Plätze besteht aber gleichermaßen der Wunsch, diese barrierefreier zu gestalten, also zumindest in Teilbereichen das Pflaster zu verändern. Der Kapellenplatz sei der sensibelste Bereich. Ob sich der Aufwand für Erhaltungsmaßnahmen bei einigen Bäumen lohne, wenn dadurch nur wenige Jahre gewonnen würden, müsse abgewogen werden. Für den Johannes-Stalenus-Platz gibt es Überlegungen, einen Aufenthaltsbereich zu schaffen, zum Beispiel durch eine feste Tafel mit Sitzgelegenheiten, an der auch gespeist werden kann Jedoch soll die Platane in der Nähe der Toilettenanlage möglichst frei gestellt werden. „Von den Eiben, die unmittelbar an der Basilika stehen und Feuchteschäden verursachen, wird man sich voraussichtlich verabschieden müssen”, heisst es in einer Veröffentlichung der Stadt. Handlungsbedarf bestehe auch am Luxemburger Platz, wo 25 Bäume sehr dicht stehen. Sollte der Baumbestand erhalten bleiben, sei es besonders schwierig, eine grundlegende Verbesserung zu schaffen.

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