Von der Geigerin Monika Lensing (r.) und Johannes Hombergen am Klavier werden die Sängerinnen Gesine Lersch-van der Grinten (l.) und Sinje Kiel begleitet.NN-Foto: CDS

GOCH. „Irdisches Vergnügen“ – neun deutsche Arien von Georg Friedrich Händel werden am Sonntag, 13. Mai, um 16 Uhr, im Foyer des Bahnhofs Goch erklingen. Es ist das neunte „Bahn-off“-Projekt, das Gesine Lersch-van der Grinten und Martin Lersch gemeinsam mit dem Museum Goch im Rahmen der Kreis Klever KulTourtage umsetzen. Der Eintritt zum Konzert ist frei.

Entstanden sind die „deutschen Arien“ nach 1724, als Händel schon in England lebte und große Opern im italienischen Stil komponierte. Die Texte hat der Hamburger Dichter Barthold Heinrich Brockes (1680 bis 1747) verfasst. Sie stammen aus seiner naturlyrischen Gedichtsammlung „Irdisches Vergnügen in Gott“, die 1721 erschienen ist. In den begeisterten Betrachtungen der Naturschönheiten wird Gott erkannt. Händels Melodien dazu seien „fröhlich, zärtlich, konstruktiv, genügsam und leichtfüßig“, so Gesine Lersch-van der Grinten. „Das braucht die Welt, ein bisschen Vergnügen“, betont sie.

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Gemeinsam mit Sinje Kiel wird sie diese neun Arien vortragen; begleitet werden die beiden Sängerinnen (Sopran) von den Gochern Monika Lensing (Violine) und Johannes Hombergen (Klavier). Die Atmosphäre im Bahnhof ist eine ganz andere, als im Konzertsaal – das haben Gesine Lersch-van der Grinten und Martin Lersch immer wieder feststellen können. „Es ist fast wie ein Volksfest“, sagt die Sängerin. Der Bahnhof als ein Ort der Reisenden sorge dafür, dass sich Gocher und Besucher der Sache wegen mischen, so Martin Lersch. Knapp 140 Menschen haben im Foyer Platz und der ist bei den „Bahn-off“-Projekten immer wieder gut gefüllt. Wer das Konzert besuchen möchte, gelangt von der Gleisseite aus ins Bahnhofs-Foyer.

„Es ist eine wunderbare Tradition, mit Gesine und Martin eine Veranstaltung im Bahnhof zu machen“, freut sich Museumsdirektor Dr. Stephan Mann. Kultur als essentiell für alle Lebensbereiche zu vermitteln; sie zu den Menschen zu bringen, ungeachtet von Herkunft, Bildung oder Vermögen – das unterstütze das Museum gerne. Und er betont, wie wichtig auch die Unterstützung durch die Stadt und die Stadtentwicklungsgesellschaft Go ist, die das Bahnhofsgebäude pflegen und instandhalten, seitdem es der kommunalen Verantwortung unterliegt. „Die Stadt könnte das Gebäude auch anderweitig vermieten“, erklärt Dr. Mann, „es ist schön, dass sich die Stadt ihres Bahnhofs ent­sinnt.“ Ein Zweckbau werde so ein Ort für Kultur und eine große Bereicherung für das Leben in der Stadt. Das Museum Goch sei auch gerne bei den Kreis Klever KulTourtagen dabei, erläutert Dr. Mann: „Dieses Mal allerdings mit reduziertem Programm, weil wir über das ganze Jahr schon sehr viel machen.“

So wird es am Samstag, 12. Mai, um 16 Uhr, eine kostenlose Führung durch die aktuelle Ausstellung „The Long Now – Reflexionen von Zeit und Vergänglichkeit“ geben. Außerdem ist das Museum an diesem Abend bis 24 Uhr geöffnet; um 22 Uhr wird den Besuchern schon traditionell ein Glas Prosecco gereicht. Am Sonntag ist zudem internationaler Museumstag. Der Eintritt ins Museum ist am KulTourtage-Wochenende frei. Dr. Mann wünscht sich, dass sich die Menschen noch ein bisschen mehr durch den Kreis bewegen, um kulturelle Angebote wahrzunehmen. „Das ist noch ausbaufähig“, meint er.

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