Ein „Heier“ mit Leib und Seele ist neuer Ortsvorsteher

Herbert Oymann tritt Nachfolge für den verstorbenen Rüdiger Kootz an

BÖNNINGHARDT. Er kennt seine Heimat wie seine Westentasche, die Bönninghardt, die Hei, wie Einheimische ihren Ort nennen. Als Rüdiger Kootz verstarb, war man sich in der Gemeinde schnell einig, dass die Nachfolge für den verstorbenen Ortsvorsteher Herbert Oymann antreten könnte. Im Interview mit Redakteurin Lorelies Christian stellt Herbert Oymann sich und seine Aufgabe vor.

Herbert Oymann ist überzeugt: Bönninghardt hat Zukunft!                                                       NN-Foto: Theo Leie

Herr Oymann, sie sind sehr bekannt über Ihren Heimatort Bönninghardt hinaus. Können Sie sich bitte den Leuten vorstellen, die sie noch nicht kennen?
Oymann: Ich bin am 1. Mai 1949 in Menzelen-Ost geboren, habe die Volksschule beuscht. Meine Ausbildung habe ich im Textilwerk Reichel in Rheinberg absolviert, nach der Bundeswehrzeit ging ich 1971 zu Aumund, wo ich 1976 Personalleiter wurde. 1990 wechselte ich zur Firma Lemken nach Alpen und war dort Leiter Personalwesen bis zum 30. Juni 2009. Ich bin Mitbegründer der Laufgemeinschaft Alpen und dort 20 Jahre Geschäftsführer und 16 Jahre Vorsitzender. als 2. Vorsitzender engagiere ich mich für den Bönninghardter Förderverein für Naturschutz und Brauchtum. Beim BSV Bönninghardt war ich zwölf Jahre Geschäftsführer, vier Jahre lang im Pfarrgemeinderat tätig. Ich organisiere das Heidefest in Bönninghardt, leite schon seit 33 Jahren die Heilfastengruppe, beim Theater in Bönninghardt habe ich die Hauptrolle Räuber Brinkhoff übernommen. Seit rund 50 Jahren steige ich bereits alljährlich in die Bütt.
Das klingt sehr vielseitig. Doch die meisten kennen Sie als Sportler
Oymann: Ich habe früher Fußball beim SV Menzelen und BSV Bönninghardt gespielt. Im Laufsport konnte ich 28 Marathons absolvieren, meine beste Zeit war 3:10:11 Stunden in München. Rennrad fahren ist auch eine große Leidenschaft von mir und auch das Schwimmen. Ich habe an etlichen Triathlons teilgenommen und selbst 34 Jahre lang die Organisation vom „Bönninghardter Volkslauf und 26 Jahre lang vom Alpener Stadt-Lauf übernommen.
Jetzt haben Sie den Vorsitz bei der LG Alpen aufgegeben und sind neuer Ortsvorsteher Bönninghardt geworden.
Oymann: Ich liebe die Bönninghardt mit mehr als 13 Vereinen, mit vielen interessanten geschichtlichen Hintergründen, tollen kreativen Menschen und harmonischen Nachbarschaften. Unser Buch: HEI-Mat-Chronik Bönninghardt liefert dazu viele Beispiele. Auf unseren Kinderspielplatz, der weit über die Bönninghardt bekannt ist, sind wir sehr stolz. Ebenso auf unsere geschichtliche Plaggenhütte, das Besenbinder-Denkmal, den feinen Dorfplatz mit Boule-Bahn und schönem Umfeld. Bönninghardt darf und soll sich nicht auf den jetzigen Status Quo „ausruhen“. Doch es gibt hier keine Lebensmittel, Getränke, Kleinigkeiten für den täglichen Bedarf zu kaufen. Ein Bäcker, der Metzger, der „kleine Tante Emma-Laden, auch eine Tankstelle, all` das gibt es nicht mehr. Mit der Gastronomie ist die Hei noch relativ gut bedient.
Wo sehen Sie Möglichkeiten?
Oymann: Für die Bönninghardt gilt nicht die „Landflucht“. Viele junge Bönninghardter wollen gerne ein Baugrundstück erwerben um heimisch zu bleiben. Baulückenschließung und/oder Ausweitungen kann da nur die Lösung sein.
Inwieweit kann da ein Ortsvorsteher überhaupt einwirken?
Oymann: Seit mehr als 18 Jahren bin ich CDU-Ratsmitglied in der Gemeinde Alpen, kenne die politische Landschaft und weiß was mit den Begriffen: Beratung, Anregung und Mitgestaltung gemeint ist. Ich kenne die formellen, aber auch informellen „Wege“ um daraus ableitend im Einzelfall ein mögliches Initiativrecht abzuleiten oder ableiten zu können. In einer Überschrift zusammengefasst: Meine Hauptaufgabe sehe ich in der Wahrung der Belange für den schönen Ortsteil Bönninghardt. Alleine kann ein Ortsvorsteher nichts. Aber mit den tollen geführten Vereinen, mit den lebensfrohen Menschen der Bönninghardt ist viel Gutes geschaffen und noch vieles zu erreichen.
Was hat Vorrang?
Oymann: Bei Gemeinschaftsaktionen und Dorf- und Vereinsfeierlichkeiten wünsche ich mir eine stärkere Präsenz der Bevölkerung. Im Herbst, so plant Straßen NRW, soll mit der Erneuerung des Fahrradweges von der Gaststätte Thiesen bis zur Ecke Pastor-Sanders-Weg begonnen werden. Der seit mehr als 40 Jahren geforderte Fahrradweg an der Winnenthaler Straße ist ein dringendes Zukunftsprojekt. Diese Straße wird von über 10.000 Fahrzeugen frequentiert. Dort mit dem Fahrrad entlang zu fahren, dass sind schon mutige Verkehrsteilnehmer.
Gibt es Chancen, was für die „Nahversorgung“ auf der Bönninghardt zu tun.
Oymann: Das ist eine Frage, die in naher Zukunft behandelt und beantwortet werden sollte.
Wenn Sie in die Zukunft schauen….
Oymann: In zwei Jahren werde ich mein Ratsmandat niederlegen und es kann nur wünschenswert sein, wenn sich junge Leute mit einem solchen Mandat „infizieren“. Bönninghardt hat Zukunft!

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