Hommage an die Kneipenkultur

„Steffis Kneipenquiz“ sorgte in der Gaststätte Thiesen auf der Bönninghardt für ausgelassenen Ratespaß

WDR 2-Moderatorin Steffi Neu (links) begrüßte bei ihrem „Kneipenquiz“ auch Moderatorin und Autorin Anne Gesthuysen, die in Veen aufwuchs und das Stiftsgymnasium Xanten besuchte. Entsprechend spielte der Niederrhein eine große Rolle im Interview. NN-Foto: Theo Leie

BÖNNINGHARDT. Das Kneipensterben grassiert auch am Niederrhein. Immer mehr Gastwirte klagen über immer weniger Gäste und ziehen ihre Konsequenzen. Doch wenn „Steffis Kneipenquiz“ durch kleinere und kleinste Orte tourt, platzen die Wirtshäuser plötzlich aus allen Nähten und sind schon Wochen vorher ausverkauft. So auch in dieser Woche, als WDR 2-Moderatorin Steffi Neu in der Gaststätte Thiesen auf der Bönninghardt und bei „Puppa Schmitz“ in Kleve gastierte.

Steffi Neu, Bauerstochter aus Kleve, bekennendes „Landei“ und ehemals freie Mitarbeiterin der Niederrhein Nachrichten, meidet bei ihren „Kneipenquiz“-Abenden bewusst die nordrhein-westfälischen Metropolen: „Wir wollen in jene Orte, die dreistellige Telefonnummern, aber keine eigene Autobahnabfahrt haben.“ Und so fiel die Wahl unter anderem auf Alpen-Bönninghardt.
Mehr als 200 Besucher fanden sich im Saal der Gaststätte Thiesen ein, die meisten von ihnen bildeten Quizteams aus acht bis zehn Mitgliedern und mussten an runden Kneipentischen ihr nordrhein-westfälisches Allgemeinwissen unter Beweis stellen. Nach Meinung der Dorfältesten waren die Fragen, deren Antworten auf Bierdeckeln notiert wurden, eher auf die jüngeren Generationen zugeschnitten, doch das tat der ausgelassenen Stimmung im Saal keinen Abbruch.
So mussten die Niederrheiner mehrere Musiktitel erraten, die das Duo Pocket Party, bestehend aus Martell Beigang und Andreas Hirschmann, anspielte, oder sich daran erinnern, dass der frühere Bundespräsident Johannes Rau von seinen SPD-Genossen „Bruder Johannes“ genannt wurde.
Steffi Neu konnte einmal mehr auf Unterstützung durch „Quiz-Steward“ und Comedian Olaf Bürger rechnen, hatte aber auch einen prominenten Gast eingeladen: Moderatorin und Autorin Anne Gesthuysen, die auf der Bönninghardt ein echtes Heimspiel absolvierte. Geboren in Geldern und aufgewachsen in Veen, machte Anne Gesthuysen ihr Abitur am Stiftsgymnasium Xanten und lieferte nun zahlreiche Niederrhein-Anekdoten aus ihrer Kindheit auf dem Pferdehof und von der Verfilmung ihres Bestsellers „Wir sind doch Schwestern“, der auf wahren Geschichten ihrer Großtanten aus Xanten und Rees basiert.
Anne Gesthuysen kam gemeinsam mit ihrem Mann, dem ARD-Moderator Frank Plasberg, in die Gaststätte Thiesen. Er beschränkte sich aber auf die Rolle des Zuhörers und nahm auch nicht am Quiz teil.

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So sehen Sieger aus: Stefan Smetten (Mitte, stehend) und sein Team sammelten in der Gaststätte Thiesen die meisten Punkte. Foto: privat

Zur Siegermannschaft, die bei „Steffis Kneipenquiz“ die meisten Punkte erzielte, gehörte Stefan Smetten aus Goch. Er lobte den Abend als „Hommage an die Kneipenkultur“ und wünscht sich noch viel mehr solcher Veranstaltungen, die den gemeinschaftsfördernden Aspekt von Gaststätten am Niederrhein in den Vordergrund stellen.
Smetten und seine Teamkollegen gewannen eine „PowerBank“ mit WDR 2-Logo fürs Handy. „Ich war ein bisschen neidisch auf die Zweitplatzierten, weil die ein Buch von Steffi Neu gewannen“, sagt der Gocher und lacht. Einen Tag nach seinem Sieg auf der Bönninghardt besuchte Stefan Smetten auch das nächste „Kneipenquiz“, diesmal bei „Puppa Schmitz“ in Kleve, mit dem Meteorologen Sven Plöger als prominentem Gast.
Der Klever Zusatztermin am 13. Mai, dann mit Marco Schreyl als Steffi Neus Interviewpartner, ist bereits ausverkauft. Die „Kneipenquiz“-Tour 2018 endet am 15. Mai in Euskirchen, wo sich Wolfgang Bosbach als Gast angekündigt hat.

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