Museumspädagogin Jasmin Schöne, Inga van Beek und Marlies Flören (Kultourbühne) präsentieren den Gocher Kulturrucksack, den sie mit vielen interessanten Dingen gefüllt haben (vl).NN-Foto: CDS

GOCH. 2017 war Premiere, nun wird der Kulturrucksack in Goch zum zweiten Mal geschnürt. Das Projekt, das mit Landesmitteln gefördert wird und an dem in diesem Jahr 237 Kommunen in NRW beteiligt sind, bietet Kindern im Alter zwischen zehn und 14 Jahren die Möglichkeit, an verschiedenen kulturellen Bildungsangeboten teilzunehmen.

„Der Kulturrucksack sollte von jedem Kind in Goch getragen werden – auf dem Rücken und im Herzen“, so Dr. Stephan Mann, Fachbereichsleiter Kultur und Integration. Es gehe nicht ohne Kultur, unterstreicht er und macht gleichzeitig klar, dass das Programm mit Absicht einen breiten Kulturbegriff umfasst. „Wir müssen die Kinder für viele Bereiche sensibilisieren – auch der Umgang miteinander oder Respekt sind Kulturfragen.“ Mit dem Projekt, das Goch im Verbund mit Kleve und Emmerich durchführt, sei man in der komfortablen Situation, Dinge frei anbieten zu können.

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Dazu gehören zwei Workshops, in denen genäht wird: Am 26. Mai können die Teilnehmer ihre eigene Handytasche anfertigen und am 27. Mai entsteht ein individuelles Kissen für die „Chill Out Zone“. Beide Kurse finden im Museum Goch statt. Ein eigener Film in der Stop-Motion-Technik mit Knetfiguren und einer selbst verfassten Kurzgeschichte entsteht ab dem 16. Juni (sechs Termine) im Gocher Königshaus. Mit Streichhölzern und Rauchschwaden wird vom 24. bis zum 26. Juli im Museum „gemalt“ (für Kinder von zehn bis zwölf Jahren); auch Feuer und Qualm lassen sich zum Malen einsetzen (24. bis 26. Juli, für 13- bis 14-Jährige). Die Künstlerin Katrin Paul, die auch schon im Museum Goch ausgestellt hat, leitet die beiden Workshops. Bereits ausgebucht ist das Projekt „Lebendes Archiv“ mit dem St. Josefshaus in Pfalzdorf. Hier treffen sich Jugendliche und Senioren, um ein Erinnerungsbuch an frühere Zeiten anzufertigen. Das Rockcamp im Kastell öffnet ab dem 19. September seine Türen (zehn Termine, hier fällt ein Beitrag von 25 Euro an). Gesang, Tanz und Musik stehen auf dem Programm. Eine Aufführung am 8. Dezember bildet den Abschluss. „Das Rockcamp war uns wichtig“, erzählt Dr. Mann, „Musik ist nicht auf Chopin oder Mozart begrenzt; Kinder sind natürlich auch von Rockmusik begeistert.“ Ihre Meinung per Zeichenstift kundtun können die Teilnehmer vom 22. bis zum 24. Oktober, in der Stadtbücherei Goch. Unter künstlerischer Anleitung von Martin Lersch werden hier Karikaturen erstellt.

Wichtig: Die Kinder und Jugendlichen dürfen nicht nur in Goch teilnehmen. Wer mag, kann sich auch für Projekte in Kleve und Emmerich anmelden. Der Flyer, in dem alle Angebote aufgeführt sind, liegt unter anderem im Rathaus und im Museum aus. Anmelden können sich Interessierte für die Gocher Termine bei der Kultourbühne im Rathaus, Telefon 02823/320-202, kultourbuehne@goch.de und im Museum Goch, Telefon 02823/970811, museum@goch.de. „Der Kulturrucksack erweitert unsere Möglichkeiten; Kultur sollte für alle kostenlos und frei zugänglich sein“, so Dr. Mann. Dabei gehe es keineswegs darum, Kunst einfach zu konsumieren, sondern Kultur zu vermitteln, betont Museums­pädagogin Jasmin Schöne: „Das ganze muss durch eigene Erfahrung geprägt sein; das ist die Vorgabe des Landes.“ Mehr Informationen zum Projekt gibt es unter www.kulturrucksack.nrw.de.

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