„Bürgern die Sorgen nehmen“

Firmen Holemans und Hülskens informieren auf neuer Homepage über Abgrabung „Reeser Welle“

REES. Der Unmut und Widerstand gegen die geplante Abgrabung „Reeser Welle“ hält nicht nur in Esserden an. „Viele Befürchtungen und Ängste der Bürger können wir auch nachvollziehen“, versichert Wolfgang Spittka von der Firma Hülskens aus Wesel, die gemeinsam mit dem Reeser Unternehmen Holemans die Abgrabung plant. Gleichwohl seien manche Sorgen unbegründet und „viele Halbwahrheiten über uns verbreitet“ worden, ergänzt Beate Böckels von Holemans. Um mehr Objektivität in die Debatte zu bringen, besser zu informieren und sich den Fragen der Bürger zu stellen, haben die beiden Kiesunternehmen nun eine neue Homepage zum Projekt „Reeser Welle“ online geschaltet.

Unter www.reeserwelle.de finden sich nicht nur viele „sachliche Informationen“, wie es Spittka formuliert, und neueste Entwicklungen. Bürger haben zudem die Möglichkeit, Fragen zu stellen, die von den Verantwortlichen – Wolfgang Spittka, seinem Hülskens-Kollegen Dr. Rudolf Koß und Beate Böckels – selbst beantwortet werden. „Jeder erhält eine persönliche Antwort von uns“, sagt Böckels. Zudem werden Fragen und die entsprechenden Antworten, die von allgemeinem Interesse sind, auf der Homepage veröffentlicht.
So wollen die Unternehmen auch mit verschiedenen, aus ihrer Sicht unbegründeten Vorwürfen aufräumen – etwa der Forderung nach einem unabhängigen Gutachten. „Darin steckt der unterschwellige Vorwurf, dass das Gutachten nicht objektiv sein kann, weil wir es bezahlen“, sagt Spittka. Es sei jedoch ganz normal, dass der Antragsteller ein Gutachten in Auftrag zu geben und dieses auch zu bezahlen hat. „Das heißt nicht, dass es sich dabei um ein Gefälligkeitsgutachten handelt“, sagt Spittka und betont: „Leib und Leben der Bürger in Esserden sind nicht gefährdet. Auch muss niemand Angst um sein Haus haben.“ Dem schließt sich Rudolf Koß an: „Wenn wir einen Deichbruch verursachen würden, wäre das das Ende des Unternehmens.“

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Damit zielt Koß vor allem auf die Kritik an der Dichtschürze ab, die vor Esserden entstehen und vor Qualmwasser schützen soll. „Es heißt immer, es gäbe keine Erfahrungswerte. Das stimmt aber nicht“, sagt Spittka und verweist auf das Beispiel Reeserschwanz: „Seitdem dort die Dichtschürze existiert, haben die Bürger in Niedermörmter kein Problem mehr mit Qualmwasser. Es ist also kein Experiment.“ Spittka ist überzeugt, dass die Dichtschürze die Hochwassersituation verbessern werde und Esserden „auch vor einem Jahrhunderthochwasser schützt“.

Dass der Rat der Stadt Rees sein Einverständnis zur Inanspruchnahme städtischer Flächen für die „Reeser Welle“ verweigert hat, löst bei den beiden Kiesfirmen keine Begeisterung aus. „Wir planen derzeit um, es werden jetzt drei Wasserflächen entstehen“, sagt Spittka, und Koß ergänzt: „Für das Gesamtbild ist das nicht schön. Wir würden uns stattdessen lieber konstruktive Vorschläge für die Rekultivierung wünschen – und eine Mitarbeit der Bevölkerung bei diesem Thema.“

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