In Begleitung sicher
am Ziel ankommen

Kinder bis acht Jahren dürfen jetzt per Fahrrad auf dem Gehweg begleitet werden

WEEZE. Viele Unfälle im Straßenverkehr sind auf Ablenkung zurückzuführen. Damit jüngere Kinder bei ihren Fahrten mit dem Fahrrad besser geschützt sind, erlaubt der Gesetzgeber über 16 Jahre alten Fahrradfahrern, dass sie Kin­der bis zum vollendeten ach­ten Le­bens­jahr auf dem Bürgersteig begleiten dürfen. So soll für sie die Chance, bei möglichen Gefahrensituationen direkt eingreifen zu können, größer werden. Lärm und geparkte Autos können die Kommunikation deutlich erschweren, wenn der jüngere Radfahrer auf dem Gehweg und der ältere auf der Straße unterwegs sein, gibt Po­li­zei­kom-­

Annika Macdonald (2.v.l.) darf nach einer Gesetzesänderung ihre Tochter Merle, eine Zweitklässlerin, auf dem Bürgersteig fahrend begleiten. Polizeikommissar Stefan Cohnen von der Verkehrsunfallprävention (l.), Rasmus Bones, schulfachlicher Berater für Verkehrserziehung für den Kreis Kleve (2.v.r.) und Andrea Schotten, Schulleiterin der Grundschule Marienwasser Weeze, finden das gut.NN-Foto: Gerhard Seybert

mis­sar Ste­fan Coh­nen von der Verkehrsunfallprävention zu bedenken. Durch die neue Regelung sollen auch Unfälle verhindert werden. Wie er jedoch immer wieder feststelle, sei vielen Erwachsenen die Gesetzesänderung von Ende 2016 noch nicht bekannt, so Coh­nen. Damit sich das ändert, ging er gemeinsam mit Andrea Schotten, Leiter der Grundschule Marienwasser Weeze, und Rasmus Bones, schulicher Berater für Verkehrserziehung für den Kreis Kleve, an die Öffentlichkeit. Annika Macdonald und ihre Tochter Merle Macdonald, Schülerin der Grundschule Marienwasser, übernahmen den praktischen Teil und demonstrierten auf dem Bürgersteig das begleitete Fahren. Andrea Schotten und Rasmus Bones hoffen, dass jetzt im Frühling wieder mehr Kinder selbstständig zu Fuß, gemeinsam mit Eltern oder ab der vierten Klasse alleine mit dem Fahrrad zur Schule kommen. „Das entlastet den morgendlichen Verkehr vor der Schule und ist gesund, weil die Kinder sich schon vor dem Unterricht bewegen”, sagt Rasmus Bones. Nach Auskunft von Schulleiterin Andrea Schotten fahren „von unseren 190 Schülern 30 bis 40 mit dem Rad zur Grundschule Marienwasser.” Zur Vorbereitung auf ihre Teilnahme am Straßenverkehr gibt es in der Schule regelmäßig Verkehrserziehung auf dem Stundenplan und jedes Jahr vor den Sommerferien eine Woche Radfahrwoche. Auf dem Schulhof wird ein Parcour aufgebaut, in dem die Kinder beispielsweise Slalomfahren und Bremsen üben. Im vierten Schuljahr absolvieren sie ihre Fahrradprüfung. „Erst danach sollten sie alleine zur Schule fahren”, so Po­li­zei­kom­mis­sar Ste­fan Coh­nen. Auch Verkehrsbeobachtung gehört zum Programm der Schule. Beispielsweise an Ampeln und Zebrastreifen. „Die Kinder lernen dabei, sich nicht auf andere Verkehrsteilnehmer zu verlassen”, erklärt Ras­mus Bo­nes.

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