Völkerschlacht bei Leipzig

Musikzug Hassum und Musikverein Pont führen durch die deutsche Geschichte

GELDERLAND. Die Idee schlummerte schon lange in Sebastian Sürgers‘ Kopf. „Irgendwann habe ich mal eine CD mit der Musik zur Völkerschlacht bekommen, sie dann aber wieder zur Seite gelegt”, erklärt der Berufsmusiker. Erst einige Zeit später, als Sürgers privat auf einer Ostdeutschland-Tour war, erinnerte er sich an die CD: „Lass uns doch mal zum Völkerschlachtdenkmal fahren”, schlug der Tubist vor. Der Anblick des Denkmals gab ihm dann den endgültigen Anstoß, das Projekt zu realisieren.

Für Sürgers war schnell klar, dass er dieses Projekt als Gemeinschaftsprojekt mit seinen beiden Orchestern, dem Bundesschützenmusikzug Hassum und dem Musikverein Pont, umsetzen möchte Die Frage war für den Issumer nur, wie man einen roten Faden in diese Geschichte bekommt. Nach einigem Überlegen kam ihm die Idee, einen Redner durch das Programm führen zu lassen: „Dafür konnten wir Christoph Pitz aus Goch gewinnen, der mit seiner tiefen Stimme perfekt zu dem Projekt passt”, freut sich der Dirigent.

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Eine musikalische Reise durch die deutsche Geschichte

Dirigent Sebastian Sürgers, hier vor dem sozialistischen Bruderkuss von Leonid Breschnew und Erich Honecker, freut sich auf die musikalische Reise durch die deutsche Geschichte. NN-Foto: Dickel

Aus der anfänglichen Idee, die Völkerschlacht bei Leipzig umzusetzen, ist im Endeffekt eine musikalische Reise durch die deutsche Geschichte geworden: „Wenn wir auf die Bühne kommen, legt das Orchester erst mal mit dem ‚Waidmannsheil‘ los”. Im Anschluss folgen verschiedene Chorstücke, bevor es zur Völkerschlacht in Leipzig in vier Sätzen kommt. Darauf folgen die Deutsche Hymne, die Kaiser- und die DDR-Hymne, wobei Sebastian Sürgers besonders stolz ist, den Text der DDR-Hymne bekommen zu haben. Abgerundet wird die musikalische Reise mit Tschaikowskys Werk „Ouverture 1812″.

Kulturelle Verantwortung

Im Verlauf der Vorbereitungen bemerkte der Berufsmusiker den Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen: „Seitdem ich mit dieser Idee schwanger gehe, wird mir jede Woche die Aktualität klar”, so Sürgers, der anmerkt, dass es keine gescheite Erinnerungskultur gebe. Trotzdem sollen die Konzerte, die am Sonntag, 29. April, um 17 Uhr in der Aula des Collegiums im Augustinianum Gaesdonk in Goch und am Sonntag, 6. Mai, um 17 Uhr im See Park Janssen in Geldern stattfinden, keine politischen Veranstaltungen werden. Sebastian Sürgers sieht es jedoch als „kulturelle Verantwortung”, solche Werke zu präsentieren.

Die Stücke, die der Dirigent beider Orchester den Musikern gegeben hat, haben es sich dabei in sich: „Ein Stück hat den Schwierigkeitsgrad fünf, das ist für ein Laienorchester schon ordentlich”, weiß Sürgers. Trotzdem seien alle von der Idee angetan gewesen und proben seit Anfang Februar eifrig für die musikalische Reise.

Zwei Stunden, ohne Pause, wird die Veranstaltung dauern. Eintrittskarten sind bei Bücher Keuck in Geldern, im See Park Janssen in Geldern, bei den Mitgliedern beider Musikvereine sowie online unter www.voelkerschlacht-goch.cortex-tickets.de und www.voelkerschlacht-geldern.cortex-tickets.de erhältlich.

 

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