Der Stress beim Bus fahren

Jugendliche konnten im Rahmen einer neuen Veranstaltungsreihe in Issum ihren Unmut äußern

ISSUM. Ausfallende oder nicht haltende Busse, unfreundliche Busfahrer und Mitschüler, die im Bus andere schikanieren – die Probleme, die die anwesenden Kinder- und Jugendliche beim ersten Termin der neuen Veranstaltungsreihe „Was nervt” der Jugendbegegnungsstätte Issum kundgetan haben, waren vielseitig.

Birgit Saebisch hatte gemeinsam mit Nils Kames in die Jugendbegegnungsstätte eingeladen. Schon oft war Saebisch von Kindern mitgeteilt worden, dass es erhebliche Probleme beim Bus fahren gäbe. Grund genug für die Mitarbeiter der Jugendbegegnungsstätte der Sache mal nachzugehen. Kurzum gründeten beide eine Veranstaltungsreihe, bei der Kinder und Jugendliche zu Wort kommen können. Die erste Veranstaltung beinhaltete das Thema Bus fahren.

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Keine Reaktionen der Busfahrer

Kinder berichten über ihre Erlebnisse beim Bus fahren und Bürgermeister Clemens Brüx hörte aufmerksam zu. NN-Foto: Sarah Dickel

Viele Kinder und Jugendliche waren gekommen, um ihre Meinung zu äußern. So zum Beispiel auch der zehnjährige Bastian: „In der 32 sitzen immer Kinder, die Sachen durch den Bus werfen”, beschwert sich der Issumer. Zudem seien die Busse so voll, dass er sich eingequetscht fühle. Eine Anmerkung, die auch viele andere Jugendliche bestätigten. Susanne Hackstein, Leiterin des Fachbereiches 3 – Bürgerbüro, Ordnung und Soziales, notiert sich die Beschwerden der Kinder. Auch Bürgermeister Clemens Brüx hört sich den Unmut genau an: „Ich würde mir einfach generell wünschen, dass die Busfahrer reagieren, wenn etwas geschieht im Bus”, erklärt Finn-Luca. Nicht selten gäbe es Rangeleien oder Streitigkeiten, bei denen die Schüler sich hilflos fühlen und sich vom Busfahrer Hilfe erhoffen: „Die Busfahrer reagieren aber einfach nicht”, so Bastian.

Viele der Jugendlichen haben gerade die Schule gewechselt und gehen seit dem neuen Schuljahr auf eine neue Schule, weswegen auch längere Fahrten zur Schule anfallen. Eine Tatsache, die vielen Schülern zu schaffen macht, da der Schultag sowieso schon lang ist: „An langen Schultagen ist die Fahrt einfach zu lang”, beschwert sich Marvin. Zudem erhoffen sich, die Schüler einen freundlicheren Umgang von den Busfahrern: „Ich habe den Busfahrer letztens gegrüßt und er hat nur ‚Geh weiter‘ gesagt”, beschwert sich Mika.

Mobbing und Streit im Bus

Auch Mobbing und Streit spielen beim Bus fahren eine große Rolle. Es gäbe Kinder, die gezielt schubsen und andere ärgern: „Die Busse sind zum Teil auch so voll, weil wir in bestimmte Busse, in denen diese Kinder sitzen, gar nicht mehr einsteigen wollen”, erklärt Finn-Luca. Vanessa wünscht sich deshalb ein Busverbot für diese Störenfriede.

Eine Idee, die auch Saebisch gut findet: „Jugendliche, die anderen wehtun, müssen ausgeschlossen werden”, so die Mitarbeiterin der Jugendbegegnungsstätte. Aber auch Bürgermeister Brüx sichert Hilfe zu: „Wir werden die Themen zur Sprache bringen”, verspricht er und Susanne Hackstein fügt hinzu: „Wichtig ist, dass ihr Euch genau die Linie und Uhrzeit merkt, damit wir den Busfahrer auch ausfindig machen können.”

Bei Bedarf sollen sich die Kindern zudem jederzeit an die Jugendbegegnungsstätte wenden, denn dass sich etwas ändern muss, da sind sich alle einig. Im Herbst wird erneut eine Veranstaltung in der Reihe „Was nervt” stattfinden. Der Termin wird von der Jugendbegegnungsstätte bekanntgegeben.

Stellungnahme der Niag
Auf Nachfrage bei der NIAG (Niederrheinische Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft) teilte Tobias Jakubowski, Fachbereichsleiter Produktion, mit, dass dem Kundenservice keine Beschwerden über eingesetzte Fahrer vorliegen würden. Er weist jedoch daraufhin, dass der Kundenservice bei Problemen zur Verfügung stünde. Wichtig seien das Datum, die Uhrzeit, die Linie und die Fahrtrichtung, um den Sachverhalt zu klären. Der Kundenservice der NIAG ist unter Telefon 02841/2050 oder per E-Mail unter kundenservice@niag-online.de zu erreichen.

 

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