Malcolm Lichtenberger (Leitung Ambulante Pflege Diakonie Sozialstation), Alexia Meyer (Bereichsleitung Pflege und Gesundheit Caritasverband), Maria Ebbers (Pressesprecherin) und Dr. Christoph Baumsteiger (Chefarzt LVR-Klinik Föhrenbach, Bedburg-Hau) laden herzlich zu den Vorträgen ein.NN-Foto: CDS

GOCH. „Demenz ist eine Angehörigen-Erkrankung“ – dieser Satz macht deutlich, dass es nach der Diagnose nicht nur da­rum gehen kann, den Betroffenen selbst zu unterstützen.

„Der Angehörige ist ein wichtiger Fixpunkt“, betont Alexia Meyer (Bereichsleitung Pflege und Gesundheit beim Caritasverband). Zusammen mit Malcolm Lichtenberger (Leitung Ambulante Pflege Diakonie Sozialstation), Dr. Christoph Baumsteiger (Chefarzt LVR-Klinik Föhrenbach, Bedburg-Hau) und Maria Ebbers (LVR KLinik Bedburg-Hau) engagiert sie sich im Netzwerk Demenz. „Wenn die Angehörigen irgendwann zusammenbrechen oder eine Depression bekommen, ist das für den Betroffenen noch schlimmer“, unterstreicht auch Maria Ebbers, Pressesprecherin des Netzwerks. „Wir wünschen uns, dass Angehörige und Betroffene frühzeitig zu uns kommen“, sagt Alexia Meyer. Es gebe oft Wissenslücken und Hilfsangebote würden nicht optimal ausgenutzt.

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Um auf die Möglichkeiten für eine bessere Betreuung aufmerksam zu machen, werden drei kostenlose Vorträge in Goch, jeweils um 18 Uhr, im Kolpinghaus, Mühlenstraße 36, angeboten. Am Mittwoch 11. April, spricht Dr. Christoph Baumsteiger über frühe Diagnostik, über das Krankheitsbild, Ursachen und Formen sowie über Möglichkeiten der Diagnostik und Behandlung von Demenz. „Die Vorträge sind ein niederschwelliges Angebot, man kann in diesem Rahmen ohne Tabus über das Thema sprechen“, so Dr. Baumsteiger. So gebe es durch aus die Chance, eine Heimeinweisung mit den richtigen Medikamenten hinauszuzögern. Zeit, die genutzt werden kann, um viele wichtige Dinge zu regeln. Am Mittwoch, 18. April, lautet das Motto „Humor trotz(t) der Demenz“. Die Diplom-Psychologin Marion Dobersek beleuchtet die Bedeutung von Humor bei der Begleitung eines Demenzkranken. „Ein bisschen Ironie kann unheimlich entlas­ten“, weiß Alexia Meyer aus eigener Erfahrung. Dabei geht es natürlich nicht darum, sich über den Demenzkranken lustig zu machen, sondern mit ihm zu lachen, den Alltag eben mit Humor zu „unterfüttern“.

Zum Abschluss, am Mittwoch, 25. April, geht der Diplom-Sozialwissenschaftler Arnd Bader auf die Bedeutung von Sport und Bewegung im Alter ein. Beides kann im Hinblick auf Demenz und andere Alterserkrankungen vorbeugend wirken. Außerdem möchte er den Bewegungsdrang demenziell veränderter Menschen als Ressource begriffen wissen, die gefördert werden sollte.
Eine Anmeldung zu den Vorträgen ist aus organisatorischen Gründen beim Katholischen Bildungsforum/Kreisbildungswerk Kleve, Telefon 02821/721525 oder per Mail: kbw-kleve@bistum-muenster.de notwendig. Im Anschluss an die Vorträge können Fragen gestellt werden. Die Moderation übernehmen Dr. Christoph Baumsteiger oder Malcolm Lichtenberger.

Hintergrund
Das Netzwerk Demenz im Kreis Kleve besteht aus professionellen Akteuren der verschiedenen Institutionen im Kreis, die sich mit dem Thema Demenz beschäftigen. Das Netzwerk will Aktivitäten und Angebote für demenzkranke Menschen und deren Angehörige koordinieren, unterstützen oder dort schaffen, wo etablierte Hilfssysteme nicht ausreichen oder ergänzungswürdig sind. Kontakt: demenzservicezentrum-niederrhein@caritas-wesel.de.

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