HASSELT. Jetzt wird es ernst für Nadja, Irina, Sebastian, Luis und Jonas – diese Fünf stellen sich heute der Lesekönig-Jury und natürlich möchte jeder von ihnen der Beste sein. Den Rücken stärken den Kandidaten die Klassenkameraden aus der 3c. Der Ort: Ein Klassenzimmer in der St. Markus Grundschule am Teilstandort Hasselt. Viel braucht es nicht: Ein bequemer Lederstuhl für die Vorleser und ein nett gedeckter Tisch für die Jury reichen vollkommen aus. Die Jury besteht heute aus Sigrun Hintzen von der gleichnamigen Buchhandlung, Manfred Köster von der Sparkasse Rhein-Waal und Redakteurin Verena Schade von den Niederrhein Nachrichten. Na dann: An die Bücher, fertig, los(lesen).

Die Lesekönige (v.l.) am Teilstandort Hasselt: Irina, Nadja, Sebastian, Jonas und Luis.

Nadja Weßling ist als erste an der Reihe. Bevor sie ein Kapitel aus „Penny Pepper. Auf Klassenfahrt“ von Ulrike Rylance liest, erzählt sie kurz, worum es in dem Buch geht. Dann geht es los. Nadja zieht ihre Zuhörer gleich in ihren Bann, liest die wörtliche Rede mit verstellten Stimmen und legt Wert auf die richtige Betonung. Da bekommt man gleich richtig Lust, das Buch selbst in die Hand zu nehmen und zu erfahren, wie es wohl weitergeht. Applaus für Nadja. Und die „Stunde der Wahrheit“ für Irina Nikulin. Sie liest aus „Rocco Randale. Fußballspiel mit Matschparade“ von Alan Mac Donald – und beginnt ebenfalls mit einer kurzen Einordnung der ausgewählten Textstelle. Rocco ist auf der verzweifelten Suche nach seinem Taschentuch. Denn für ihn gilt: Kein schönes Klassenfoto – kein Ausflug ins Spaßbad. Da schreckt Rocco auf vor der Suche in den Mülltonnen nicht zurück. Es macht Freude, Irina zu lauschen. Und auch die anderen Zuhörer sind mucksmäuschenstill.
Dann kommt Sebastian Gorris an die Reihe. Er liest ebenfalls aus „Penny Pepper“ – die Passage, in der die Kinder glauben, am Hungerturm einen Geist erspäht zu haben. Man mag Sebastian gern zusehen, denn er liest nicht nur gut – er hat auch die passende Mimik parat. Das honoriert auch das Publikum. An einigen Stellen können sich die Mitschüler das Lachen nicht verkneifen. Und dabei sollen sie doch ganz ruhig sein… (Psssst)
Aus „Der Tag, an dem wir Papa umprogrammiert haben“ von Christian Tielmann liest Luis Denneßen. Er hat eine der Schlüsselszenen ausgewählt: Den Moment, als die Kinder feststellen, dass ihr Papa ein Roboter ist. Dummerweise ein momentan defekter Roboter. Luis‘ Lesung endet damit, dass der (durch den Sturz etwas aus der Bahn geworfene) Roboter den Couchtisch kurz und klein hackt. Karatefilm sei Dank. Für „Penny Pepper“ hat sich Jonas Nellessen entschieden. Während sich Penny und ihre Freunde auf die Suche nach Gold und Geschmeide machen, liest Jonas sehr deutlich und bedächtig. Und als sich die Protagonistin auf den Weg in den Nordteil der Burg macht, sind die fünf Minuten Lesezeit auch schon wieder vorbei. Das wird nicht einfach für die Jury, denn es waren wirklich alle richtig gut.
Ein knappes Ergebnis zeugt am Ende davon, wie eng die Vorleser beieinander lagen. Es gibt zwei 1. Plätze – für Irina und Nadja, die sich richtig freuen und in die Arme fallen. Den 2. Platz erhält Sebastian und Platz 3 teilen sich Luis und Jonas. „Es hat uns sehr viel Spaß gemacht“, lobt Sigrun Hintzen – natürlich auch im Namen der anderen beiden Jury-Mitglieder. Im nächsten Jahr kommen wir gern wieder!

-Anzeige-
Vorheriger ArtikelKopfkino beim Lesekönig
Nächster ArtikelNeumarkt: Im April geht‘s los