Neues Bettenhaus für das St.-Clemens-Hospital Geldern

Baubeginn soll im Sommer erfolgen / Neuer, gebührenpflichter Parkplatz mit 250 Parkplätzen

GELDERN. Mit knapp 700 Mitarbeitern alleine im St.-Clemens-Hospital gehört das Krankenhaus zu einem der größten Arbeitgeber in Geldern. Aber nicht nur die Mitarbeiterzahl, sondern auch die Zahlen der Geburten und Notfallbehandlungen sind seit 2013 stark angestiegen. Das und die Aussicht auf einen enormen Bevölkerungsanstieg sind die Grundlagen für das St.-Clemens-Hospital ein neues Bettenhaus zu bauen.

Es war ein besonderer Tag für Christoph Weß, kaufmännischer Direktor des St.-Clemens-Hospitals: „Wir haben heute Großes zu verkünden und freuen uns, damit endlich an die Öffentlichkeit zu gehen.” Die Akten mit dem ausgearbeiteten Bauantrag hatte der kaufmännische Direktor bereits neben sich liegen, damit er diese noch am gleichen Tag Bürgermeister Sven Kaiser, der nicht nur in seiner Funktion als Vertreter der Stadt, sondern auch als Kuratoriumsmitglied bei der Vorstellung des Neubaus anwesend war, mitgeben konnte.

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Ein Blick auf das neue Gebäude, das am rechten Ende noch einen weiteren Anbau ermöglicht. Foto: privat

Dass es notwendig ist ein neues Bettenhaus zu errichten, zeigen die Zahlen, die Weß präsentierte: „Im Jahr 2013 hatten wir noch 19.259 Notfallbehandlungen und im Jahr 2017 waren es schon 23.800″, erklärt Weß. Aber auch die Belegungstage konnten ein Plus von acht Prozent verzeichnen. Das und der Blick in die Zukunft, der offenbart, dass bis zum Jahr 2040 mit einem Bevölkerungsanstieg von mehr als 80 Prozent in der Altersgruppe 65 Jahre und mehr gerechnet werde, legte die Grundlage für den Neubau. Bereits in den letzten zehn Jahren wurden 19 Millionen Euro für bauliche Entwicklungen investiert, jedoch weiß auch Weß, dass auch die Einrichtung auf einen modernen Stand gebracht werden muss: „Die Räumlichkeiten sind aus den 70er Jahren und dass die Duschen auf den Stationen sind, ist mittlerweile nicht mehr zeitgemäß”, so Weß. Deshalb werde nach dem Neubau auch das Bestandsgebäude saniert und neu ausgestattet, denn das Ziel sei es „ein Generationen-Zentrum mit einem Versorgungsangebot für alle Generationen anzubieten”, erklärt der kaufmännische Direktor.

Anbau mit einer Fläche von 7.196 Quadratmetern

Geplant ist deshalb an das Bestandsgebäude anzubauen und so einen neuen Flügel zu errichten. Insgesamt wird das neue Gebäude eine Fläche von 7.196 Quadratmeter haben. Die neuen Patientenzimmer werden wesentlich größer ausfallen, als die bisherigen. Anstatt 27,4 Quadratmeter haben die neuen Patientenzimmer 36,5 Quadratmeter. Ein großes Plus sind zudem die neuen Badezimmer: „Im neuen Bettengebäude gibt es in jedem 3-Bett-Zimmer ein eigenes fünf Quadratmeter großes Badezimmer”, so Weß. Im Erdgeschoss werden zudem 2-Bett-Zimmer für Geriatriepatienten angelegt: „Die Geriatriepatienten bleiben oftmals drei- bis viermal so lange wie andere Patienten, deswegen haben wir da auch viel Wert auf mehr Platz gelegt”, erklärt der kaufmännische Direktor. In diesen Zimmern werde zudem durch Schränke und Vorhänge mehr Privatsphäre ermöglicht: „Man kann den anderen nicht direkt ins Gesicht blicken”, erläutert Weß den Vorteil, der auch in den 3-Bett-Zimmern zum Tragen kommt. Des Weiteren wird das neue Gebäude so errichtet, das die Möglichkeit besteht, bei Bedarf einen weiteren Flügel anzubauen.

Für den Bau des neuen Gebäudes konnte das Architekturbüro Engelbert Hanßen beauftragt werden: „Wer kann besser ein neues, modernes Bettenhaus bauen als ein Hotelbauer”, scherzt Weß. Hanßen war bereits für den Bau des See Parks verantwortlich. Besonders werde in dem neuen Haus auch auf die Akustik geachtet: „Gerade in einem Krankenhaus ist eine geräuscharme Kulisse sehr wichtig”, erklärt Hanßen. Zusammenhängend mit dem Bau des Bettenhauses, werde auch ein weiteres Thema, das in der Vergangenheit für viel Unmut sorgte, aufgegriffen: „Es wird ebenfalls ein neuer gebührenpflichtiger Parkplatz mit 250 Parkplätzen entstehen”, berichtet Dr. Rolf Kolb, Vorsitzender des Kuratoriums des St.-Clemens-Hospitals. „Die unsägliche Situation, dass Leute bis zum See Park parken, wird dann endlich ein Ende haben”, erläutert Kolb. Bürgermeister Sven Kaiser weist daraufhin, dass über die Gebühren genauestens nachgedacht werde und diese lediglich „die Investition decken sollen”.

Die Baukosten liegen bei 8,95 Millionen Euro

Insgesamt wird der Bau des neuen Bettenhauses 8,95 Millionen Euro. Der überwiegende Anteil dieser Summe wird aus Fremdmitteln finanziert, erklärt Weß: „Wir haben ein Darlehen von 7 Millionen Euro, der Rest der Finanzierung läuft über Eigen- und Fördermittel”, so der kaufmännische Direktor. Nach der Fertigstellung des Neubaus werde es direkt an die Sanierung des Bestandsgebäudes gehen: „Hiermit machen wir den Auftakt und danach werden wir Schritt für Schritt das alte Gebäude sanieren und modernisieren”, so Bernd Molzberger, Geschäftsführer cusanus Trägerschaft Trier mbH. Nach und nach werden so auch im Bestandsgebäude die Zimmer eigene Badezimmer erhalten. Letzten Endes werde dieses Projekt die „Attraktivität des Krankenhauses steigern und den Gesundheitsstandort Geldern stärken”, erklärt Kaiser abschließend.

 

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