Erfolgsgeschichte dank

ehrenamtlichem Engagement

Ehemalige Schule hat so viel zu bieten, dass eine Koordinatorin eingesetzt wird

GINDERICH. Zunächst war es die Idee von einigen Ginderichern, die nicht mehr für schulische Zwecke benötigte Grundschule als Dorfgemeinschaftseinrichtung zu nutzen. Sie konnten ihre Mitbürger mit ihrer Vision begeistern, gründeten den Trägerverein „Dorfschule Ginderich e.V.“ und schreiben nach knapp einem Jahr bereits eine Erfolgsgeschichte.

Die Dorfschule Ginderich wird nun als Dorfgemeinschaftseinrichtung genutzt. Dafür haben sich eingesetzt: (v.l.) Marie-Therese Bauer und Herbert Wesely vom Trägerverein Dorfschule Ginderich, Koordinatorin Anke Bückmann, Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Julia Jörgensen, Regionalmanagement LAG-Lippe-Issel-Niderrhein und René Augustin von der Bezirksregierung Düsseldorf.
NN-Foto: Lorelies Christian

Dazu kann auch Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp sagen: „Respekt, was hier in so kurzer Zeit geschaffen wurde!“ Herbert Wesely, Vorsitzender des Trägervereins, erläutert die drei Säulen, die dem Nutzungskonzept zugrunde liegen und die unter den Oberbegriffen „Sport, Gesundheit“, „Kunst Kultur“ sowie „Soziales, Mobilität“ gelebt werden. Ziel sei, den Ort so attraktiv zu machen, dass Menschen jeden Alters sich wohlfühlen und vor allem die Älteren, die bereits ihr ganzes Leben in Ginderich verbracht haben, auch ihren Lebensalter in vertrauter Umgebung genießen können. Da Nachbarschaftshilfe nicht mehr so selbstverständlich zu praktizieren ist wie früher, will der Trägerverein durch Aufbau von Netzwerken und Angeboten im Ort dazu beitragen, dass jeder, der Hilfe braucht, sie auch bekommen kann. Gleichzeitig wird das gesellschaftliche Leben gefördert durch Veranstaltungen, die immer wieder andere Zielgruppen ansprechen. Mit diesem Wunsch lief der Trägerverein offene Türen ein – sowohl bei der Stadtverwaltung Wesel als auch bei der Bezirksregierung Düsseldorf und dem Regionalmanagement der LEADER-Maßnahmen. Alle waren sich einig: „Das Vorhaben zur weiteren Nutzung der Schule ist förderungswürdig im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes aus Landes- und EU-Mitteln.“
Die Gindericher zeigten sehr großes Interesse bei den öffentlichen Informationsveranstaltungen und formulierten ihre Wünsche. Positiv war auch die Zusammenarbeit mit den Büderichern, die ja im Grunde ähnliche Probleme mit der „Landflucht“ haben. In Arbeitsgruppen füllten sie die Oberbegriffe „gemeinschaftliches Dorfleben“, „Dorfbild und Dorfgestaltung“ und „Erhalt und Nutzung ländlicher Bausubstanz“ mit konkreten Handlungsanweisungen. Bürgermeisterin Westkamp betont abschließend: „Die Bürger entwickelten viele Ideen und beteiligten sich an den Veranstaltungen sehr engagiert. Besonders hervorzuheben ist der Einsatz der Mitglieder der Lenkungsgruppen.“
Inzwischen wurde ein „Dorfbüro“ als zentraler Anlaufpunkt für alle Bürger in der Gindericher Schule eingerichtet. „Die Koordination aller Termine und Wünsche brachte unser Ehrenamt an die Grenzen“, gab Marie-Therese Bauer vom Trägerverein zu. Daher wurde jetzt eine feste Ansprechpartnerin und Koordinatorin engagiert. Anke Bückmann ist als hauptamtliche Kraft tätig, ihr Gehalt wird mit Fördermitteln aus dem LEADER-Topf mitfinanziert, einen weiteren Anteil übernimmt die Stadt Wesel und auch der Trägerverein muss rund 1.740 Euro im Jahr hinzuzahlen. Anke Bückmann ist gelernte Diplom-Ökotrophologin und hat Erfahrung in der Kundenberatung. Sie wohnt in Wesel, kennt Ginderich auch sehr gut, weil sie in der Nähe für zwei Jahre gewohnt hat. „Es ist eine Herzensangelegenheit für mich“, bekennt sie und freut sich mit so vielen Menschen zusammenzuarbeiten, die sich ehrenamtlich einbringen. Eine ihrer Aufgaben wird sein, einen Fahrdienst zu installieren für Gindericher, die nicht mehr so mobil sind. Gerne möchte sie als „Mittlerin“ in Anspruch genommen werden von Menschen, die mitarbeiten möchten und von Menschen, die Angebote nutzen wollen.
Schon jetzt herrscht lebhaftes Treiben in der Dorfschule – viele örtliche Vereine nutzen die Räume für Sport, Musik, Tanzen, Kochen, Backen, Sitzungen, Vorträge und als Treffpunkt zum Klönen. Angesprochen sind alle Altersstufen und natürlich auch Menschen von außerhalb.
Wer ein Anliegen hat, kann sich melden im Dorfbüro der Dorfschule montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr oder telefonisch unter 02803 – 585 oder per Email unter info@dorfschule-ginderich.de. Weitere Infos gibt es auf der Homepage www.dorfschule-ginderich.de

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