EMMERICH. Die Intention ist deutlich formuliert: „Wir wollen zeigen, dass Aquarellmalerei hohe Kunst ist“, sagt Mark Antoni. Der technische Geschäftsführer der Technischen Werke Emmerich ist auch 2. Vorsitzender der Deutschen Aquarell-Gesellschaft, die ihre Jahresausstellung ab morgen im PAN Kunstforum zeigt. Bereits heute um 19 Uhr ist die Vernissage.

Heimspiel: Anna Zmievskaya aus Isselburg stellt im PAN drei Bilder aus, eines zeigt den Bahnhof Empel. Mark Antoni ist als 2. Vorsitzender der DAG der Gastgeber der Ausstellung.
NN-Fotos: MB

Mit dem Aufsichtsrat hatte Antoni im vergangenen Jahr die Dalí-Ausstellung im PAN besucht. Dabei kam ihm die Idee, das Emmericher Museum als Veranstaltungsort für die nächste Jahresausstellung vorzuschlagen, kombiniert mit der Jahreshauptversammlung der DAG. „Wir sind ein deutschlandweiter Verein mit aktuell 304 Mitgliedern aus dem ganzen Bundesgebiet, deshalb sind wir jedes Jahr in einer anderen Region zu Gast“, erläutert Antoni. Der DAG-Vorstand folgte seiner Empfehlung, und da Antoni in Emmerich arbeitet, übernahm er auch gleich einen wesentlichen Teil der Organisation der Jahresausstellung. 212 Bilder sind im PAN zu sehen, die die von Antoni erwähnte „hohe Kunst“ widerspiegeln. Jedes DAG-Mitglied konnte bis zu drei Bilder einreichen; eine fünfköpfige Jury – auch PAN-Kuratorin Christiane van Haaren gehörte dem Gremium an – entschied darüber, welche Werke gezeigt werden. „Ziel ist es, eine hohe Qualität darzustellen“, bekräftigt Antoni.

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Die transparenten Farben machen die Aquarellmalerei so anspruchsvoll.

Er selbst entdeckte während eines Urlaubs im Jahr 2009 in der Provence in Frankreich die Leidenschaft zur Aquarellmalerei. „Ich hatte zuvor nie gemalt“, erinnert sich Antoni. Schnell fand er heraus: „Die transparenten Farben machen diese Malerei so anspruchsvoll, da man nur in sehr geringem Maße korrigieren kann. Im Zweifelsfall kann man ein Aquarell nur von vorne beginnen.“ Aus diesem Grund gehöre die Aquarellmalerei auch „nicht in die Hausfrauenecke“, sondern sei aus seiner Sicht „die Königsdisziplin – und nicht die Ölmalerei“. Dem stimmt Christiane van Haaren zu: „Man muss sein Motiv genau planen und die Komposition möglichst perfekt festlegen.“ Vor allem aber müsse man die weißen Flächen schon im Vorfeld einplanen, da diese nicht etwa mit Deckweiß entstehen, sondern durch Freilassen.

Die fünfte Jahresausstellung der DAG ist laut Antoni „die größte Ausstellung zeitgenössischer Aquarellkunst“ und zeigt die ganze Bandbreite. Auch Werke von Künstlern der Partnergesellschaften aus Italien, Frankreich, Polen und Belgien bereichern die Ausstellung – „der großzügige Platz im PAN macht es möglich“, sagt Antoni.
Reimund Sluyterman, der Vorsitzende des PAN-Vereins, freut sich über diese besondere Ausstellung: „Für uns ist es ein wunderbarer Türöffner, um ein breiteres Publikum zu erreichen.“ Deshalb hoffe man auf einen großen Besucherzuspruch, nicht nur aus der Region.

Rund 50 Mitglieder der DAG werden zur Jahreshauptversammlung in Emmerich erwartet. Die Ausstellung wird von weiteren Veranstaltungen umrahmt, darunter eine Vortrag zum Thema Urheberrecht mit Dora Stöber am morgigen Sonntag von 9.30 bis 10.30 Uhr von 10.45 bis 11.45 Uhr und die Vorführung Winsor & Newton sowie ein Aquarellkolloquium am 7. April ab 11 Uhr.


Öffnungszeiten
Die Ausstellung „Die Kunst des Aquarells“ im PAN Kunstforum, Agnetenstraße 2, ist dienstags bis freitags von 11 bis 16 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr zu sehen; der Eintritt ist frei.
Zur Ausstellung wird auch ein Katalog mit sämtlichen Bildern zum Preis von 20 Euro herausgegeben.

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