WEEZE. Im Theresien-Stift in Weeze hat die jecke Zeit längst begonnen. Seit Wochen wird dort eifrig genäht, geplant und gesammelt. Denn in diesem Jahr werden die Senioren und Mitarbeitenden des Caritas-Hauses beim Weezer Kinderkarnevalszug erstmals selbst als Gruppe mitziehen. Das Motto könnte passender nicht sein: „Wir sind das blühende Leben.” Auf dem Tisch im Aufenthaltsraum des Theresien-Stiftes stapeln sich grüne Stoffbahnen, künstliche Blumen und ein paar Hüte. Ringsherum stehen und sitzen Mitarbeitende und Bewohner und nähen und kleben Kostüme. In einer Ecke steht schon das Caritas-Schild, das beim Karnevalszug den Trupp des Seniorenhauses anführen wird. Mit dabei ist auch Anna Uhrner. Die 88-Jährige hat schon früher gern Karneval gefeiert.

 Mitten in den Vorbereitungen stecken: Jessica Bos, Martina van Dick, Anna UhrnerVera Möller und Brigitte Linden (v.l.). Ebenfalls zum Vorbereitungsteam gehören Margret Kroet, Yvonne Malkoc, Karin Geenen, Ramona Hardt und Dagmar Weyermanns.
Foto: privat

„Wir haben meistens mit den Nachbarn in der Garage gefeiert”, erinnert sich die Seniorin, die vor ihrem Umzug ins Theresien-Stift lange in Kevelaer gewohnt hat. Bei einem Karnevalszug ist sie in diesem Jahr zum ersten Mal dabei und freut sich bereits. „Das wird schon ein verrückter Tag werden”. Regelmäßig hat sich die Vorbereitungsgruppe in den letzten Wochen getroffen, um gemeinsam alles für den großen Tag, den Karnevalssamstag, vorzubereiten. „Die Mitarbeiter haben sich sogar in ihrer Freizeit hier getroffen, um alles zu organisieren und fertigzustellen”, sagt Hausleiterin Brigitte Linden nicht ohne Stolz auf so engagierte Kollegen. Denn ohne viele helfende Hände wäre eine solche Aktion gar nicht denkbar. „Wir sind immer schon mit den Bewohnern zum Karnevalszug gegangen”, erzählt Hausleiterin Brigitte Linden. Im letzten Jahr jedoch kam die Idee auf, selbst aktiv beim Karnevalszug mitzuziehen. Dazu konnten viele Ehrenamtliche gewonnen werden. „Zwölf Bewohner werden mit ihren Rollstühlen im Zug mitziehen, jeder von ihnen wird von einem Ehrenamtlichen begleitet”, zählt Brigitte Linden auf. Hinzu kommen Mitarbeiter, die die Bollerwagen ziehen, für Nachschub beim Wurfmaterial sorgen und die Verpflegung sichern. Insgesamt 33 Personen werden im Tross des Theresien-Stiftes mitziehen. Begeistert ist Brigitte Linden auch von der Unterstützung, die es bereits im Vorfeld gab. Wurfmaterial wurde teilweise gespendet, und eine Abfrage unter allen Caritas-Kollegen nach künstlichen Blumen brachte so viel Resonanz, dass dem Motto „Das blühende Leben” nichts mehr im Wege stand. So will die Hausleiterin unbedingt noch „ein ganz großes Dankeschön an alle, die uns bei diesem Vorhaben unterstützt haben” loswerden. Entsprechend groß ist nun die Vorfreude auf den Karnevalszug. Das halbe Haus wird im Zug unterwegs sein, die andere Hälfte wird vom Straßenrand aus zuschauen. Die Bewohner nehmen damit nicht nur aktiv am Gemeindeleben teil, sondern spüren auch ganz hautnah „das blühende Leben”.

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