Die Stadt in Bronze
und zum Anfassen

Geschenk zum 775. Geburtstag: Ein Stadtmodell wird am 15. Dezember vor der „Tourist-Info“ aufgestellt

KLEVE. Schöne Ausblicke auf die Schwanenburg gibt es an sämtlichen Orten in der Klever Stadt. Dabei beeindruckt nicht nur das Gemäuer, sondern auch die Spitze, auf der das Klever Wahrzeichen, der Schwan, thront. In einem Modell der Stadt Kleve lässt sich dieser bald sogar anfassen. Denn zum 775-jährigen Jubiläum erhält die Schwanenstadt ein 1,15 Meter x 1,70 Meter großes Stadtmodell. Dieses wird vor der Tourist Information, das sich im selben Gebäude wie das neue Rathaus befindet, aufgestellt.

Reinhard Berens, Alwine Strohmenger-Pickmann, Bürgermeisterin Sonja Northing und Heinz Roelofsen freuen sich auf das Klever Stadtmodell, das nächste Woche auf einem Sockel vor der Tourist Information platziert wird. NN-Foto: SP
Reinhard Berens, Alwine Strohmenger-Pickmann, Bürgermeisterin Sonja Northing und Heinz Roelofsen freuen sich auf das Klever Stadtmodell, das nächste Woche auf einem Sockel vor der Tourist Information platziert wird. NN-Foto: SP

Ein erster Teil des Sockels, der die 200 Kilogramm schwere Anfertigung der Stadt Kleve tragen wird, steht sogar schon am geplanten Ort. „Das Stadtmodell wird aber erst am Freitag, 15. Dezember, kurz vor der offiziellen Übergabe um 11 Uhr kommen”, sagt Heinz Roelofsen vom Rotary Club Kleve und Schloss Moyland. Er war neben Alwine Strohmenger-Pickmann (Klevischer Verein) und Reinhard Berens (Rotary Club Kleve) einer der Projektkoordinatoren.

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Die Idee eines solchen Stadtmodells entstammt bereits aus dem Jahre 2009. Der Anlass war der 200. Geburtstag des Erfinders der nach ihm benannten Blindenschrift Louis Braille. Die Stadt Kleve sollte damals für Blinde ertastbar gemacht werden. Die Suche nach einem geeigneten Standort sowie die städtebaulichen Planungen im Bereich des Minoritenplatzes, ließen das Projekt aber ruhen – bis 2016. „Da haben wir die Planungen wieder aufgenommen. Die urosprüngliche Idee wurde aber verworfen, weil wir uns gedacht haben, dass so ein Stadtmodell für alle etwas ist”, erläutert Strohmenger-Pickmann. Das 775-jährige Stadtjubiläum sei zudem ein schöner Anlass gewesen, das Projekt zu realisieren.

Unzählige Stunden Arbeit hat Künstler Egbert Broerken seither in das Klever Stadtmodell investiert. „Er hat Kleve mehrfach besucht und Fotos gemacht, um alles so detailgetreu wie nur möglich nachzustellen”, sagt Roelofsen. Broerken hatten die Projektkoordinatoren ausgesucht, weil er ein „einzigartiger Künstler mit einer unverwechselbaren Darstellungskompetenz” sei.

Bis kurz vor der offiziellen Übergabe wird Broerken an dem aufwändigen Stadtmodell arbeiten. „Er arbeitet wirklich jede Kleinigkeit heraus”, sagt Roelofsen. Zunächst hat Broerken ein Modell aus Styropor von der Stadt Kleve erstellt. Dieses zeigt – ebenso wie das fertige Werk am Ende – im Maßstab 1:800 den Kern Kleves mit der Schwanenburg, dem gesamten Kermisdahl, der Römerstraße, der Gruft, der Tiergartenstraße und der Hafenstraße.

Aus dem anfänglichen Styropor-Modell ist mittlerweile ein Wachsmodell geworden, das in eine besonderen Bronzelegierung gegossen wurde. An diesem Bronze-Modell arbeitet Broerken die letzten Feinheiten heraus, bevor eine witterungsfeste Patina den letzten Schliff verleiht.

Insgesamt hat das Projekt 42.000 Euro gekostet. Die Stadt Kleve beteiligt sich dabei mit 20.000 Euro an fast die Hälfte der Gesamtkosten. Möglich macht das ein neu eingerichteter Verfügungsfonds für Maßnahmen zur Verbesserung im innerstädtischen Bereich. Die restlichen 22.000 Euro übernehmen der Klevische Verein, die Lions Clubs Niederrhein und Kleve/Kalkar sowie die Rotary Clubs Kleve und Schloss Moyland sowie ein privater Förderer.

Davon, dass die Investition sich lohnt, ist Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing überzeugt. „Es ist das schönste Geschenk, das wir im Jubiläumsjahr bekommen und es ist auch noch nachhaltig”, sagt Northing. Projektkoordinator Reinhard Berens meint: „Es wird die erste Visitenkarte für die Stadt Kleve sein und das total analog. Eine Stadt zum Anfassen. Darauf kann man stolz sein.”

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