Postkarten für ein
Klever Haus der Begegnung

Der Verein Beth HaMifgash verkauft echte Klever Sammlerstücke

KLEVE. Kleve ist aus allerlei Perspektiven auf den Postkarten zu sehen. Diverse Luftaufnahmen, frühere Ausschnitte auf die Schwanenstadt oder Blicke auf den alten Synagogenplatz machen die 14 Postkarten zu echten Sammlerstücken. Gesammelt hat sie Ron Manheim, Vorsitzender des Vereins Beth HaMifgash. In einer Auflage von 500 Stück verkauft der Verein die abgedruckten Kopien nun in einem Paket für 8,90 Euro. Der Erlös soll in den Bau eines Hauses der Begegnung an der Reitbahn fließen.

Dieses Vorhaben verfolgt der Verein schließlich schon seit Langem. „Es ist in der letzten Zeit in der Öffentlichkeit aber immer mehr in Vergessenheit geraten”, beklagt Vorstandsmitglied Hans Vlaskamp. Andere Projekte wie die Stolperstein-Verlegung oder das jährlich ausgetragene Mifgash-Festival hätten die Begegnungsstätte jedoch in den Hintergrund verdrängt. Sie werde deshalb auch bei Spenden weniger berücksichtigt.

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„Wir haben uns daher überlegt, wie wir auch auf andere Weise Geld für ein Haus der Begegnung sammeln können”, sagt Vlaskamp. Da Ron Manheim ein begeisterter Sammler ist, kam die Idee mit den Postkarten, welche Kleve in früheren Jahren zeigen. Davon hat Manheim schließlich einige.

Ein „Gruss aus Cleve!“ konnte früher mit dieser Postkarte verschickt werden. Foto: privat

Die aktuelle Kollektion von 14 Postkarten konzentriert sich vor allem auf den früheren Synagogenplatz. „Man muss die Synagoge mit dem Restaurant manchmal wirklich suchen, aber eines von beidem ist auf fast allen Postkarten zu sehen”, sagt Manheim. Nur auf zwei fehle beides.

Das Geld aus dem Postkarten-Verkauf benötigt der Verein, um den Boden an der Reitbahn in Kleve untersuchen lassen zu können. Das sei nötig, um dort in den nächsten Jahren mit dem Bau einer Begegnungsstätte anfangen zu können. Der Wunsch sei es, „Anfang der 2020er Jahre” fertig zu sein, sagt Vlaskamp. Das Vorhaben sei allerdings nicht ganz einfach. „Es muss vom Architekten einiges Bedacht werden. Die Treppe zum Beispiel muss frei bleiben und das Denkmal muss ebenfalls integriert werden”, so Vlaskamp.

Im Jahr 1821 wurde dort schon einmal eine Synagoge mit einer jüdischen Schule gebaut. Außerdem stand dort das Terressenrestaurant „Schwanenburg”. 1938 wurde die Synagoge zerstört. Auch die Schule und das Restaurant fielen dem Bombenkrieg zum Opfer. „Heute wissen viele nicht mal mehr, dass der Platz an der Reitbahn mal bebaut war. Viele denken, der war schon immer leer. War er aber nicht”, sagt Manheim. Auf den Postkarten sind die alten Bauwerke noch zu sehen.

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