Ihr Auftrag für Benin
lautet: Helfen

14köpfiges Team der Aktion pro Humanität zum Einsatz in Afrika geflogen

KEVELAER. Insgesamt 14 Mediziner, Krankenschwestern und Techniker haben sich vor wenigen Tagen auf den Weg gemacht. Ihr Ziel: Benin, das Projekt der Aktion pro Humanität in Westafrika und dort das Dorf Gohomey, mitten im westafrikanischen Busch. Heiß ist es jetzt in Benin. Dort, wo die in Kevelaer ansässige „Aktion pro Humanität“ vor mehr als 20 Jahren eine Krankenstation baute, die inzwischen ein großes und anerkanntes Krankenhaus geworden ist. Der Auftrag des „Team Niederrhein“: Helfen. Ehrenamtlich.

as Team der Aktion pro Humanität pflegt auch die Geselligkeit. Foto: privat
as Team der Aktion pro Humanität pflegt auch die Geselligkeit. Foto: privat

Mehr als 50 Patienten haben die ärztlichen Kollegen in Benin für die Chirurgen vom Niederrhein ausgeguckt. Komplizierte Fälle, nicht oder schrecklich schief verheilte Knochenbrüche, Fußfehlstellungen, orthopädische Problemfälle. Dr. Johannes Kohler, viele Jahre Chefarzt am St. Josef Hospital in Xanten und inzwischen eigentlich im Ruhestand, führt das OP-Team. Dirk Henricy aus Wesel, leitender OP-Pfleger in Xanten, ist wieder dabei. Genauso wie Narkosedoktor Dr. Wolfgang Paul (St. Clemens-Hospital Geldern) und Intensivschwester Annemarie Pieper (Wesel/Xanten). Neu in der Truppe und zum ersten Mal in Westafrika überhaupt: Dr. Noreen Vingerhofdt, Oberärztin am St. Willibrod-Spital Emmerich-Rees. „Ich bin total neugierig und freue mich auf die Erfahrung“, sagt die Unfallchirurgin. „Menschen begegnen, denen es ganz sicher nicht so gut geht wie uns und die unsere medizinische Hilfe bitternötig haben – das wird schon eine tolle Aufgabe.“ Da nicken zwei weitere „Newcomer“: Das Ärtzeehepaar Klein aus Kevelaer. Sie praktische Ärztin, er Zahnarzt. Dr. Roland Klein hat vor Monaten schon zwei robuste Zahnarztstühle gestiftet, die per Container nach Benin transportiert wurden. In den nächsten Tagen wird er die in Einzelteile zerlegten Stühle zusammenbauen, hoffen, dass das zahnmedizinische Equipement, das in einem anderen Flieger von der „action medeor“ geschickt wurde, rechtzeitig im Busch ankommt. Geplant ist, dass auch Patienten in den Dörfern besucht werden. „Wir freuen uns auf die Arbeit, auch wenn wir nicht wissen, was da auf uns zukommen wird“, so Dr. Angelika Klein. „Uns selbst geht es gut, dann können wir auch etwas abgeben, unsere Erfahrung, unsere Zeit, unseren Dienst, das ist völlig in Ordnung.“ Roland Klein wird der erste Zahndoktor sein, den die Menschen im westafrikanischen Busch zu sehen bekommen – ein Segen.
Mit im Team sind wieder die Fachleute für das „Innere“, Dr. Rüdiger Kerner, Internist und Chefarzt am Marienhospital Kevelaer, und Endoskopieschwester Hildegard Kleinen aus Goch. Mehr als 30 Patienten stehen auf der akuten Warteliste, die eine Magen- oder Darmspiegelung bekommen sollen – „Mal sehen, wie wir das alles schaffen“, so Dr. Kerner.  Das Team komplettieren die Piepers. Er ist Kinderarzt in Moers, sie Intensivschwester in Schermbeck. Im Krankenhaus der „Aktion pro Humanität“ wird dank der Einsatzbereitschaft der Familie Pieper nun eine Pädiatrie aufgebaut, eine Fachabteilung für die ganz kleinen Patienten. Da gibt es viel zu tun für das Team Niederrhein. Das nicht nur seinen Urlaub opfert für die einwöchige Mission sondern sich auf ein eher unkomfortabeles Leben einstellen darf – manchmal gibt es fließendes Wasser, manchmal muss man sich das am Brunnen holen. Manchmal gibt es Strom, manchmal muss die Taschenlampe herhalten. Und es ist sehr heiß. Zum Glück ist der OP-Container, gespendet seinerzeit vom Klever Unternehmer Bernd Zevens, mit Notstromaggregaten und Klimaanlage ausgerüstet.

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