Bürgermeister Sven Kaiser (l.) und Schulamtsleiter Helmut Holla mit Tanja Rathmer-Naundorf, die sich freut, „gemeinsam mit einem motiviertem und qualifiziertem Team die Gesamtschule Geldern zu gründen und sie zu einem innovativem Lern- und Lebensraum zu gestalten“. Fotos: Gerhard Seybert

GELDERN. Der Weg ist frei für die Gründung einer Gesamtschule in Geldern. Gelderns Stadtrat beschloss einstimmig, eine Gesamtschule im Gebäude an der Königsberger Straße aufzubauen, das aktuell noch von der Realschule genutzt wird. Die Realschule selbst zieht nach und nach in das Gebäude am Westwall um, in dem sie ja bereits jetzt einen Teilstandort betreibt. Die „Sekundarschule Niederrhein” soll zum nächsten Schuljahr keine Anmeldungen mehr annehmen.

Während der Beratungen im Bürgerforum am Issumer Tor legte der Rat Wert darauf, die Schule am Westwall umfassend zu sanieren. Wörtlich forderten die Mitglieder des Gelderner Rates, das Gebäude müsse nach den Richtlinien der Bezirksregierung hinsichtlich des Raumprogramms, der Differenzierung, und des technischen Standards weitestgehend den Vorgaben eines Neubaus entsprechen. Eine klare Ansage zur Investition in die Bildung. Ganz sicher auch, um Befürchtungen entgegen zu treten, am Westwall würden die Standards für die Realschule niedriger gesetzt. Dem traten alle Fraktionen des Rates deutlich entgegen.

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Gebaut und investiert werden muss indes auch an der Fleuth. Dort wird ein Neubau erforderlich und auch hiermit zeigte sich die Politik einverstanden.

In seiner Sitzung am Dienstag hat der Gelderner Rat die Gründung der Gesamtschule beschlossen.
In seiner Sitzung am Dienstag hat der Gelderner Rat die Gründung der Gesamtschule beschlossen.

Damit folgte der Rat der Empfehlung seines Schulausschusses, der sich zuvor bei etlichen Terminen vor Ort und bei zahlreichen Sitzungen und Diskussionen sachkundig gemacht hatte. Auch für die Besichtigung der Schule am Westwall hatten sich die Mitglieder des Ausschusses zuvor Zeit genommen. Mit der Gesamtschule, die bereits zum Beginn des nächsten Schuljahres an den Start geht, wird sichergestellt, dass Geldern auch künftig eine Schulform anbietet, die für alle Kinder geeignet ist und zudem pädagogische Ansätze nach Montessori in ihr Schulkonzept aufnimmt. Bürgermeister Sven Kaiser zeigte sich erleichtert. „Mit dieser Entscheidung kommen wir auch dem Wunsch derjenigen Eltern nach, die sich in der Elternbefragung mehrheitlich für die Gründung einer Gesamtschule ausgesprochen hatten. Wir können einfach nicht die Augen davor verschließen, dass die Akzeptanz der Sekundarschulen immer mehr schwindet, und zwar landesweit und nicht nur in Geldern”, erklärte Sven Kaiser.

Zuvor hatte der Rat den Bürgerantrag bei drei Gegenstimmen abgelehnt, die „Sekundarschule Niederrhein” in eine Gesamtschule umzuwandeln. Die Sekundarschule wird somit nun Jahrgang für Jahrgang auslaufen und spätestens 2023 aufgelöst. Hier hatte allerdings die Bezirksregierung Düsseldorf bereits vor der Ratsentscheidung sehr deutlich gemacht, dass sie einer solchen Umwandlung ohnehin die Genehmigung verweigern würde. Friedhelm Dahl, neuer Vorsitzender der CDU-Fraktion: „Wir können hier nicht frei entscheiden, so leid uns das tut.” Damit wandten er und weitere Ratsmitglieder sich direkt an zahlreiche Besucher, die sogar mit einer Mahnwache vor dem Rathaus auf ihren Wunsch deutlich hingewiesen hatten.

Nun sind allerdings 100 Anmeldungen aus Geldern erforderlich, damit die Gesamtschule an den Start gehen kann. Helmut Holla, Leiter des Amtes für Jugend, Schule und Sport: „Ein Anmeldeteam unter der Leitung von Tanja Rathmer-Naundorf, der Konrektorin der Gesamtschule Neukirchen-Vluyn, wird sich unter anderem mit den Grundschulen in Verbindung setzen und das weitere Prozedere koordinieren.” Fragen beantworten schon jetzt der Leiter der Schulabteilung, Thomas Beeker (Telefon 02831/ 398812) und Helmut Holla (Telefon 02831/398715). Weitere Infos auf www.geldern.de und in Kürze auf www.geldern-gesamtschule.de.

 

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