Weihbischof Rolf Lohmann kehrt gerne in die Marienstadt zurück. Das Foto zeigt ihn bei seiner Abschiedspredigt in der Kevelaerer Basilika. Foto: Bischöfliche Pressestelle

KEVELAER. Zu Beginn des Reformationsjubiläums gestaltete Dr. Dominik Pichler, Bürgermeister von Kevelaer, die Predigt der Auftaktmesse. Schon damals hieß es, Rolf Lohmann, Wallfahrtsrektor in Kevelaer, werde die Predigt in der Abschlussmesse halten. Dann wurde er im Juli dieses Jahres zum Weihbischof ernannt. Sein Versprechen hält er dennoch.

Pfarrerin Katrin Dembek freut sich auf die Abschlussveranstaltung des Jubiläumsjahres.
Pfarrerin Katrin Dembek freut sich auf die Abschlussveranstaltung des Jubiläumsjahres.

Es klingt Stolz in der Stimme von Karin Dembek, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer, mit, als sie offiziell verkündet, dass Rolf Lohmann in der Abschlussmesse predigen wird: „Zwischenzeitlich war unklar, ob er es auch nach seiner Ernennung schaffen würde“, berichtet Dembek. Letzten Endes hat es dann doch geklappt, worüber sich Dembek sichtbar freut: „Das wird ein toller Abschluss zum Reformationsjahr.“
Um 11 Uhr wird die Abschlussmesse zum Reformationsjubiläum in der evangelischen Kirchengemeinde, Brunnenstraße 70, stattfinden. Neben der Predigt wird es vor allem viele musikalische Highlights geben, wie Dembek erklärt: „Der Chor wird unter musikalischer Leitung von Tom Löwenthal Lieder aus 500 Jahrhunderten im Gottesdienst zum Besten geben.“ Auf diesen Abschlussgottesdienst hat Löwenthal sich ganz besonders vorbereitet: „Der Festgottesdienst wird unter dem Motto: Ich bin vergnügt, erlöst, befreit! nach dem Psalm von Hanns-Dieter Hüsch gestaltet und Löwenthal hat sich diesen Psalm musikalisch zu Herzen genommen“, so Dembek lächelnd. Die bisherige Vertonung des Psalmes habe dem musikalischen Leiter nicht wirklich zugesagt, weswegen er eine neue Version komponiert hat: „Wenn der Psalm ‚Ich bin vergnügt, erlöst, befreit!‘ lautet, sollte sich die Musik auch so anhören“, zitiert Dembek den musikalischen Leiter. An der Orgel wird Godehard Pöllen den Chor und den Gottesdienst begleiten.
Nach dem Gottesdienst sind alle Besucher herzlich zu einem Empfang eingeladen, bei dem es auch Einbecker Bier geben wird, wie die Pfarrerin berichtet: „Schon Luther hat das Bier damals gerne getrunken, weswegen wir es beim Empfang auch reichen werden.“ Das Frühschoppen, wie Dembek den Empfang bezeichnet, diene vor allem der Begegnung. Ein Punkt, der der Pfarrerin im gesamten Jahr sehr wichtig war: „Im gesamten Reformationsjubiläum haben wir  Begnung mit unserer Gemeinde in den Mittelpunkt gestellt und den Dialog gesucht.“ Neben den beiden Gottesdiensten zum Auftakt und Abschluss des Reformationsjubiläums war vor allem das Gemeindefest ein Höhepunkt des Jahres: „Wir hatten auch versucht, Luthers 95 Thesen mit der Gemeinde zu diskutieren, dies hat sich allerdings als etwas schwierig herausgestellt“, so Dembek, die die Thesen eher als Ansatz zur wissenschaftlichen Diskussion betrachtet. Stattdessen wurde beim Gemeindefest kurzerhand eine Holztür aufgestellt, an denen die Gemeinde ihre eigenen Thesen anbringen konnte. Dieses Angebot wurde auch genutzt und hinterließ auch bei der Pfarrerin der evangelischen Kirche nachhaltige Ideen: „Zum Abschluss des Reformationsjahres kann man festhalten, dass wir sprechfähiger werden müssen“, so Dembek. „Wir haben ja eine Botschaft, die von Gottes Gnade, und die muss auch durchkommen.“ Dembek ist bewusst, dass das Reformationsjubiläum einen Ansatz geboten hätte, um in den Dialog mit der Gemeinde zu kommen, dass dieser Dialog aber auch dauerhaft geführt werden müsse: „Wir müssen in den Vordergrund stellen, was uns ausmacht und das zielgruppengerecht vermitteln“, so die Pfarrerin beherzt. Als Anfang dazu könne der Abschlussgottesdienst zum gesehen werden, denn bei den Liedern, die der Chor zum Gottesdienst beiträgt, wurden auch extra zwei Lieder aus dem 21. Jahrhundert genommen.“

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