Langenberg-Haus an der
Roggenstraße fertig saniert

Viele Stunden Arbeit wurden in die Gocher Sehenswürdigkeit investiert

GOCH. Häuser können Geschichten erzählen, sagen Fachleute. Bei dem Langenberghaus an der Roggenstraße in Goch stimmt das. Es trägt auf seiner Fassade einen Figurenfries, der die Erzählung „Der seltsame Spazierritt” bildlich beschreibt. Sie wurde um 1880 vom Bildhauer Ferdinand Langenberg (1849 – 1931) gestaltet. Die Fassade ist zweifelsohne einer der sehenswürdigsten der Stadt Goch, weshalb sie jetzt auch aufwendig von der Tischlerei van Aaken aus Kevelaer saniert wurde. Kostenpunkt: 106.000 Euro.

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Die Fassade des Langenberghauses in voller Pracht. NN-Foto: SP

Bis sie in einem neuen Glanz erstrahlen konnte, hat es allerdings einige Zeit gedauert. Bereits 2014 erstellte die Tischlerei van Aaken ein Schadensgutachten. In welchem genauen Zustand sich das Haus an der Roggenstraße aber tatsächlich bestand, wurde erst während der Arbeiten deutlich. Ende 2014 wurde die Fassade komplett demontiert und die Schäden wurden in über 1000 Bildern dokumentiert. „Das Holz war bereits weggefoult”, erinnert sich Gero Guntlisberger, Prokurist bei der Gocher Stadtentwicklungsgesellschaft Go! und Teamleiter der Projektsteuerung und Bauen der Stadt Goch. Zusätzlich war es von einem Pilz und Würmern befallen.

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Diese schadhaften Stellen im Holz wurden aufwändig von der Tischlerei van Aaken restauriert. Außerdem wurde das Gebäude selbst neu verputzt und angestrichen. Was nach wenig Arbeit klingt, war in Wirklichkeit vor allem sehr zeitintensiv. „Das Haus hatte vorher mehrere Besitzer, die es mit allem, was der Baumarkt so hergibt, verschlimmbessert hatten”, machte Guntlisberger deutlich. Das Gemäuer litt viele Jahre darunter.

Die Tischlerei van Aaken, welche die Restaurierungsarbeiten durchführte, hatte trotzdem Gefallen an dieser Aufgabe. Denn das Langenberghaus sei ein Unikat, sagt Heinz van Aaken von der gleichnamigen Tischlerei. „Ich bin seit 42 Jahren in der Denkmalpflege unterwegs, aber so ein ausgeprägtes Fachwerk, das an der Fassade eine ganze Geschichte erzählt, habe ich noch nicht gesehen”, so van Aaken. Die aufwändige Ornamentik behielt er weitestgehend und ergänzte sie mit viel Respekt. So wurden drei Köpfe erneuert und Einzelheiten der Figuren nachgearbeitet.

An die Arbeiten gingen schließlich alle Beteiligten mit großer Sorgfalt, auch die Stadt Goch. Nachdem die Fassade geöffnet wurde, wurde sie mit Holzplatten und einer fünf Zentimeter dicken Lage Trass-Zementputz vor der Witterung geschützt. Außerdem wurde dem Mörtel auf Empfehlung des Herstellers während der Frostperiode 2016/17 genügend Zeit gegeben zu trocknen. „Wir hatten ja keinen Zeitdruck. Das Haus sah zwar nicht schön aus, aber es konnte genutzt werden”, sagt Guntlisbergen. Im Frühjahr dieses Jahres brachte die Firma Buchwald den weiteren Putz auf. Dem folgte Mitte des Jahres die Montierung und das Streichen des Holzgewerks sowie der fertig sanierte Sockel. Seit Kurzem sind die Arbeiten am Langenberghaus fertig. Das im neuen Glanz erstrahlte Gebäude ist die Heimat der Kunststiftung Goch.

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