Hobbysportler kämpfen um
ihren Tartanplatz in Aldekerk

Der rote Gummiplatz muss für eine Sporthalle weichen. Alternative soll her

ALDEKERK. Mehrere Generationen sportbegeisterter Menschen treffen sich jeden Tag auf dem Tartanplatz am Rahmer Kirchweg in Aldekerk zum gemeinsamen Fußball- oder Basketballspielen. Doch in wenigen Wochen ist das vorbei. Auf dem roten Gummiplatz wird bald mit dem Bau einer Sporthalle begonnen, wofür der „Bolzer”, wie er liebevoll auch genannt wird, weichen muss. Das ist bereits beschlossene Sache. Doch die Hobbysportler wollen eine faire Alternative haben.

Wie die aussieht, hat die Politik bisher noch nicht endgültig entschieden. Es gebe sogar noch Stimmen, die sagen, dass es gar keine Alternative brauche, sagt Samuel Lemmen. Er wohnt gegenüber des jetzigen Tartanplatzes, den er schon seit mehr als 15 Jahren mehrmals in der Woche aufsucht. „Hier ist immer etwas los. Es kommen teilweise Leute aus Moers, weil sie von dem Bolzplatz hier gehört haben”, so Lemmen. Er schätze daher auch besonders den sozialen Aspekt, den der rote Gummiplatz erfülle: „Es spielen hier Leute mehrerer Generationen miteinander: Grundschüler mit ihren Großeltern oder anderen Erwachsenen, die sie vorher gar nicht kannten.” Egal wer komme – jeder werde in die Gruppe aufgenommen.

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Lemmen und seinen Freunden vom Bolzplatz, die sich über ihre Smartphones mehrmals wöchentlich verabreden, ist es deshalb wichtig, dass eine Alternative zum bisherigen Tartanplatz geschaffen wird. „Wir würden lieber den alten behalten, aber das geht ja nunmal nicht mehr. Aber für ihn möchten wir dann wenigstens einen neuen haben”, fordert der 20-Jährige. Dieser soll – vorbei am Trakt der Grund- und Gesamtschule – ein paar Meter weiter neben einem schon bestehenden Spielplatz zusammen mit einer Sprunggrube und Laufbahn auch für den Schulsport gebaut werden. An dieser Stelle ist schon jetzt eine Rasenfläche mit zwei Toren, die für die Sportler aber keine ordentliche Alternative zum Tartanplatz darstellt. „Durch die vielen kleinen Hügel im Platz bietet er sehr viele Stolperfallen, die ein hohes Verletzungsrisiko bergen”, so Lemmen. Ein einwandfreies Spielen sei hier einfach nicht möglich.

Der Vorschlag der Politik, zwei Sportflächen – ein Rasen- und ein Tartanplatz – zu installieren, findet bei den Aldekerkern nur wenig Zuspruch. „Es ist natürlich besser als nichts, aber man kann doch lieber einen großen Gummiplatz machen, anstatt zwei kleinere, wie es schon vorgeschlagen wurde, wo man sich aber noch gegenseitig stört”, sagt Lemmen. Außerdem sei der Pflegeaufwand um ein Vielfalches geringer als bei einem Rasenplatz.

Am Dienstag, 5. September, möchte sich der Rat der Gemeinde Kerken die Gegebenheiten vor Ort am Rahmer Kirchweg anschauen. Die Hobbysportler hoffen, dass ihr Wunsch bei der Politik angekommen ist. „Wir wollen niemanden angehen, sondern einfach nur das, was man uns genommen hat, zurück”, betont Lemmen.

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