Spielend kreativ sein

Am Wasserturm in Geldern toben sich die Künstlerinnen Carolin Schreier, Corine van der Werf und Mariel Poppe (von links) im Rahmen des TurmStipendiums kreativ aus. NN-Foto: SP
Am Wasserturm in Geldern toben sich die Künstlerinnen Carolin Schreier, Corine van der Werf und Mariel Poppe (von links) im Rahmen des TurmStipendiums kreativ aus. NN-Foto: SP

GELDERN. „Vorsicht spielende Kinder” steht auf dem Bauwagen. Dieser ist für einige Zeit die Heimat von Corine van der Werf aus dem niederländischen Baarn. Sie nimmt genauso wie die beiden aus Berlin stammenden Künstlerinnen Mariel Poppe und Carolin Schreier am 18. Gelderner TurmStipendium im Wasserturm am Bahnhof teil. Alle drei leben und arbeiten dafür rund um den Wasserturm. Wobei arbeiten relativ ist. „Es ist, wie es auf dem Schild steht: Hier spielen Kinder”, meint Corine van der Werf.

Kunst ist für die drei schließlich vor allem ein Ausprobieren. Logisch, dass da auch der ein oder andere Entwurf verworfen wird oder gar in der Mülltonne landet. „Das Schöne ist hier, dass es keinen Plan gibt und ich einfach spielen darf. Das ist wie Urlaub”, so van der Werf. Die 56-Jährige will einfach die Freiheit der Kunst spüren.

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Gelegenheit dazu hat sie noch bis Samstag, 26. August. So lange dauert die fast vierwöchige Arbeitsphase der Drei, die ab Sonntag, 27. August, in einer bis zum 10. September geöffneten Ausstellung endet. Die ersten Ideen haben die Künstlerinnen jedoch schon umgesetzt und sich dabei auch von ihren vorherigen Werken inspirieren lassen. So setzt Mariel Poppe ihre Arbeit zum Thema „Fake Towers” fort. Dabei baut Poppe aus Ziegelsteinen kleine kunstvolle Bauwerke. Die Arbeitsweise im Wasserturm gefällt ihr. „Hier habe ich mehr Platz als in meinem Atelier und kann vor allem auch draußen arbeiten”, so Poppe, der auch der Wasserturm mit seinen runden Räumen gut gefällt.

Die dritte im Bunde, Carolin Schreier, ist durch einen Freund für das TurmStipendium geworben worden. „Ich finde es toll, dass man sich hier untereinander austauschen kann. Das passiert sonst viel zu selten”, sagt die 39-jährige studierte Künstlerin, die eigentlich aus „der Zeichnung kommt”, wie sie verrät. Beim Papier ist sie auch geblieben, doch mittlerweile fertigt sie aus Streifen und mithilfe von (farbigem) Klebeband abstrakte Kleidung an. Dieses Projekt führt sie beim 18. Gelderner TurmStipendium weiter fort.

Papier ist auch das Material der Niederländerin Corine van der Werf, die dabei aber tief in den Farbkasten greift und es bemalt. „Mit Papier kann man einfach alles machen”, so die 56-Jährige, die dabei gerne nochmal die „spielenden Kinder” aufgreift.

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18. TurmStipendium

Die Arbeitsphase dauert vom 1. bis zum 26. August.

Am heutigen Mittwoch gibt es ab 19 Uhr einen Schnupperabend am Wasserturm in Geldern.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 27. August, um 12 Uhr eröffnet.

Bis zum 10. September kann die Ausstellung jeweils samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie nach Absprache unter Telefon 02831/ 1563 besucht werden.

Mehr Infos:
www.wasserturm-geldern.de

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Die fertigen Werke werden zwar erst Ende August zu sehen sein, doch schon heute Abend wird es ab 19 Uhr im Wasserturm in Geldern einen sogenannten „Schnupperabend” geben. Die Künstlerinnen bekommen dabei die Gelegenheit, sich noch näher vorzustellen und schonmal erste Entwürfe zu zeigen. Peter Busch vom „Kuhnst Turm Niederrhein”, neben den Freizeit-Künstlern Geldern und dem Kunstverein Gelderland einer der drei Veranstalter, freut sich schon darauf. Denn obwohl es mittlerweile schon das 18. TurmStipendium sei, sei es immer wieder eine neue Erfahrung, wie die Künstler mit dem Ort umgehen.

Patrick Tekock von der Sparkasse Krefeld, Rainer Niersmann vom städtischen Tourismus- und Kulturbüro sowie Kultur-Dezernent Achim Ingenillem unterstützen das TurmStipendium daher auch nach fast zwei Jahrzehnten immer noch gerne. „Es ist wichtig, dass diese Art von Kunst gepflegt werde, auch damit die Gelderner ihren Horizont erweitern können. Denn die Kunst in Berlin, ist eine andere, als die hiesige”, so der Tenor.

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