Für Helmut Esters stand
das Gemeinwohl stets im Vordergrund

Kevelaers Ehrenbürger verstarb im Alter von 81 Jahren

KEVELAER. Die Stadt Kevelaer und ihre Bürger trauern um ihren Ehrenbürger, den langjährigen Bundestagsabgeordneten Helmut Esters, der im Alter von 81 Jahren in der Marienstadt verstorben ist.
Dr. Barbara Hendricks, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Kleve und Bundesministerin, würdigte Helmut Esters, ihren Vorgänger im Amt des Unterbezirksvorsitzenden der SPD Kreis Kleve: „Sein Wirken hat Kevelaer, den Kreis Kleve, aber auch die Bundesrepublik Deutschland in besonderer Weise geprägt. Dem Deutschen Bundestag gehörte Helmut ein Vierteljahrhundert an und besonders als Haushaltspolitiker hat er sehr viel bewirkt. Seinen Einsatz kann man heute an vielen Orten noch ganz praktisch spüren. Ich bin dankbar, dass ich seine Nachfolgerin sein durfte. In Gedanken bin ich bei seiner Frau Monika und seiner Familie,“ so die Bundesministerin.

Helmut Esters hatte für die Sorgen seiner Mitmenschen stets ein offenes Ohr und half ihnen, wo er nur konnte. NN-Foto: Gerhard Seybert/Archiv
Helmut Esters hatte für die Sorgen seiner Mitmenschen stets ein offenes Ohr und half ihnen, wo er nur konnte.
NN-Foto: Gerhard Seybert/Archiv

Helmut Esters politische Karriere begann als SPD-Ortsparteichef und SPD-Fraktionsvorsitzender im Kevelaerer Stadtrat. Danach übernahm er das Amt des Unterbezirksvorsitzenden der SPD Kreis Kleve. Dem Deutschen Bundestag gehörte er von 1969 bis 1994 als Bundestagsabgeordneter an und leitete zwei Jahr als Vorsitzender den Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages. Helmut Esters legte keinen Wert auf Selbstmarketing und Außendarstellung. Er wirkte im Stillen, ohne großes Aufhebens. Im Jahr 2015, zu seinem 80. Geburtstag, schrieben die Niederrhein Nachrichten: „In den 1980er Jahren begann Helmut Esters, sich in Asien zu engagieren. Er versuchte den Weg zu bereiten, damit deutsche Unternehmen Aufträge aus Asien erhielten. Dank seiner hervorragenden Verbindungen und als profunder Kenner blieb er auch im Ruhestand ein gefragter Ansprechpartner in Sachen Asien“. Helmut Esters agierte nicht nur auf der internationalen Bühne, auch vor Ort, in Kevelaer, hinterließ er deutlich sichtbare Spuren: beim Erhalt von Arbeitsplätzen bei Domsamen, der Inanspruchnahme von Mitteln aus dem Städtebauförderungsgesetz zur Aussiedlung der Firma Bercker und dem später folgenden Bau der Luxemburger Galerie, dem zweispurige Ausbau der A57 ab dem Moerser Kreuz. Zudem engagierte er sich für den Erhalt der Bundesbahnstrecke in und für Kevelaer sowie bei der Standortsicherung des Marienhospitals. „Bei Projekten, die für die Gesellschaft von Bedeutung waren, zählte für ihn immer mehr das Gelingen als die Frage nach der Urheberschaft, die häufig bei ihm selbst lag“, lobte einst ein Parteifreund den verstorbenen Helmut Esters.
Diese Sichtweise teilt Norbert Killewald, SPD-Unterbezirksvorsitzender im Kreis Kleve: „Vielen Bürgern hat Helmut in seinen verschiedenen Positionen persönlich Hilfe zukommen lassen. Für ihn stand dabei immer das Gemeinwohl im Vordergrund – nie die persönliche Profilierung. So werden wir ihn in Erinnerung behalten und ihm stets dankbar sein.“ Kevelaers Bürgermeister Dr. Dominik Pichler würdigte seinen verstorbenen Parteifreund als „bedingungslos ehrlich, bodenständig und gradlinig. Die letzten Jahre waren für Helmut Esters nicht einfach. Doch in seiner schweren Erkrankung wurde er liebevoll von seiner Ehefrau Monika umsorgt und begleitet.

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