Beim 1. Internationalen Madonnari-Festival auf deutschem Boden erhielt Melanie Siegel den Publikumspreis für ihr Bild. Foto: Kerstin Kahrl

KEVELAER. Die Premiere ist gelungen und alle Beteiligten sind überaus zufrieden. Das 1. Internationale Madonnari-Festival auf deutschem Boden lockte vor allem am Sonntag viele Zuschauer in das Forum Pax Christi. Staßenmaler aus der ganzen Welt malten mit Kreide christliche Motive – zum Beispiel Ikonen und andere religiöse Motive – hauptsächlich jedoch Madonnenbilder, auf vier Quadratmeter großen Spanplatten.
Der Begriff Madonnari stammt aus Italien. Seit dem 16. Jahrhundert wurden dort bei religiösen Festen und Prozessionen öffentliche Plätze insbesondere mit Kopien von Madonnendarstellungen bekannter Meister bemalt.

Das Eventkonzept für diese besondere Veranstaltung hatte Frederike Wouters vom „Kunst- und Kultur Atelier“ am Stalenus-Platz in Kevelaer geschrieben. Sie war es auch, die die Kontakte zu den internationalen Künstlern herstellte. „Die Idee zum 1. Madonnari-Festival trage ich bereits seit zehn Jahren mit mir“, sagte Frederike Wouters. Jetzt, 2017, zum Jubiläum 375 Jahre Wallfahrt Kevelaer, sei der richtige Zeitpunkt gekommen, sie zu verwirklichen. Wouters trug ihre Idee Nicole Wagener und Bernd Pool vom Kevelaerer Stadtmarketing sowie Dr. Rainer Killich von der Wallfahrtsleitung vor, die großes Interesse signalisierten. Die Verbandssparkasse Goch-Kevelaer-Weeze stieg als Sponsor des Festivals mit ins Boot. Jochen Rademacher, Marketingchef der Sparkassen, ging am Sonntag selbst durch die Reihen der Straßenmaler im Forum Pax Christi und war begeistert. Sowohl von der Kunst und der Atmosphäere als auch vom Publikumsandrang. „Eine tolle Sache“, so Rademacher zu den Niederrhein Nachrichten. „Es war mein Traum, das das Festival so einschlägt“, freute sich Frederike Wouters. Sie habe viele positive Rückmeldungen von Besuchern erhalten. „Eine Dame sagte: Da hätte ich etwas verpasst, wenn ich das nicht gesehen hätte.“ Wouters kann sich sehr gut vorstellen, das Madonnari-Festival in Kevelaer dauerhaft zu etablieren. „ Es unterstreicht das Thema „unverwechselbar Kevelaer“. Die Idee des Festival sei nicht leicht „abzukupfern“, denn „es passt nur dorthin, wo es eine Marienverehrung gibt. Um das Festival abzurunden und sein südländisches Flair zu unterstreichen, war eine „Weingasse“ im Wintergarten des Niederrheinischen Museums aufgebaut worden. Am Ende der Veranstaltung wurde der Träger des Publikumspreises bekannt gegeben. Der Festival-Flyer diente als Stimmzettel. „Der Publikumspreis ist für mich der ehrlichste Preis“, so Frederike Wouters. „Mir fehlt in der Kunst, das das Publikum mitentscheiden kann.“ Den Preis erhielt die Künstlerin Melanie Siegel alias Artemisia. Beim Straßenmalwettbewerb in Geldern gewann sie bereits mehrere Preise. Im italienischen Ort Grazie di Curtatone wurde sie 2007 mit dem höchsten Meistertitel „Maestra Madonnara“ ausgezeichnet.

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NN-Fotos: Theo Leie/Kerstin Kahrl

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