Ein Jahr in Afrika

Anne van Weegen aus Kalkar geht als Freiwillige des Bistums nach Namibia

KALKAR. Ihr Hobby muss Anne van Weegen nicht aufgeben, auch wenn sie in wenigen Wochen in ihr großes Abenteuer startet. Die 18-Jährige aus Kalkar ist passionierte Fußballerin, spielte zuletzt als Verteidigerin in der Damenmannschaft des SV Rees. Ende August wird sie rund 8700 Kilometer von ihrer Heimat entfernt ihre Dribbling-Fähigkeiten unter Beweis stellen können.

Anne van Weegen ist startklar. Ende August reist sie für ein Jahr nach Afrika. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Christian Breuer
Anne van Weegen ist startklar. Ende August reist sie für ein Jahr nach Afrika. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Christian Breuer

Ein Jahr lang wird sie in Namibia leben, in dem kleinen Dorf Tses, das rund 300 Einwohner hat. Dort wird sie als Freiwillige für das Bistum Münster die Ordensschwestern unterstützen.

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Seit kurzem hat Anne das Abitur in der Tasche, auf dem Wohnzimmertisch in Kalkar stehen noch die Luftballons vom 18. Geburtstag, den sie gerade erst gefeiert hat. Nervös sei sie noch nicht ob der Reise, die vor ihr liegt. Erst geht es mit dem Flugzeug von Frankfurt nach Johannesburg, dann weiter nach Windhoek. Schließlich wird sie mit einem Jeep bis Tses fahren.

Fußball mit einbringen

In dem dortigen kirchlichen Internat, Hostel genannt, wohnen 140 Kinder. Betreut wird es von Schwestern des Ordens der Unbefleckten Empfängnis. „Die Entfernungen sind in Südafrika teils sehr groß, daher leben die Kinder, die in Tses zur Schule gehen, in dem Hostel”, erklärt Anne van Weegen. Sie soll bei der Betreuung helfen, was genau sie dort erwartet, weiß sie noch nicht. „Fußball kann ich aber bestimmt mit einbringen”, sagt sie und lacht.

Den Wunsch, nach Namibia zu fahren und dort zu helfen, hat die Abiturientin schon lange gehegt. Ihre Mutter hatte dort vor 30 Jahren die Organisation „Wasser für Gobabis” unterstützt und in einer Missionsstation gearbeitet. „Davon hat sie erzählt und mir häufig Bilder gezeigt”, erinnert sich van Weegen. Dann traf sie Schwester Domenika Lemken, die aus Xanten-Birten stammt und als Missionarin in Namibia lebt. „Danach stand für mich fest, dass ich mich als Freiwillige bewerbe. Ich finde es schön, mich interkulturell zu engagieren und hoffentlich viele neue Menschen kennenzulernen.”

Auf ihre Bewerbung beim „weltwärts”-Programm, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und dem Bistum getragen wird, folgte eine intensive Vorbereitung. Auswahltage, Seminare in Münster und Berlin, medizinische Vorsorge – die 18-Jährige hat alle Hürden genommen. Am 9. Juli wurde sie in Münster gemeinsam mit 27 anderen jungen Frauen und Männern von Weihbischof Dr. Stefan Zekorn ausgesandt. Vor der großen Reise geht es erst ins Lager mit den Messdienern aus Kalkar, dann wartet noch ein Familienurlaub auf Ameland. „Ich habe noch gar keine Zeit, nervös zu sein”, sagt Anne van Weegen und lächelt.

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