Nach Müll kommt Freundschaft

Lebenshilfe-Mitarbeiter und Schüler erstellten beim Projekt „Müll im Idyll“ gemeinsam Möbelstücke

Rees. Aus ein paar Holzpaletten und Müll, der sonst hätte entsorgt werden müssen, haben 21 Schüler der Rheinschule in Rees und 21 Mitarbeiter mit Handicap der Lebenshilfe Unterer Niederrhein innerhalb von zwei Tagen stylische Sitzmöbel gebaut. Mit viel Spaß nahmen sie am Kunstprojekt „Müll im Idyll“ am Wahrsmannshof in Rees teil.

Ein Akkuschrauber half dabei, Dekoration anzubringen.
Ein Akkuschrauber half dabei, Dekoration anzubringen.

Dort wurde an zwei Tagen gehämmert, geschraubt und gewerkelt was das Zeug hielt. „Die Teilnehmer konnten selbst kreativ werden. Alle Ideen zu den einzelnen Sitzecken und Möbelstücken haben sie entworfen und letztendlich auch selbst angefertigt“, berichtet Susanne Stiller von der Lebenshilfe. Unterstützung bekamen sie dabei von Schreinermeisterin Petra van Aken sowie den Künstlerinnen Brigitte Minten und Karin Locht, die viel Erfahrung mit solchen Projekten bereits mitbrachten. Die Initiatoren des Projekts waren Susanne Stiller und Diplom Biologe Tuve von Bremen vom Naturschutzzentrum Kreis Kleve und Wahrsmannshof. „Wir wollten etwas Nachhaltiges mit der Kunst verbinden und sind da auf die Idee gekommen, Möbel aus Müll und alten Paletten zu bauen“, erläutert von Bremen. Beide Aspekte seien so berücksichtigt worden. Die von den Schülern der Reeser Rheinschule sowie den Mitarbeitern der Lebenshilfe am unteren Niederrhein angefertigten Sitzmöbel, Sitzauflagen, Tische und Beiwerke wie ein Getränkehalter, Blumentöpfe und Dekoration finden künftig auf dem Wahrsmannshof, der schon mehrfach für seine nachhaltigen Aktionen ausgezeichnet wurde, eine gute Verwendung. „Sie sollen draußen auf dem Hof stehen bleiben und eine gemütliche Pausenecke bilden“, verrät von Bremen.

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Für alle Mitwirkenden waren die zwei Tage aber auch aus einem anderen Grund noch nachhaltig. „Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht. Wir konnten mal aus unserer Werkstatt rauskommen und die Schüler haben uns wirklich toll aufgenommen“, so Franz Kerskes, der in der Lebenshilfe-Werkstatt in Wesel arbeitet und am zweitägigen Kunstprojekt teilnahm. Der Blick von Susanne Stiller zeigte bereits, dass sie sich über diese Aussage sehr freute. Schließlich hatte sie diese zwei Tage gemeinsam mit Tuve von Bremen aus gutem Grund organisiert. „Für die Persönlichkeitsentwicklung ist dieses Projekt für jeden Teilnehmer enorm hilfreich. Es ist wichtig, auch mal rauszukommen, sich irgendwo neu eingliedern und anpassen zu müssen. So wie die Teilnehmer ihre Persönlichkeit dabei weiterentwickeln können, können sie es in ihrem normalen Umfeld nicht“, so Susanne Stiller. Außerdem seien Freundschaften geschlossen worden.

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