Der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag war wie immer gut besucht. Foto: privat

GELDERN. 16 Jugendliche reisten mit den Jugendleitern der Evangelischen Kirchengemeinden Geldern und Kevelaer, Yvonne de Temple und Geertje Wallasch, nach Berlin zum 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag.

Schön war es, zu erleben, wie Berliner sich über den Kirchentag freuten. „Da merkt man doch mal so richtig, dass es die Christen in Gemeinschaft gibt. Und wie schön sie sich durch die orangenen Schals zu erkennen geben”, konnte man von einer Frau vernehmen, die sich an einem Tisch vor einer Gaststätte an der Nikolaikirche mit anderen Gästen unterhielt. Vor der Kirche hatten sich Menschen zu einem Chor zusammengefunden und nahmen das Angebot eines Dirigenten wahr, um miteinander zu singen. Der Eröffnungsgottesdienst, den die Gruppe auf dem Gendarmenmarkt sehen wollten, wurde nicht mehr erreicht, weil der Bus wegen zahlreicher Staus bis zum Abend unterwegs war.

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Auf dem schönen Platz in der Mitte Berlins hatte Oberkirchenrätin Barbara Rudolph die Predigt gehalten. Vor kurzem noch war Rudolph zum Einführungsgottesdienst der indonesischen Pfarrerin Mika Purba in der Kirchengemeinde Geldern gewesen.

Im weiteren Verlauf richtete sich die Gruppe erstmal in ihrem Quartier, das sich in einer Schule in Weißensee im Nordosten Berlins befand, mit Matratzen, Isomatten und Schlafsäcken ein. Anschließend ging es in die Innenstadt Berlins zum Abend der Begegnung. Mit Tram und S-Bahn war das gut möglich. Am Alexanderplatz begann die Gruppe, die ersten Eindrücke des Kirchentags in Berlin-Mitte zu gewinnen. Nach der ersten Nacht in der Fremde ertönten am ersten Morgen erbarmungslos die ersten Klingeltöne einiger Handys, deren Weckzeiten am Abend vorher wohl nicht ausgeschaltet worden waren. Der Alexanderplatz und das Denkmal der Juden wurden zu Treffpunkten der Gruppe beim Kirchentag, um sich während des Tages zu sehen und sich über Erlebtes auszutauschen und neu zu planen. Luca hatten die Luthersprüche gefallen, die auf Karten zu lesen waren, die eine Frau gezeichnet hatte. „Sehr schöne Karten”, wie er meinte. Darauf sei die Schlosskirche Wittenbergs zu sehen gewesen.

So verging die Zeit sehr schnell mit den verschiedensten Erlebnissen. Am ersten Tag war Obama in aller Munde und auch die Jugendlichen versuchten, davon etwas mitzubekommen. Erhaschte Bilder wurden sofort über die Smartphones ausgetauscht. Margot Käßmann war zu hören und zu sehen in der Messehalle. Mit Anselm Grün standen wir Schulter an Schulter in der U-Bahn. Die Jugendlichen erfreuten sich an der Musik von Max Giesinger und von der Band „Wise Guys”, die in diesem Jahr das letzte Mal auf einem Kirchentag auftrat. Und dann war auch schon schnell der letzte Abend vor der Abreise da. Den genossen einige Jugendliche im Sommergarten des Messegeländes. Bei herrlichem sonnigen Wetter auf einer großen Wiese hörten sie die Musik, die auf einer Bühne angeboten wurde. „Vivavoce”, eine A-Capella Band machte zum Beispiel ein Schlagzeug so täuschend nach, dass man nicht glauben konnte, nur die Stimmen der fünf Männer der Musikgruppe zu hören.

Am nächsten Morgen war dann schon der Abschlussgottesdienst in der Pfarrkirche der Evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Weißensee. Der Gottesdienst zum Kirchentag hatte den Titel „Veränderungen” und war von Jugendlichen einer Aachener Kirchengemeinde vorbereitet worden. Gemäß dem Motto des diesjährigen Kirchentages „Du siehst mich”(1. Mose 16,13) begann der Gottesdienst mit dem schönen Lied: „Du bist ein Gott, der mich anschaut.”

Alle Lieder sang man aus dem neuen Büchlein „freitöne”, das aus Liedern der Kirchentage vergangener Jahre zusammengestellt wurde. Mit einem Theateranspiel „Gesellschaft verändern” und gut vorgetragenen Texten gaben die Jugendlichen dem Gottesdienst einen beeindruckenden inhaltlichen Mittelpunkt.

Mit dem Lied „Vertraut den neuen Wegen” und einem Reisesegen: „Guter Gott, du hast Abraham und Sarah auf ihren Wegen behütet….” wurden wir nach einem gemeinsamen Abendmahl mit der Gewissheit, dass Gott bei uns ist, auf die Reise nach Hause geschickt.

 

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