Rotschopf durchlebt eine Krise

Eine Fabel von Ute Pelzer vom Verlieren des gewohnten Lebens und Finden eines Neubeginns

VYNEN. Rotschopf ist ein fröhliches kleines Mädchen, naseweis und vorlaut. Es lebt mit seinen Eltern in einem kleinen Dorf nahe eines Waldes. Es ist die Titelfigur im gleichnamigen Buch von Ute Pelzer aus Vynen.  

Rotschof ist ein fröhliches kleines Mädchen, zauberhaft illustriert von Jens Spangenberg.
Rotschof ist ein fröhliches kleines Mädchen, zauberhaft illustriert von Jens Spangenberg.

Ute Pelzer ist Leiterin und Dozentin der Palliativakademie Rheinland. Dies ist ihr erstes Werk, eine Fabel, die vom Verlieren und Finden handelt. Aus Erfahrung weiß Ute Pelzer, dass Menschen nach Verlust eines geliebten Menschen ihren ureigenen Trauerweg gehen. Sie müssen den Verlust realisieren und ihr Leben neu ordnen. „In solchen krisenhaften Zeiten des Lebens will Rotschopf ein stiller Begleiter und guter Freund sein“, ist das Anliegen der Autorin, deren Buch autobiografische Züge zeigt.

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Wie in Fabeln üblich spielen Tiere und Pflanzen eine große Rolle und auch ein Zauberer spielt mit in der Geschichte, die mitten  im gewohnten Leben beginnt und dann in die unbekannte Welt der Fabel entführt. Liebevoll gezeichnete Illustrationen von Jens Spangenberg unterstreichen das Märchenhafte des Buches. Rotschopf verläuft sich im Wald, hat merkwürdige Begegnungen, findet nicht zurück in ihre gewohnte Umgebung und muss sich erneut auf den Weg machen zur „Quelle, in der alles seinen Ursprung nimmt“. Unterwegs lauern Gefahr und Grauen, doch der weise Zauberer gibt Rotschopf den Rat, Tiere nicht beherrschen zu wollen, sondern sie verstehen zu lernen und mit Respekt zu behandeln, dann erhielte sie auch Unterstützung von ihnen.
Rotschopf wird vor manche Probe gestellt, doch sie findet die Quelle und entdeckt, dass sie Aussehen und Eigenschaften ihrer Eltern in sich trägt und somit die tot geglaubten Eltern in ihr weiterleben. So schafft sie es, in Dankbarkeit und Zuversicht ihr Leben fortzusetzen.
Die Fabel erfüllt nach dem Lesen der 67 Seiten ihren Lehrauftrag, dem Leser eine Botschaft mitzugeben. Die Geschichte ist sehr ansprechend geschrieben, das Seelenleben des kleinen Mädchens gut nachvollziehbar. Dabei verzichtete die Autorin auf große Gefühle oder Grausamkeiten, sondern regt die Phantasie des Lesers an und macht sich den Mythos um Zauberwesen zur Beschreibung zu Nutze.
Das Buch ist im Eigenverlag erschienen und erhältlich über palliativakademie-rheinland.de

Ute Pelzer ist Leiterin der Palliativakademie Rheinland und stellt ihr erstes Buch vor. Foto: privat
Ute Pelzer ist Leiterin der Palliativakademie Rheinland und stellt ihr erstes Buch vor. Foto: privat
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