Vor dem Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“, der Hauptperson des Jubiläums, versammelt sich ein kleiner Teil des Organisationsteams um Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann (7.v.l.) und Hochmeister Erich Rotthoff (6.v.l.). Foto: Bischöfliche Pressestelle

NIEDERRHEIN. Monatelang haben sie überlegt und organisiert, um das Festjahr „375 Jahre Kevelaer-Wallfahrt“ zu planen. Nicht nur die vier Männer vom Kernteam haben dafür viel Herzblut aufgebracht. Auch der 30-köpfige Festausschuss sowie Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen, Verwaltung und Feuerwehr haben sich engagiert, damit die Bürger der Marienstadt und die Gäste aus Nah und Fern das Jubiläum feiern können. Jetzt steht das endgültige Programm für die Festwoche von Mittwoch, 31. Mai, bis Sonntag, 11. Juni, fest. Hauptfesttag wird Samstag, 3. Juni, mit der Marientracht sein.

Mit einem historischen Abend im Petrus-Canisius-Haus wird die Festwoche am Mittwoch, 31. Mai, eingeläutet. Ab 19.30 Uhr werden dabei Höhepunkte aus 375 Jahren Kevelaerer Wallfahrt vorgestellt. „Es wird ein lustiger Abend mit Überraschungsgästen“, verspricht Gottfried Mülders vom Kernteam. So dürfen sich die Besucher unter anderem auf den Auftritt Bürgermeister Pichlers, des ehemaligen Wallfahrtsrektor Richard Schulte-Staade sowie des Kaufmanns Hendrik Busman und seiner Frau Mechel freuen. Das Autorenteam des Buches „Wunder in Kevelaer“ wird einen Beitrag leisten.

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„Der Donnerstag, 1. Juni, ist ein wichtiger Tag“, sagt Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann. In Kevelaer wird dann der Einsetzungstag des Gnadenbildes vor 375 Jahren gefeiert. Der Tag beginnt um 6 Uhr mit einer Festmesse an der Gnadenkapelle. Es folgen um 10 Uhr ein Festhochamt in der Basilika, um 18 Uhr ein Marienlob in der Gnadenkapelle und um 20 Uhr ein Evensong mit dem Familienchor der Basilikamusik in der Basilika. „Auch unsere Gemeinde möchte gerne einen kleinen Beitrag zum Fest leisten“, sagt Andreas Poorten, Pfarrer von St. Antonius, und weist darauf hin, dass an diesem Tag um 17 Uhr auf dem Gelände der St.-Antonius-Kirche ein Kräutergarten eingeweiht wird.

Am Freitag, 2. Juni, ist die Bruderschaft der Consolatrix Afflictorum gefragt. Nach dem Marienlob um 18 Uhr an der Gnadenkapelle wird das Gnadenbild in den Trageschrein eingesetzt und mit einer Prozession zur St.-Antonius-Kirche gebracht. „Dort werden wir bis zum nächsten Morgen Nachtwache halten“, erklärt Erich Rotthoff, Hochmeister der Bruderschaft der Consolatrix Afflictorum und Mitglied des Kernteams, das das Gnadenbild in Betstunden begleiten wird. „Wir suchen noch Beter, die uns ab Mitternacht unterstützen“, lädt er ein.

[quote_box_left]Info
Festwoche:
31. Mai: 19.30 Uhr Historien-Abend im Petrus-Canisius-Haus
1. Juni: Einsetzungstag des Gnadenbildes: 10 Uhr Festhochamt; 20 Uhr Evensong in der Basilika
2. Juni: Einsetzung des Gnadenbildes in den Trageschrein; ab 18 Uhr mit Nachtwache
3. Juni: Marientracht: 11 Uhr Pontifikalamt vor der Basilika mit anschließender Prozession; geselliger Ausklang rund um den Kapellenplatz
Zugweg
2. Juni: Johann-Stalenus-Platz, Basilikastraße, Marienstraße, Bahnstraße, St. Antonius Kirche
3. Juni, 10 Uhr: St. Antonius Kirche, Hauptstraße, Basilika
3. Juni: Basilika, Luxemburger Platz, Busmannstraße, Venloer Straße, Kardina-von-Galen-Straße, Egmontstraße, Lindenstraße, Friedensstraße, Basilikastraße, Marienstraße, Bahnstraße, Hauptstraße, Kapellenplatz
[/quote_box_left]Höhepunkt des Jubiläums wird die Marientracht am Samstag, 3. Juni, sein. Sie findet nur alle 25 Jahre statt. Vor dem Pontifikalamt werden keine anderen Messen abgehalten. „Von diesem Tag in Kevelaer sollen Impulse für die Zukunft ausgehen“, wünscht sich Pastor Rolf Lohmann. „Das wird eine Veranstaltung mit internationalem Flair. Schließlich ist Kevelaer ein Wallfahrtsort, der von Europa geprägt ist. Wir wollen zeigen: das ist unser kostbarer Hintergrund und Kirche als Gemeinschaft erfahrbar machen.“ So wird bereits die Statio um 10.30 Uhr in der St. Antonius-Kirche unter Beteiligung der geschichtlich und spirituell mit Kevelaer verbundenen Wallfahrtsorte Luxemburg und Scherpenheuvel stattfinden. Am festlichen Pontifikalamt um 11 Uhr draußen auf den Stufen der Basilika nehmen neben dem Päpstlichen Legaten, Karl-Josef Kardinal Rauber, der Apostolische Nuntius aus Berlin, Erzbischof Nikola Etorovic, auch Bischof Dr. Felix Genn aus Münster und der Erzbischof von Luxemburg, Jean-Claude Hollerich, teil. „Wir erwarten zehn Bischöfe und rund 100 Geistliche an diesem Tag“, sagt Diakon Jan Klucken. Begleitet würden sie von rund 200 Messdienern aus dem ganz Kevelaer einschließlich der Ortschaften. „Wieviele Gläubige teilnehmen, ist unkalkulierbar“, meint Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann. Damit möglichst viele einen Platz finden, wird der Kapellenplatz mit 1.900 Sitzgelegenheiten bestuhlt. Zudem können rund 1.000 Besucher im Forum Pax Christi über Lautsprecher den Gottesdienst verfolgen. Ein Plan B ist vorbereitet. „Bei Regen findet der Gottesdienst in der Basilika statt“, so Jan Klucken. Nach der Messe zieht die Marientracht durch die Kevelaerer Innenstadt. Die Prozession wird von vier Musikkapellen und 16 Brudermeistern aus Bocholt, die abwechselnd vorbeten, begleitet. Damit auch alle Gläubigen die Gelegenheit haben, das Gnadenbild zu sehen, halten deren Träger unterwegs an und die Prozession zieht daran vorbei. „Das Gnadenbild wandert praktisch von der Spitze ans Ende“, erklärt Erich Rotthoff. Nach kurzen Ansprachen von Bürgermeister, Nuntius, Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks und Wallfahrtsrektor Lohmann, wird das Gnadenbild wieder in der Gnadenkapelle eingesetzt. Der Abschluss der Marientracht ist mit dem Singen des Kevelaerer Heimatliedes weltlich gestaltet. Bei Musik, Imbiss und Getränken klingt der Tag rund um den Kapellenplatz aus.

Für einen reibungslosen Ablauf bittet Dr. Rainer Killich vom Kernteam die Anwohner, nicht nur die Straßen festlich zu schmücken, sondern weist auch darauf hin, dass zeitweise einige Straßen gesperrt werden: „Der Basilikaparkplatz wird für Ehrengäste und Mitwirkende freigehalten. Deshalb wird an der Hüls ein Sonderparkplatz eingerichtet. Wer mit dem Rad kommt, sollte dies am besten auf der Amsterdamer Straße abstellen.“ Der Erlös des Tages ist für Renovierungsarbeiten am Kapellenplatz und in der Basilika bestimmt.

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