Genialer Gedanke:
Europa

Mit einer Europawoche voller Aktivitäten rückt die Stadt Xanten das Thema in den Focus

XANTEN. Europaaktive Kommune – diese Auszeichnung will die Stadt Xanten nicht nur durch ihre Beschilderung dokumentieren, sondern diesen Begriff will sie leben – auf vielen Ebenen. Und so wird sie unter dem Motto „60 Jahre Römische Verträge – Europa im Wandel“ eine Europawoche mit vielen Aktivitäten veranstalten, in die auch Gäste aus Xantens Partnerstadt Saintes eingebunden sind.

Sabine Suhrborg, Valerie Petit, Bürgermeister Thomas Görtz, Carmen Teixeira, Tabea Krämer, Lehrerin am Stiftsgymnasium und dessen Leiter Franz-Josef Klaaßen (v.l.)  freuen sich auf die Woche, in der das Thema Europa in Xanten omnipräsent sein wird. NN-Foto: Ingeborg Maas
Sabine Suhrborg, Valerie Petit, Bürgermeister Thomas Görtz, Carmen Teixeira, Tabea Krämer, Lehrerin am Stiftsgymnasium und dessen Leiter Franz-Josef Klaaßen (v.l.) freuen sich auf die Woche, in der das Thema Europa in Xanten omnipräsent sein wird.
NN-Foto: Ingeborg Maas

„Das Thema Europa ist allgegenwärtig, vor allem mit den Austrittsverhandlungen der Briten und mit den Wahlen in Frankreich“ sagte Bürgermeister Thomas Görtz bei der Programmvorstellung der Europawoche. „Leider wird es nicht immer positiv begleitet und vielerorts wird Stimmung gegen Europa gemacht, was ich sehr bedaure.“ Görtz hält Europa für den genialsten Gedanken überhaupt, denn der habe bisher den Frieden gesichert. „Ich hoffe nicht, dass sich die Kräfte durchsetzen, die Europa scheitern lassen wollen, deshalb wollen wir dieses Thema sehr positiv begleiten.“
Viele Beteiligte haben ein Programm auf die Beine gestellt, das zahlreiche Facetten des europäischen Gedankens beleuchtet. So wird am Sonntag, 7. Mai um 11.30 Uhr die Ausstellung ­„EU-TOPIE“ – Kids Vision für Europa“ im Rathaussaal eröffnet. Darin geht es darum, den gesellschaftlichen Wandel in Europa zu verstehen und zu gestalten. Rund 15 Schülerinnen und Schüler haben sich unter Begleitung der Künstlerin Sabine Suhrborg und des Fotografen Grischa Schmitz künstlerisch mit dem Thema auseinandergesetzt. Das Projekt wurde vom NRW-Ministerium für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien prämiert.
„Es sind sehr unterschiedliche und sehr facettenreiche Arbeiten in verschiedenen Techniken entstanden“ macht Sabine Suhrborg neugierig auf die Ausstellung. „Viele Ideen wurden eingebracht und umgesetzt und das Ergebnis ist so bunt wie Europa eben ist.“
Die Ausstellung ist bis zum 16. Juni während der Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen.
Eine zweite Ausstellung im Rathaus zeigt Ausschnitte aus einer Semesterarbeit von Student Thorsten Renken zum Thema „Europa in Deutschland“, auch sie wird am Sonntag, 7. Mai um 11.30 eröffnet und man kann sich mit dem Autor austauschen.
Am 9. Mai findet dann ein ganz besonderes Pilotprojekt im Ratssaal statt. Schüler der 9. Klasse des Stiftsgymnasiums – das ja auch Europaschule ist – werden dort ein Planspiel durchführen, bei dem sie – wie im echten europäischen Parlament – ein Gesetz diskutieren sollen, das verschiedene Aspekte von Asyl in Europa beleuchtet. „Das ist eine echte Premiere“ erläutert Carmen Teixeira, Referatsleiterin für politische Bildung bei der Landesregierung. „Erstmals führen wir solch ein Planspiel mit einer neunten Klasse durch und zum ersten Mal auch in einem Rathaus. Bisher wurden nur die älteren Schüler angesprochen und die Planspiele fanden entweder in den Schulen oder im Ministerium statt. Wir sind froh, es in einem Rathaus durchführen zu können und hoffen, dass davon eine Signalwirkung ausgeht und wir demnächst öfter in die Rathäuser eingeladen werden.“
Die Europawoche endet mit dem Besuch des Wein- und Musikfestes und einem Rathausempfang anlässlich der seit 15 Jahren bestehenden Städtepartnerschaft zu Saintes. Valerie Petit, die Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins, freut sich darauf, nicht nur die französischen Gäste mit dem Bürgermeister Jean-Philippe Machon beim Wein- und Musikfest am 12. Mai begrüßen zu dürfen, sondern viele Interessierte, die die französischen Freunde kennenlernen und neue Kontakte zu ihnen knüpfen wollen.
Beim Empfang für geladene Gäste am 13. Mai ist eine weitere Ausstellung zu sehen. Abiturienten haben unter der Federführung von Valerie Petit einen Rückblick auf deutsch-französische Beziehungen seit dem 2. Weltkrieg zusammengestellt.
Das musikalische Rahmenprogramm bildet ein Konzert mit der Chansonsängerin Rachel Montiel.
Auf die Europawoche werden nicht nur Roll-ups, Fahnen und Wimpelketten hinweisen. Die Künsterlin Sabine Suhrborg hat gemeinsam mit anderen Personen – deren Identität noch nicht gelüftet wird – Kanthölzer als „Wegweiser“ gestaltet, die überall in Xanten auftauchen werden und die Europawoche in den Blickpunkt der Passanten rücken werden. „Wir werden die ganze Stadt mit Fahnen und Wimpelketten auf Europa einstimmen“ so Carolin Schwarz, bei der als zentrale Stelle im Rathaus alle Fäden dieser vielseitigen Veranstaltungswoche zusammen laufen. „Und wir hoffen, dass durch unsere Hinweise und Wegweiser viele Menschen aufmerksam und neugierig auf die Xantener Europawoche werden.“

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