Vor dem Stammhaus der Familie van Heek an der Kervenheimer Straße 38 freuen sich Bürgermeister Rainer Weber (m, die Publikation haltend), Gemeindearchivar Franz-Josef Hetjens und Autor Karl Heinrich van Heek zusammen mit Mitgliedern der Familie van Heek über die Neuerscheinung.Foto: privat

UEDEM. Anlässlich der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) vor 100 Jahren veröffentlicht das Gemeindearchiv Uedem die Arbeit von Professor Dr. Karl Heinrich van Heek/ Essen: „Durch Sturmgebraus.“ Aus dem Leben der Uedemer Familie Johann und Elisabeth van Heek 1892 bis 1924.

Das Archiv der Gemeindeverwaltung Uedem veröffentlicht mit dem neunten Band der Schriftenreihe Uedemer Studien die Arbeit von Professor Dr. Karl Heinrich van Heek. Die Publikation berichtet über das Schicksal der Uedemer Familie Johann und Elisabeth van Heek im Zeitraum von 1892 bis 1924. Es geht besonders den Lebensstationen ihres Sohnes Hermann nach: Kindheit am Niederrhein im kleinbürgerlichen Elternhaus mit acht Brüdern und drei Schwestern, privilegierte akademische Ausbildung mit dem Ziel Geistlicher zu werden, Soldatenzeit im Ersten Weltkrieg und Neubeginn wieder als Student.

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Einen Schwerpunkt bilden die traumatischen Erfahrungen Hermanns und seiner Familie im Ersten Weltkrieg. Durch einen regen Briefwechsel nahmen Geschwister und Eltern am Schicksal der Söhne und Brüder teil, von denen zeitweise bis zu fünf „im Felde“ Dienst taten. Über 200 Briefe und Postkarten sind erhalten und vollzählig im Anhang wiedergegeben.

Anlässlich der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg hat sich Gemeindearchivar Franz-Josef Hetjens entschlossen, die Arbeit von Prof. van Heek in die Schriftenreihe Uedemer Studien aufzunehmen. Denn bislang lagen „Feldpostkarten und Briefe des Ersten Weltkriegs“ für den Uedemer Raum nicht vor.
Diese Aufzeichnungen sind insgesamt eine wichtige Quelle für die historische Forschung, da sie einen unmittelbaren Eindruck vom damaligen Alltag einer einfachen Uedemer Familie und vor allem vom Soldatenleben an der Front vermitteln.

In den Aufzeichnungen und Feldpostbriefen sind scheinbar unbedeutende Vorgänge und private Ereignisse geschildert. Dennoch haben sie ihren kulturgeschichtlichen Stellenwert, spiegelt sich doch gerade in diesen Schilderungen der Charakter einer Gesellschaft wieder. Und auch das ist anzumerken: Schreiben war in der Zeit des Krieges für die Soldaten sehr wichtig. Briefe aus dem Elternhaus oder Freundeskreis waren oft die einzigen Quellen, aus denen sie Kraft schöpften.

Die Publikation umfasst 265 Seiten mit 100 zumeist farbigen Abbildungen, bei einer Auflage von 250 Exemplaren. Verkauft wird das Buch ab dem 1. Juni im Bürgerbüro, bei Geschenkideen Binn und in der Hohen Mühle ab dem 1. Juni, der Preis beträgt 15 Euro pro Exemplar.

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