Ein Leben für die Musik

Matthias Zangerle, der neue Dom-Kantor, will den vokalen Bereich der Kirchenmusik weiter ausbauen

XANTEN.  Bei einem Gespräch mit Matthias Zangerle, dem neuen Dom-Kantor, wird eines ganz schnell deutlich: Der Mann lebt Musik, er hat sich ihr voll und ganz verschrieben. An seiner neuen Wirkungsstätte in Xanten kann er sich dieser Passion mit ganzer Kraft widmen, denn Musik und der Dom – das gehört einfach zusammen. „Es ist eine besondere Stelle, die ich hier antreten konnte, auch unter Bezug auf die Bedeutung des Domes“ sagt der studierte Kirchenmusiker, der sowohl als Organist wie auch als Sänger tätig ist. „Die kirchenmusikalischen Strukturen sind vorhanden, sie bieten vielfältige Betätigungsfelder.“

Matthias Zangerle genießt es, im wunderschönen Musikzimmer des ehemaligen Kanonikerhauses zu spielen, wo der Flügel seinen vollen Klang entfalten kann. NN-Foto: Ingeborg Maas
Matthias Zangerle genießt es, im wunderschönen Musikzimmer des ehemaligen Kanonikerhauses zu spielen, wo der Flügel seinen vollen Klang entfalten kann. NN-Foto: Ingeborg Maas

Zu seinen Aufgaben gehört auch die Ausbildung von Organisten, er unterrichtet das Fach Chorleitung. Darüber hinaus ist er Regionalkantor für das Dekanat und das Bistum Münster und übernimmt bei Bedarf auch zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten Dienste in den zur Propsteigemeinde St. Viktor gehörenden Pfarreien.
Viel Arbeit wartet also auf den 52-Jährigen, der zuvor in Krefeld-Hüls tätig war. „Sehr wichtig ist mir die Arbeit im vokalen Bereich“ betont er. Und hier kann er schon auf erste Erfolge blicken, denn sowohl der Domchor als auch die kleine Gruppe „Ad Sanctos“ kann Zulauf verzeichnen, die Zahl der Sänger stieg. „Der Domchor hat zur Zeit 52 aktive Sänger, da kann man schon gut mit arbeiten“ freut sich Matthias Zangerle. „Allerdings könnten wir im Tenor noch sehr gut weitere Verstärkung gebrauchen. Ich möchte, dass sich sowohl der Domchor als auch Ad Sanctos demnächst außerhalb der Liturgien ebenfalls präsentiert. Der Chor soll sich auf bestimmte Schwerpunkte konzentrieren und ein breites Repertoire erarbeiten, die liturgische Arbeit soll auf mehrere Schultern verteilt werden.“
Neben diesen beiden Chören gibt es noch die Schola Cantorum, die bei Messen überwiegend gregorianische Gesänge vorträgt. Außerdem hat Zangerle das Xantener Vokalquartett ins Leben gerufen, gemeinsam mit seiner Ehefrau Elisabeth und mit einem befreundeten Ehepaar studiert er Motetten ein, die in Gottesdiensten und bei anderen Anlässen vorgetragen werden.
Darüber hinaus ist der Dom-Kantor zur Zeit dabei, einen Mädchenchor zu gründen. Er soll – nach einer ersten Probenphase – ebenfalls in die Kirchenmusik am Dom integriert werden und demnächst regelmäßig Aufgaben in Liturgie und Konzert übernehmen.
Und noch ein weiteres Vorhaben möchte Matthias Zangerle umsetzen: „Für eine Messe zu Pfingsten, am 4. Juni, möchte ich kurzfristig einen Projektchor gründen, der nur in dieser Messe singen wird. Alle interessierten Sänger können zu den Proben kommen. Die erste Probe ist am 24. April von 20 bis 22 Uhr in der Michaelskapelle, Kapitel 17. Ab da wird regelmäßig geübt, das Notenmaterial wird gestellt. Und vielleicht entschließt sich danach ja der ein oder andere, weiterhin in einem unserer Chöre mitzuwirken.“
Neben der Chormusik wird natürlich weiterhin Orgelmusik im Xantener Dom erklingen,  sowohl Matthias Zangerle selbst als auch Gast-Organisten geben Konzerte. „Ich möchte auf jeden Fall regelmäßig und vor allem auch möglichst vielfältig Kirchenmusik im Dom anbieten und dabei natürlich vor allem auch auf Qualität achten“ erläutert der Dom-Kantor seine Zielsetzung. In einem Flyer hat er alle Termine aufgelistet – und auch schon erste positive Erfahrungen mit seinem Orgelspiel gemacht. „In der Adventszeit habe ich an den Samstagen jeweils für eine halbe Stunde Orgelmusik angeboten. Der Zulauf war beim ersten Mal recht bescheiden, doch in den nächsten Wochen hat er sich kontinuierlich gesteigert, das war sehr erfreulich.“
Auch privat fühlt sich Zangerle in seinem neuen Umfeld ausgesprochen wohl – jetzt wo die Sanierungsarbeiten in dem wunderschönen Haus am Kapitel abgeschlossen sind. „Xanten bietet wirklich eine hohe Lebensqualität und wir haben uns gut eingelebt“ bestätigt er. „Und ich bin mir der Bedeutung meiner Arbeit bewusst, denn ich weiß, dass auch für viele Menschen aus der ganzen Region von großem Interesse ist, was im Xantener Dom geschieht.“

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