Kunstwerke gegen das „Komasaufen“ schufen bundesweit mehr als 7.000 Schüler. Das beste Plakat „Ein Engel kann nicht fliegen“ kam von der 14-jährigen Alpener Schülerin Maria Finck. NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens und Peter Mager, Leiter der DAK-Landesvertretung NRW, überreichten in der Robert-Jungk-Gesamtschule in Aldekerk den Siegern ihre Urkunden und gaben ihnen damit die Chance, sich auf Bundesebende zu bewerben. Zudem wurde ein Sonderpreis verliehen. NN-Foto: A. Borstnik

ALDEKERK. Seit dem Start vor sieben Jahren haben sich bundesweit bereits rund 87.000 Kinder und Jugendliche an der DAK-Kampagne „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen” beteiligt. Nun wurden bei der 8. Auflage des Wettbewerbs in der Robert-Jungk-Gesamtschule in Aldekerk aus mehr als 7.000 Schülern die Sieger von der nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerin Barbara Steffens, Schirmherrin der Aktion, und Peter Mager, Leiter der DAK-Landesvertretung, mit Urkunden gekürt. Das beste Plakat kam von der 14-jährigen Schülerin Maria Finck aus Alpen.

„Die vielen eindrucksvollen Plakate beweisen, dass sich Kinder und Jugendliche in NRW mit dem Thema Alkohol sehr lebensnah, kritisch und kreativ auseinandergesetzt haben”, sagt Barbara Steffens. „Es ist wichtig, dass sich die Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit dem Thema auseinandersetzen und Schule dabei als Präventionsraum genutzt wird.”

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Denn die Zahl der Klinikaufenthalte sei nach einem Rückgang zuletzt wieder leicht angestiegen, so die Gesundheitsministerin. „Daher bleibt das Komasaufen ein Problem der Jugendlichen.” Sie sehe weiterhin Handlungsbedarf, Kinder und Jugendliche für die gesundheitlichen Risiken und Folgen des Alkoholmissbrauchs zu sensibilisieren und ihnen alkoholfreies Spaßhaben zu vermitteln. „Ohne erhobenen Zeigefinger müssen wir junge Menschen dabei unterstützen, auch ,nein‘ zu Alkohol sagen zu können. Dieses Engagement müssen wir fortsetzen”, so Steffens. „Jugendliche müssen lernen, mit Alkohol vernünftig umzugehen. Wenn schon zehnjährige Kinder betrunken in der Klinik landen, müssen wir handeln”, erklärt Mager. „Schüler sollen offen und ehrlich über das Thema Alkoholmissbrauch aufgeklärt werden. Das Besondere bei ,bunt statt blau‘: hier werden junge Künstler selbst zu glaubwürdigen Botschaftern gegen das Rauschtrinken.”

„Ich bezeichne jeden Menschen als einen ganz besonderen Engel, der sich durch seine Eigenschaften von den anderen unterscheidet. Durch den Alkohol macht man diese Eigenschaften kaputt und verlernt dadurch das fliegen. Daher finde ich sollte man so bleiben wie man ist und sich nicht mit dem Alkohol anfreunden und dadurch den Engel in sich kaputt machen”, so Maria Finck zu ihrem Siegerplakat. Der Sonderpreis für jüngere Teilnehmer ging als Teamarbeit an Jonas Wengler und Niclas Verhaeg aus der Klasse 6h der Robert-Jungk-Gesamtschule Kerken.

Zahlen und Fakten

Nach aktueller Bundesstatistik landeten 2015 erneut rund 22.000 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Auch in NRW mussten mehr als 5.100 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 19 Jahren deshalb in die Klinik. Obwohl die Zahl der Betroffenen leicht zurückging, fordern Experten weitere Aufklärung über Risiken des Rauschtrinkens. Deshalb laden die DAK-Gesundheit und Gesundheitsministerin Steffens Jugendliche zum Plakatwettbewerb „bunt statt blau” ein. Die Aktion gilt laut Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung als beispielhafte Präventionskampagne und erhielt dafür mehrere Auszeichnungen wie beispielsweise den internationalen Deutschen PR-Preis. Im Juni wählt eine Bundesjury mit der Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler und der bekannten Sängerin Grace Capristo die Bundesgewinner 2017. Weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es unter www.dak.de/buntstattblau.

 

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