PONT. Nach intensiven Planungen und Vorarbeiten be-ginnt in der kommenden Woche die Innenrenovierung der St.-Antonius-Kirche in Pont. Zuvor wird am morgigen Sonntagvormittag die Erstkommunion gefeiert, um 17 Uhr lädt der Musikverein Pont zum Kirchenkonzert in die Pfarrkirche ein und am Montag, 24. April, steht um 19.30 Uhr die Abschlussandacht auf dem Programm. Am Dienstag starten dann im Kircheninnenraum die Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen, die sich bis Anfang November hinziehen werden.

Vor allem die Feuchtigkeitsschäden der gut einen Meter dicken Außenmauer der Kirche machen die umfangreichen Arbeiten notwendig. „Bereits vor einigen Jahren haben wir das Mauerwerk bis zu den Fundamenten freigeschachtet und neu abgedichtet”, erklärt Architekt Christoph Echelmeyer. „Wir mussten daraufhin zunächst abwarten, ob diese Maßnahmen Erfolg bringen und das Mauerwerk trockener wird. Das ist der Fall, so dass wir jetzt mit der Innensanierung beginnen können.” Verwendet wird dazu ein spezieller Sanierungsputz, „wir gehen davon aus, damit mindestens die nächsten 20 Jahre Ruhe zu haben”, so Echelmeyer. Bevor die Handwerker anrücken, werden viele Pfarrangehörige Hand anlegen und mithelfen, die Kirche auszuräumen. Denn die Kirchenbänke werden beim Schreiner überarbeitet, die Heiligenfiguren beim Restaurator aufgefrischt und auch die Altäre werden vor der Wiedereröffnung der Kirche restauriert. Zunächst aber werden sie mit Holzelementen und Folien eingehaust, um sie vor Staub zu schützen. „Im Zuge der Sanierung tauschen wir auch die alte Beleuchtung gegen moderne LED-Technik aus und installieren ein neues Beleuchtungskonzept”, kündigt Pfarrer Arndt Thielen an. Ebenso werden die Lichtanzeige und die Lautsprecheranlage dem heutigen Stand der Technik angepasst. Für ein harmonischeres Gesamtbild werden die Bankreihen auf eine einheitliche Länge gebracht und der Holzboden wird abgeschliffen. Erhalten bleibt der Ursprungsboden im Mittelgang der Kirche, der durch die Neuanordnung der Kirchenbänke noch wirksamer in Szene gesetzt wird.

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Gründlich gereinigt werden außerdem die großen Kirchenfenster, die teilweise auch mit einem elektromechanischen Öffnungsbetrieb zum Lüften versehen werden. Dem jetzigen Farbkonzept angepasst – „nur leicht verändert” – plant der Architekt den Anstrich des Kircheninnenraums. „Wir machen ein richtiges Schmuckkästchen aus der Kirche”, ist sich Pfarrer Arndt Thielen sicher. Im Gottesdienst hat er die Gemeinde abstimmen lassen, ob im Zuge der Sanierung wieder die Bildtafelns des alten Kreuzweges (colorierte Terrakotta-Figuren im Eichenholzrahmen) an den Seitenwänden der Kirche angebracht werden sollen. „Das Ergebnis war eindeutig”, betont Thielen. „75 Prozent der 150 Gottesdienstbesucher haben sich dafür ausgesprochen.” Und auch in der Sakristei werden die Handwerker aktiv: die Schränke für die Messdienergewänder werden überarbeitet und eine neue Toilette eingebaut.

Die Kosten für die gesamte Baumaßnahme belaufen sich auf 493.000 Euro. Davon finanzieren sich 280.000 Euro aus dem Erbe Siemes, 120.000 Euro steuert das Bistum Münster bei. Die Differenz wird aus Rücklagen entnommen und aus Spenden und Kollekten finanziert.

Voraussichtlich bis zum 4. November bleibt die St. Antonius-Kirche geschlossen. „Im Zeitplan sind wir sehr abhängig von den Trockungsprozessen, da wir noch nicht wissen, wie dick wir die Putzschichten auftragen müssen”, erklärt Christoph Echelmeyer. Zudem habe die Erfahrung gezeigt, dass es bei einer Kirchensanierung immer wieder zu Überraschungen kommen kann, da in der Vergangenheit nicht alles dokumentiert wurde und keine detaillierten Baupläne vorliegen. Zudem benötige allein der Orgelbauer zum Abschluss der Arbeiten mindestens vier Woche absolute Ruhe, um die Pfeifen neu zu stimmen.

Übergangsweise finden die Ponter Gottesdienste ab Dienstag zu den gewohnten Zeiten im Haus der Vereine statt. Trauungen und Taufen stehen planmäßig nicht an, bei Beerdigungen muss man auf die Pfarrkirchen der umliegenden Gemeinden ausweichen.

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