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Religiöse Schulwoche in der Marienschule Xanten regt zum Nachdenken an

XANTEN. Ein Lied von der Rockband „Wir sind Helden“ als Einstieg zum Unterricht – das ist neu für die Zehntklässlerinnen der Marienschule Xanten. Sie und die Achtklässlerinnen nehmen teil an der Religiösen Schulwoche, zu der die Schulseelsorge im Bistum Münster Referenten aussendet, um mit Schülern über  Glauben und Sinn im Lebensalltag zu diskutieren.  

Vertrauensspiele der Marienschülerinnen zu Beginn der Schulstunde innerhalb der „religiösen Schulwoche“ zum Thema „Verantwortung übernehmen - heute und in Zukunft“. NN-Foto: Lorelies Christian
Vertrauensspiele der Marienschülerinnen zu Beginn der Schulstunde innerhalb der „religiösen Schulwoche“ zum Thema „Verantwortung übernehmen – heute und in Zukunft“. NN-Foto: Lorelies Christian

Referent Markus Mischendahl war bereits 1995 im Einsatz an der Marienschule und seither immer mal wieder, so auch jetzt im Jubiläumsjahr zum 200-jährigen Bestehen. Er empfindet, dass der Schulgeist in der Marienschule eine angenehme Atmosphäre schafft und doch weiß er: „Der Druck, etwas leisten zu müssen und die Gefahr scheitern zu können, hat sich in unserer Gesellschaft zugespitzt in den letzten Jahren. Beziehungen zu Freunden und innerhalb der Familien stehen bei jungen Leuten ganz hoch im Kurs, auch wenn sie wissen, dass sie nicht immer dauerhaft sind. Wir möchten ihnen vermitteln, dass sie den Glauben nicht verlieren dürfen, damit meine ich nicht nur den Glauben an Gott, sondern auch an Solidarität, an Freundschaft. Es geht immer auch darum, wieder aufzustehen nach Niederlagen. Wichtig ist uns, in Kleingruppen dem Einzelnen das Gefühl des Zuspruchs zu geben – du bist nicht alleine. Hier sollen nicht Schwächen aufgedeckt werden, sondern die Stärken herausgearbeitet werden.“, beschreibt Mischendahl seine Zielsetzung und die seines Teams. Er macht diese Arbeit gerne, arbeitet im ökumenischen Team mit Studenten der Theologie zusammen, die mal Relionslehrer werden wollen, auch Jurastudenten oder Mediziner sind mit dabei. Er beschreibt das Lehrziel so: „Unsere Vision ist eine Welt, in der alle füreinander Verantwortung übernehmen, in der jeder gleich wertvoll ist, unabhängig von Leistung, Herkunft und Religionszugehörigkeit.“ Und die Referenten vermitteln in der Religiösen Schulwoche das Vertrauen, dass jeder vom christlichen Glauben getragen werden kann.
Nele Merkewitsch ist begeistert von dieser Art des Unterrichts, die eine Woche lang täglich zwei Stunden geboten wird. „Es macht Spaß. Wir hören Lieder und reden über die Texte. Dabei kommen oft sehr persönliche Dinge zur Sprache, die wir bisher noch nicht von den Mitschülerinnen kannten. Doch weil wir uns alle vertrauen, gehen wir sehr offen miteinander um.“ Leandra Kronen ergänzt: „Wir durften uns die Themen aussuchen und sprechen auch über unsere eigenen Probleme.“ Beide finden, dass dieser besondere  Unterricht kurz vor Abschluss der Schule noch einmal den Klassenverband zusammenschweißt und  sich schon jetzt andeutet, was sie bald vermissen werden, wenn alle neue Wege einschlagen.
Schulen, die ebenfalls interessiert sind, eine Religöse Schulwoche anzubieten, können sich wenden an das Bischöfliches Generalvikariat, Abteilung Schulpastoral in Münster (Infos unter www.religioese-schulwoche.de) Es müssen jeweils zwei Jahrgangsstufen zur Verfügung stehen – die  kostenfreien Workshops und Diskussionsrunden werden in Abstimmung mit der Schule im Stundenplan eingebaut. Zur Planung ist eine zweijährige Vorlaufzeit erforderlich.

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